Weltweite Herausforderungen global vernetzt denken, forschen und lehren
Gleich zwei vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderte Globale Zentren für Klima und Gesundheit werden künftig von der TU Berlin aus geleitet. So gründet sie mit der Universidad Nacional de Colombia und der University of Cape Town ein Globales Zentrum für Klimaschutz und Just Transitions in Kolumbien, das auch einen Satelliten in Südafrika (TRAJECTS) eröffnen wird. Zeitgleich wird die TU Berlin mit der Berlin School of Public Health, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Universitätsklinikum Bonn und der Kwame Nkrumah University of Science and Technology in Ghana ein Globales Zentrum für Gesundheit und Pandemievorsorge (G-WAC) eröffnen.
Die beiden neuen Zentren sind Teil einer Förderung für insgesamt acht Zentren, die der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zur Bewältigung weltweiter Herausforderungen mit rund 22 Millionen Euro des Auswärtigen Amtes von 2021 bis 25 fördert (mit Option auf Verlängerung bis 2030). Dies gab es im April 2021 bekannt.
„Die Globalen Zentren TRAJECTS und G-WAC werden ein fächerübergreifendes Netzwerk für globale sowie lokale Klima- und Gesundheitsfragen bilden. Sie sind ein Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und stärken unsere Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden“, beschreibt Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin, die Zielsetzung.
Im Mittelpunkt des „Transnational Centre for Just Transitions in Energy, Climate & Sustainability“ (TRAJECTS) stehen der Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe für die Energieerzeugung, eine umweltfreundliche Landbewirtschaftung und der Schutz von Ökosystemen. Prozesse, wie der Kohleausstieg, verstärkte Aufforstungsbemühungen und nachhaltige Stadtplanung zeigen, dass eine proaktive und integrative politische Planung notwendig ist, um Effekte wie „Carbon Lock-in“, das heißt Investitionen, die die Treibhausgasemissionen weiterhin festschreiben, zu vermeiden und sozial „gerechte Übergänge“ zu gestalten. „TRAJECTS wird einen globalen Süd-Süd-Austausch zum Beispiel zum sozialverträglichen Kohleausstieg ermöglichen. Dadurch können Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Ländern, deren Kontexte, Probleme und Möglichkeiten einander ähnlich sind, diskutiert werden, um zielgerichtete passende lokale Lösungsansätze zu entwickeln“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Pao-Yu Oei, Leiter der CoalExit-Nachwuchsforschungsgruppe am Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der TU Berlin. „Im gegenseitigen Wissensaustausch werden Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft dringend benötigte Lösungsansätze zum Klima- und Umweltschutz aus der lokalen Perspektive untersuchen sowie in ortsspezifische Maßnahmen einbetten und umsetzen“, sagt Prof. Dr. Christian von Hirschhausen, Leiter des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik an der TU Berlin.
Das globale Netzwerk besteht aus über 40 diversen Akteuren in Deutschland, darunter Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin, Europa-Universität Flensburg, und im globalen Süden, unter anderem Secretaría de Ambiente Distrital de Bogotá, WWF South Africa, Stockholm Environmental Institute in Südafrika und Kolumbien. Darüber hinaus wird TRAJECTS mit dem neuen Climate Change Center Berlin Brandenburg (CCC) mit Sitz an der TU Berlin kooperieren.
Das „German-West African Centre for Global Health and Pandemic Prevention” (G-WAC)
setzt sich mit der existenziellen Bedrohung von globalen Pandemien für die Gesundheitssysteme und das Wohlergehen von Menschen auseinander. Es verfolgt dabei einen One Health Ansatz, der menschliche und tierische Gesundheit sowie Umweltbedingungen einbezieht. Dr. med. Wilm Quentin, Projektleiter von G-WAC an der TU Berlin, veranschaulicht: „Wir bringen in G-WAC einschlägige Expert*innen unter anderem aus den Bereichen Gesundheitssysteme, Gesundheitsökonomie, Labor- und Diagnostik, Virologie, Epidemiologie, Kultur- und Sozialanthropologie, Bakteriologie, Veterinärmedizin und Zoonosen, sowie digitaler Gesundheit zusammen – sie alle spielen eine Rolle für die Bearbeitung von globalen und lokalen Herausforderungen bei Globaler Gesundheit und Pandemievorsorge.“
„Die fächerübergreifende Zusammenarbeit hat das Ziel, Gründe und Faktoren von Pandemien zu beleuchten und die Resilienz von Gesundheitssystemen zu stärken. Die Erkenntnisse sollen unter anderem für die Gesundheitspolitik sowie für die Ausbildung von Fachkräften nutzbar gemacht werden“, fasst Prof. Dr. med. Reinhard Busse, Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin, zusammen.
G-WAC ermöglicht unter anderem, mindestens 14 Promotionen fächerübergreifend zu betreuen, Masterstudent*innen sowie Nachwuchswissenschaftler*innen der beteiligten Universitäten Studien- und Forschungsaufenthalte an den Partnerinstitutionen im In- und Ausland anzubieten sowie einen westafrikanischen Politikdialog zum Thema Pandemievorsorge und One Health einzurichten.
Das Zentrum wird an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology in Ghana gegründet. Die koordinierende TU Berlin arbeitet hier im Rahmen der Berlin School of Public Health zusammen mit Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité, sowie mit dem Universitätsklinikum Bonn. Zusätzlich wird G-WAC sich eng mit über 20 internationalen Partner*innen aus dem universitären und nicht-universitären Bereich vernetzen. Dazu gehören das Robert Koch-Institut, die Weltgesundheitsorganisation, Freie Universität Berlin, London School of Hygiene and Tropical Medicine und das Africa Center for Disease Control.
Pressemitteilung zu den von der DAAD geförderten Globalen Zentren für Klima und Gesundheit: https://nachrichten.idw-online.de/2021/04/15/daad-foerdert-acht-neue-globale-zen...
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Sandra Hornoff
Internationale Projekte, TU Berlin
sandra.hornoff@tu-berlin.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Environment / ecology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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