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07/16/2021 07:04

Von Impfung bis Bildung – was steuert unser Sozialverhalten?

Katharina Vorwerk Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Verhaltensökonomin Prof. Dr. Jeannette Brosig-Koch auf neu eingerichteten Lehrstuhl Verhaltensbasierte Sozialpolitik an der Unviersität Magdeburg berufen

    Prof. Dr. Jeannette Brosig-Koch wurde als Stiftungsprofessorin auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Verhaltensbasierte Sozialpolitik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen. Die Volkswirtin wird die Schwerpunkte Verhaltensökonomik und Gesundheitsökonomik in Forschung und Lehre der Universität Magdeburg stärken.

    Die Analyse des Verhaltens der Akteure im Gesundheitswesen auf Basis kontrollierter Laborstudien ist eine noch junge wirtschaftswissenschaftliche Disziplin. Dabei geht es um die Auswirkungen von Strukturen des Gesundheitswesens auf das Verhalten der im System beteiligten Personen und Organisationen sowie deren ökonomische Beziehungen zueinander. So untersucht die Wissenschaftlerin beispielsweise den Einfluss verschiedener gesundheitspolitischer Maßnahmen, wie z. B. die Änderung der ärztlichen Vergütung oder die Einführung von Telemedizin, auf die Behandlungsqualität.
    Dabei nutzt die Wissenschaftlerin nicht nur empirische, sondern auch theoretische Methoden, beispielsweise der Spieltheorie, und betont, wie wichtig es für ihre Forschung ist, auch eng mit anderen Disziplinen zusammenarbeiten.

    „Gerade in der COVID-19-Pandemie ist sehr deutlich geworden, wie unmittelbar die Verbindung des Themas Gesundheit zu anderen Bereichen der Sozialpolitik wie Arbeitsmarktpolitik oder Bildungspolitik ist und diese Zusammenhänge möchte ich stärker in den Fokus rücken.“, so Brosig-Koch. „Mir geht es dabei nicht nur um die Identifikation konkreter Ursachen von Problemen, sondern auch darum, Reformansätze zur Bewältigung zu entwickeln und zu prüfen.“

    Die Anwendung kontrollierter Laborexperimente in der Gesundheitsökonomik berge auch eine Reihe methodischer Herausforderungen. „Diese Experimente können aber dabei helfen, vermutete Abhängigkeiten im Entscheidungsverhalten von Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten aufzudecken, die sich mittels reiner Felddaten nur schwer nachweisen lassen.“ An der Universität Magdeburg gebe es eine lange und sehr erfolgreiche Tradition der experimentellen verhaltensökonomischen Forschung, an die sie nahtlos anknüpfen könne. „Nicht zuletzt steht mir hier für meine Forschungsvorhaben das MaXLab, ein hervorragend ausgestattetes Experimentallabor, zur Verfügung.“ Hier könnten Versuchsteilnehmer unter kontrollierten Bedingungen einfache Entscheidungsprobleme lösen. „Aus den Ergebnissen versuchen wir zu lernen, wie Menschen Entscheidungen treffen und wie man dieses Entscheidungsverhalten mit formalen Theorien beschreiben kann.“

    Auch in der Lehre spielen im neuen interdisziplinären Bachelorstudiengang „Wirtschaft und Gesellschaft“ oder dem Masterstudiengang „Economic Policy Analysis“ sozialpolitisch relevante Themen eine große Rolle. Prof. Brosig-Koch wird diesen Schwerpunkt durch ein zusätzliches Lehrangebot zur verhaltensbasierten Sozialpolitik ergänzen.

    „Die Uni Magdeburg ist für mich kein Neuland. Ich habe hier studiert und 2003 meine Promotion im Fach Volkswirtschaftslehre abgeschlossen“, erzählt Brosig-Koch. „Natürlich hat sich die Universität über die Jahre verändert und es gab große Forschungserfolge. Es gibt aber auch Dinge, die gleichgeblieben sind, wie der freundliche und kollegiale Umgang miteinander – und darüber bin ich sehr froh.“
    Prof. Dr. Jeannette Brosig-Koch forschte unter anderem an der Penn State University in den USA und der Universität zu Köln. Im Jahr 2008 wurde die junge Volkswirtin auf den Lehrstuhl für quantitative Wirtschaftspolitik an die Universität Duisburg-Essen berufen, wo sie das Essener Labor für Experimentelle Wirtschaftsforschung aufbaute und es bis zu ihrer Berufung an die Universität Magdeburg leitete. Die Wissenschaftlerin war und ist in einer Reihe von Fachgesellschaften aktiv, beispielsweise als Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomik, des Vereins für Sozialpolitik sowie im Fachkollegium Wirtschaftswissenschaften der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

    Die Stiftungsprofessur wird über das Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finanziert.
    Mehr Informationen unter http://www.fis-netzwerk.de/foerderung


    Contact for scientific information:

    Prof. Jeannette Brosig-Koch, Lehrstuhl für Verhaltensbasierte Sozialpolitik der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: +49 391 67-57703, E-Mail: jeannette.brosig-koch@ovgu.de


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    Die Volkswirtin Prof. Dr. Jeannette Brosig-Koch wurde als Stiftungsprofessorin auf den neu eingerich ...
    Jana Dünnhaupt
    Universität Magdeburg


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Economics / business administration, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Die Volkswirtin Prof. Dr. Jeannette Brosig-Koch wurde als Stiftungsprofessorin auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Verhaltensbasierte Sozialpolitik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen.


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