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Mit zwei neuen Fördermaßnahmen unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Weiterentwicklung des Quantencomputings in Deutschland. Projektskizzen können ab sofort bis zum 14. Juni eingereicht werden.
Quantencomputing hat das Potenzial Probleme zu lösen, die von klassischen Rechnern auch in Zukunft nicht berechnet werden können. Die Simulation von Molekülen, die Optimierung logistischer Systeme oder auch die Dekodierung verschlüsselter Daten – all dies sind Beispiele, bei denen klassische Computer zwar in der Lage sind, kleine Modellsysteme zu rechnen, aber wegen des exponentiellen Wachstums der Rechenzeit auch auf lange Sicht reale und damit komplexere Probleme nicht lösen können werden.
Deutschland verfügt über hervorragende wissenschaftliche Kompetenzen sowie eine Fülle an potenziellen Nutzerinnen und Nutzern des Quantencomputings. Bisher gibt es jedoch keinen einzelnen Akteur, der die Entwicklung eines Quantencomputer-Systems übernehmen könnte.
Hinzu kommt, dass noch offen ist, bei welchen konkreten, praxisrelevanten Problemen der Quantencomputer tatsächlich einen Vorteil liefern wird. Dies gilt insbesondere bezogen auf die kurz- und mittelfristig verfügbare erste Generation von Quantencomputern – die sogenannten „noisy intermediate-scale qantum computer“ (NISQ). Um das Quantencomputing in Deutschland voranzutreiben, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jetzt zwei neue Förderrichtlinien veröffentlicht.
Demonstrationsaufbauten und Anwendungsnetzwerk
Mit der Maßnahme „Quantencomputer-Demonstrationsaufbauten“ fördert das BMBF den Aufbau eines Demonstrations-Quantencomputers in Deutschland. Ziel ist es, innerhalb von fünf Jahren einen wettbewerbsfähigen deutschen Quantencomputer mit mindestens 100 individuell ansteuerbaren Qubits zu schaffen – skalierbar auf mindestens 500 Qubits. Dazu sollen die vielversprechendsten technologischen Ansätze verfolgt werden. Die Systeme sollen auf einheimischen bzw. europäischen Forschungsergebnissen aufbauen und den Anwendern umfassend zugänglich gemacht werden, beispielweise durch entsprechende Anbindung an eine Cloud. Die Arbeiten sollen den Grundstein dafür legen, dass in zehn bis fünfzehn Jahren ein fehlerkorrigiertes System zur Lösung einer universellen Klasse an Problemen zur Verfügung steht, um damit einen breiten Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft zu erzielen.
Die Fördermaßnahme „Anwendungsnetzwerk für das Quantencomputing“ verfolgt das Ziel, den Nachweis praktischer Anwendervorteile durch die Nutzung eines Quantencomputers zu erbringen oder zumindest die Grundlagen hierfür zu erschließen. Für definierte Anwendungsgebiete in Wirtschaft oder Wissenschaft soll ein nützlicher Quantenvorteil erzielt werden. In diesem Rahmen sollen Anwender aus Industrie und Grundlagenforschung in die Lage versetzt werden, die Potenziale des Quantencomputers für den Einsatz im jeweilig betrachteten Themenfeld zu beurteilen.
Einreichungsfrist und Infoveranstaltung
Einreichungsfrist für Projektskizzen zu beiden Förderrichtlinien ist der 14. Juni 2021. Am 20. Mai ab 15 Uhr informieren das BMBF und der zuständige Projektträger VDI Technologiezentrum GmbH Interessierte in einer virtuellen Infoveranstaltung über Details zu beiden Fördermaßnahmen und beantworten Fragen. Alle Informationen zu den Bekanntmachungen sowie zur Infoveranstaltung finden Sie auf www.quantentechnologien.de.
Kontakt
Dr. Bastian Hiltscher
Tel. 0211 6241-441
E-Mail: hiltscher(at)vdi.de
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit
Ann-Kristin Rink
Tel. 0211 6241-184
E-Mail: rink(at)vdi.de
Hintergrund
Die VDI Technologiezentrum GmbH, ein Unternehmen der VDI-Gruppe, ist im Auftrag des BMBF als Projektträger für die Programme „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“ sowie „Photonik Forschung Deutschland – Licht mit Zukunft“ zuständig. Die beiden Programme bilden die Grundlage für die BMBF-Forschungsförderung in den Themenfeldern Quantentechnologien und Photonik.
https://www.quantentechnologien.de/forschung/foerderung/quantencomputer-demonstr...
https://www.quantentechnologien.de/forschung/foerderung/anwendungsnetzwerk-fuer-...
https://www.quantentechnologien.de/event/infoveranstaltung-zu-den-bekanntmachung...
Quantencomputing vorantreiben mit gezielter Forschungsförderung
Gorodenkoff – stock.adobe.com (links) RWTH Aachen University/Arne Hollmann (rechts)
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Physics / astronomy, Politics, Social studies
transregional, national
Science policy, Transfer of Science or Research
German
Quantencomputing vorantreiben mit gezielter Forschungsförderung
Gorodenkoff – stock.adobe.com (links) RWTH Aachen University/Arne Hollmann (rechts)
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