idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/09/2021 09:58

Fraunhofer-Forschungsgruppe »Smart Ocean Technologies« entwickelt innovative Robotiklösung zur Unterwasserinstandhaltung

Martin Käßler Presse und Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

    Rostock, 9. Juli 2021: Mit fast 1500 Anlagen und einer Leistung von 7500 Megawatt entwickelt sich die Offshore-Windkraft in Nord- und Ostsee immer mehr zu einer tragenden Säule der Energiewende in Deutschland. Allerdings müssen die Anlagen auch unter Wasser regelmäßig inspiziert und kontrolliert werden. Neue Ansätze dafür werden in der interdisziplinären Forschungsgruppe »Smart Ocean Technologies« in Rostock entwickelt.

    Die Instandhaltung von Unterwasser-Infrastruktur ist alles andere als trivial. Oftmals kommen bisher Industrietaucher in gefährlicher Umgebung zum Einsatz. Auf Basis des Unterwasserroboters BlueROV2 wollen Fraunhofer-Forschende nun eine technische Lösung entwickeln, die diese Einsätze unterstützen und vereinfachen kann. Der Unterwasserroboter wird dazu mit einem neuartigen Radantrieb (Crawling Skid) ausgestattet, um sich direkt am zu untersuchenden Objekt bewegen zu können. Dieser Ansatz bietet verschiedene Vorteile hinsichtlich der Strömungstauglichkeit und Präzision.

    Roboter bekommt Augen und Hände

    Der Ansatz der Forschungsgruppe geht aber weit über die Aufrüstung des ROVs (Remote Operated Vehicle) mit einem Fahrwerk hinaus: Mit einem optronischen System zur visuellen und geometrischen Umgebungserfassung wird eine exakte Erfassung des Ist-Zustands der zu untersuchenden Unterwasserinfrastruktur in relativ kurzer Zeit möglich. Weiterhin sollen so genannte Sensormanschetten die Überwachung von Schweißnähten deutlich vereinfachen. Diese können durch das ROV regelmäßig angefahren und ausgelesen werden. Um eine exakte Navigation auch ohne den Einsatz eines teuren Inertialsystems zu ermöglichen, das mit zusätzlichen Kosten im sechsstelligen Euro-Bereich verbunden wäre, soll mittels visueller Wegbestimmung, einem MEMS-Inertialsystem, Drucksensoren und den Drehlageinformationen des Radantriebs eine kostengünstige Alternative entwickelt werden. In einer weiteren Ausbaustufe soll es schließlich möglich sein, direkte Wartungsarbeiten an der Unterwasserinfrastruktur – etwa das großflächige Auftragen von Korrosionsschutz – durchzuführen.

    Institute bündeln Kompetenzen

    Um die vielfältigen Teilaufgaben des komplexen Projektes bewerkstelligen zu können, bündeln vier Fraunhofer-Institute ihre Kompetenzen im Bereich der Unterwassertechnik: An den Forschungsarbeiten in Rostock sind das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB (Ilmenau und Karlsruhe), das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS sowie das Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP beteiligt. Erste Tests des neuen Systems sind im Oktober 2021 in der Rostocker Warnow geplant.

    Über die Forschungsgruppe »Smart Ocean Technologies«

    Die interdisziplinäre Forschungsgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft »Smart Ocean Technologies« (SOT) am Standort Rostock entwickelt zukunftsweisende Meerestechnik und neue Lösungen für eine verträglichere Nutzung der Meere. Die Mitarbeitenden der Fraunhofer-Institute IGD, IGP, IOSB und IKTS agieren als europaweit einzigartiger Forschungsverbund der Unterwassertechnik im Kontext des »Ocean Technology Campus Rostock« (OTC). Als Innovationscampus schafft er ein produktives Umfeld für die Entwicklung und Erprobung von Hochtechnologie für eine nachhaltige Nutzung der Meere. In engem Schulterschluss zwischen Forschung und industrieller Anwendung unterschiedlicher Disziplinen soll der Standort Rostock in den kommenden Jahren zum führenden Zentrum der technologischen Unterwasserforschung entwickelt werden.



    Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Als Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz wirkt sie mit an der Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 75 Institute und Forschungseinrichtungen. Rund 29 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,8 Milliarden Euro. Davon fallen 2,4 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung.

    Kontakt
    Martin Käßler | Corporate Communication & Marketing | Telefon +49 3677 461-128 | martin.kaessler@iosb-ast.fraunhofer.de | Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST


    More information:

    https://www.iosb-ast.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung...


    Images

    Geplanter Inspektionsroboter auf Basis eines BlueROV2
    Geplanter Inspektionsroboter auf Basis eines BlueROV2

    Fraunhofer SOT Rostock


    Attachment
    attachment icon Fraunhofer-Forschungsgruppe »Smart Ocean Technologies« entwickelt innovative Robotiklösung zur Unterwasserinstandhaltung

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Energy, Information technology
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Geplanter Inspektionsroboter auf Basis eines BlueROV2


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).