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03/08/2004 09:27

EU-Osterweiterung: Herausforderung und Chance für ländliche Räume in Mittel- und Osteuropa

Dr. Klaus Reinsberg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa

    Die Zukunft ländlicher Räume besitzt für die politische Agenda der Europäischen Union eine wachsende Bedeutung, wie zuletzt auf der zweiten Europäischen Konferenz zur ländlichen Entwicklung in Salzburg im November 2003 betont wurde. Mit dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Länder nehmen die zu lösenden Probleme zu und der Anteil der auf dem Land lebenden Bevölkerung in der EU steigt. Die jetzt veröffentlichte Studie des "Netzwerks unabhängiger Agrarexperten in den mittel- und osteuropäischen Kandidatenländern" liefert umfangreiche Informationen über die derzeitige Situation und zukünftige Entwicklung ländlicher Räume in Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Bulgarien.

    Die Studie zeigt, dass in diesen Ländern durchschnittlich 43% der Bevölkerung in ländlichen Gemeinden leben, deren Lebensstandard oft weit unter demjenigen städtischer Gebiete liegt. Die Stadt-Land-Gegensätze haben seit Beginn der Transformation generell zugenommen. Für die Entwicklung ruraler Räume kommt einer Vielzahl von Aspekten Bedeutung zu. Die untersuchten Themenbereiche reichen daher von der ökonomischen Lage in der Land- und Ernährungswirtschaft über demographische Entwicklungen, ländliche Arbeitsmärkte und Infrastruktur in ruralen Gebieten bis hin zu Agrarumweltaspekten und Politikmaßnahmen zur ländlichen Entwicklung. Eine detaillierte Klassifizierung ländlicher Regionen zeigt darüber hinaus, dass ländliche Räume nicht homogen sind und von "dem" ländlichen Raum nicht gesprochen werden kann. Vielmehr existieren große Unterschiede zwischen ruralen Regionen auch innerhalb eines Landes. Politikmaßnahmen sollten daher auf die jeweiligen Charakteristika der einzelnen Regionen abgestimmt sein.
    Die Einschätzungen der Länderexperten machen deutlich, dass der Beitritt zur Europäischen Union für die ländlichen Gebiete sowohl als große Chance als auch als bedeutende Herausforderung angesehen wird. So wird zum Beispiel erwartet, dass die Landwirtschaft von der Übertragung der Gemeinsamen Agrarpolitik generell profitieren wird. Auch die Partizipation an den Strukturfonds wird positiv bewertet. Der Zugang zum Gemeinsamen Binnenmarkt verbessert die Absatzchancen für Produkte aus den Beitrittsändern, führt aber auch zu einem verstärkten Wettbewerb und stellt damit eine Herausforderung für die Agrar- und Ernährungswirtschaft in den neuen Mitgliedstaaten dar.

    Die Studie wurde von der Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen Kommission gefördert und veröffentlicht. An der Erstellung hat das Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) in seiner Funktion als "Advisory Body" des "Netzwerkes unabhängiger Agrarexperten in den mittel- und osteuropäischen Kandidatenländern" maßgeblich mitgewirkt. Der Bericht basiert im Wesentlichen auf den Informationen, welche die 19 dem Netzwerk angehörenden Länderexperten erhoben haben, sowie auf verfügbaren regionalstatistischen Daten der EU. Aufgabe der im Jahr 2000 von der Generaldirektion Landwirtschaft gegründeten Sachverständigengruppe war es, die Kommission in Fragen der Entwicklung von Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie ländlicher Räume zu beraten.

    Angaben zur Studie:
    Network of Independent Agricultural Experts in the CEE Candidate Countries (2004): The Future of Rural Areas in the CEE new Member States, Halle (Saale), ca. 300 Seiten (einschl. Anhang), im Internet verfügbar unter http://europa.eu.int/comm/agriculture/publi/reports/ccrurdev/index_en.htm.

    Folgende weitere Berichte des Netzwerkes wurden 2003 veröffentlicht:
    - Key Developments in the Agri-Food Chain and on Restructuring and Privatisation in the CEE Candidate Countries (http://europa.eu.int/comm/agriculture/publi/reports/agrifoodchain/2002_en.pdf)
    - Social Security Systems and Demographic Developments in Agriculture in the CEE Candidate Countries (http://europa.eu.int/comm/agriculture/publi/reports/ccsocialsec/fullrep_en.pdf)
    - Consumption Trends for Dairy and Livestock Products, and the Use of Feeds in Production, in the CEE Candidate Countries (http://europa.eu.int/comm/agriculture/publi/reports/ccconsumption/fullrep_en.pdf)
    - Development of Agricultural Market and Trade Policies in the CEE Candidate Countries (http://www.iamo.de/Publika/Studies_Abst/iamo_vol19.pdf)

    Ansprechpartner: Dr. Peter Weingarten, Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), Theodor-Lieser-Str. 2, 06120 Halle (Saale), Tel.: 0345-29 28 130, weingarten@iamo.de
    Um Belegexemplare wird gebeten.


    More information:

    http://europa.eu.int/comm/agriculture/publi/reports/ccrurdev/index_en.htm
    http://www.iamo.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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