In der fünften Auflage der gemeinsamen Studienreihe der Hochschule Fresenius und des Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH (WIK) haben Prof. Dr. Anna Schneider, Serpil Taş und Dr. Lukas Wiewiorra neben den Medienangeboten und der Nutzungsintensität von internetbasierten Kommunikationsdiensten auch ihre Mehrfachnutzung während des Lockdowns im Oktober 2020 untersucht. Für die repräsentative Umfrage wurden insgesamt 3.090 Konsumentinnen und Konsumenten online befragt.
Das vergangene Jahr war durch die Corona-Pandemie geprägt: Aufgrund von Quarantänevorschriften, Kontaktverboten, Lockdowns und Reisebeschränkungen verbrachten die meisten Menschen viel Zeit zu Hause. Medienangebote und Kommunikationsdienste wurden sowohl für berufliche Zwecke, zur Kontaktpflege als auch für die Freizeitgestaltung genutzt. Hat die Tatsache, dass wir mehr Zeit zu Hause verbracht haben, dazu geführt, mehr Geld für Musik- und Videostreaming-Angebote auszugeben? Netflix oder Amazon Prime Video: Wer hat die Nase vorn? Werden klassische und internetbasierte Kommunikationstechnologien weiterhin gleichermaßen genutzt? Welche Faktoren hemmen oder fördern die Mehrfachnutzung? Diesen und weiteren Fragen ist das Forscherteam in seiner Untersuchung nachgegangen.
Für die Studie wurde im IV. Quartal 2020 eine repräsentative Befragung von 3.090 Konsumenten in Deutschland durchgeführt. Bei der Interpretation der Ergebnisse wurden zudem Erkenntnisse aus Interviews und aus bereits veröffentlichten Forschungspapieren miteinbezogen.
Die Ergebnisse belegen grundsätzlich den weiterhin zunehmenden Erfolgstrend von Medienangeboten und internetbasierten Kommunikationsdiensten. „Aktuell macht Streaming bei 65 Prozent bzw. 45 Prozent der Konsumenten in Deutschland etwa die Hälfte ihres Gesamtkonsums von Video- bzw. Musik-Inhalten aus“, so Taş. Obwohl sich der Anteil der zahlungsbereiten Konsumenten seit 2015 nahezu verdoppelt hat, wirkt sich dies jedoch nicht maßgeblich auf die Anzahl der zahlungspflichtigen Abonnements aus. So hören mehr als 50 Prozent der Nutzer Musik über ihren Anbieter, ohne dafür Geld zu bezahlen. Die Zahlungsbereitschaft in Bezug auf Video-Streaming-Angebote reicht ebenfalls nicht aus, um die Dienste sämtlicher Anbieter auf dem Markt gleichzeitig zu abonnieren. Durchschnittlich werden 1,6 verschiedene Dienste verwendet. Dabei übersteigen die Anteile der monatlichen Nutzer von Netflix mit 32 Prozent erstmals seit 2018 die seines Hauptkonkurrenten Amazon Prime Video mit 30 Prozent.
Hinsichtlich der internetbasierten Kommunikationsdienste wie WhatsApp, E-Mail oder Skype rückte vor allem die Videotelefonie während der COVID-19-Pandemie immer mehr in den Vordergrund. Nichtsdestotrotz bleibt die breite Masse der Befragten auch weiterhin dem Telefon treu und nutzt beide Technologien zunehmend komplementär zueinander. Die Pandemie hatte auch Einfluss auf die Dauer und Häufigkeit der Nutzung. Konsumenten gaben an, Kommunikationsdienste im Vergleich zu der Zeit vor dem Ausbruch der Pandemie deutlich stärker zu nutzen.
„Die Gründe dafür, dass Konsumenten mehrere Dienste parallel verwenden sind vielfältig. So sind natürlich Komfort, ebenso wie die jeweils nutzbaren Funktionen von Relevanz. Besonders bedeutsam ist aber, welche Gruppen sozialer Kontakte jeweils erreicht werden können und sollen. Die Schwelle, einen oder mehrere der internetbasierten Dienste zu installieren ist, aufgrund geringer monetärer Kosten denkbar gering“, erklärt Schneider.
Die Kurzstudie steht unter folgendem Link zum Download zur Verfü-gung: https://www.hs-fresenius.de/wp-content/uploads/Kurzstudie-WIK-HSFresenius-Stream...
Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 17.000 Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr „breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr „überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat gewürdigt.
Prof. Dr. Anna Schneider
Criteria of this press release:
Journalists
Media and communication sciences, Psychology
transregional, national
Research results
German
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