idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/18/2021 14:46

Hochschule Geisenheim führt Wiederholungsstudie zur Bedeutung von Gärten während des Corona-Lockdowns durch

Alina-Louise Kramer Kommunikation und Hochschulbeziehungen
Hochschule Geisenheim University

    Die Hochschule Geisenheim hat erneut und vergleichend mit Blick auf die Erkenntnisse aus dem Vorjahr die Bedeutung von Gärten während der Corona-Kontaktsperre untersucht. Zwei zentrale Ergbnisse: Die Bedeutung von Gärten ist durch Corona gestiegen und weiterhin sehr groß. Viele, die keinen haben, wünschen sich verstärkt einen eigenen grünen Freiraum.

    Zum ersten „Corona-Lockdown“ in Deutschland im Frühjahr 2020 hat die Hochschule Geisenheim ermittelt, welche Rolle Gärten und Grünanlagen während dieser Phase gespielt haben. Da auch das Frühjahr 2021 durch einen anhaltenden Lockdown seit Weihnachten 2020 geprägt war, wurde die Studie wiederholt, um Veränderungen beziehungsweise gleichbleibende Muster zu ermitteln. Dafür wurden Ende Mai 510 Personen aus allen Bevölkerungsgruppen befragt. Die Ergebnisse wurden mit der Vorjahresstudie verglichen.

    Die Bedeutung von Haus- und Kleingärten ist durch Corona gestiegen und weiterhin sehr groß. In beiden Erhebungen 2020 und 2021 sagen 3 von 4 Gartenbesitzerinnen und -besitzern, dass der Garten für sie eher wichtig, wichtig oder sehr wichtig ist. Über die Hälfte der Befragten gab an, dass der Garten in seiner Bedeutung im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 zugenommen hat. „Offen bleibt, ob die Relevanz von Gärten mit einem möglichen Ende der Corona-Pandemie wieder abnimmt“, so Prof. Dr. Kai Sparke und Dr. Mira Lehberger, Autor und Autorin der Studie. Für Personen ohne Garten spielen öffentliche Grünanlagen eine entsprechende Rolle. „Der Garten als eigener Rückzugsort ist durch Corona noch begehrter geworden“, stellen die beiden fest. „Über 40 Prozent der Personen ohne Garten wünschen sich einen eigenen grünen Freiraum. Und bei einem Drittel dieser Personengruppe hat sich der Wunsch durch die Corona-Pandemie verstärkt.“

    Befragte mit eigenem Garten sind wie im letzten Jahr auch zufriedener mit ihrem Leben. Befragte mit eigenem Haus- oder Kleingarten – dies sind 58 Prozent der Stichprobe – weisen auf einer Skala von 0 bis 10 einen Wert von 6,8 gegenüber 5,9 bei Personen ohne eigenen Garten auf. Dieser Unterschied lässt sich aber beispielsweise auch darauf zurückführen, dass Gartenbesitzerinnen und -besitzer in der Regel ein höheres Einkommen haben und ländlicher wohnen. Was auffällt: In beiden Gruppen ist die Lebenszufriedenheit im Vergleich zur Vorjahresstudie leicht zurückgegangen.

    Die aktuelle Studie zeigt auch, dass Personen mit eigenem Garten weit mehr als doppelt so lange im Freien sind wie jene ohne eigenes Grün. Zwar halten sich im Mittel alle Befragten knapp 10 Stunden pro Woche für Erholung und Sport im öffentlichen Grün sowie zu Besuch in anderen Gärten auf. Bei den Gartenbesitzerinnen und -besitzern kommen allerdings noch etwa 15 Stunden im eigenen, durchschnittlich 377 Quadratmeter großen Garten hinzu. Die meisten von ihnen (82 Prozent) sind 2021 trotz der kühleren Temperaturen mindestens genauso viel im Garten gewesen wie im Vorjahr.

    Fast zwei Drittel der Befragten mit eigenem Garten produziert selbst Obst, Gemüse oder Kräuter. Personen ohne eigenen Garten erzeugen immerhin zu knapp 21 Prozent Essbares und nutzen dafür Balkon oder Fensterbank. „Bei einem Drittel aller Befragten hat der Anbau in der Corona-Pandemie tendenziell zugenommen“, so Kai Sparke und Mira Lehberger. „Neben der allgemein gestiegenen Wertschätzung für regionale Produkte hat auch der eigene Hobby-Anbau einen Corona-Schub bekommen.“

    Die Studie ist kostenfrei zum Download verfügbar auf der Homepage der Hochschule Geisenheim: https://www.hs-geisenheim.de/forschung/institute/frischproduktlogistik/professur...

    Autor und Autorin der Studie:

    Prof. Dr. Kai Sparke und Dr. Mira Lehberger arbeiten an der Professur für Gartenbauökonomie der Hochschule Geisenheim und forschen insbesondere zu menschlichem Verhalten in Bezug auf Garten und gärtnerische Produkte.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Kai Sparke
    Hochschule Geisenheim University
    Professur für Gartenbauökonomie
    Tel. +49 6722 502 732
    Fax +49 6722 502 710
    E-Mail: kai.sparke@hs-gm.de
    URL: www.hs-geisenheim.de


    Original publication:

    https://www.hs-geisenheim.de/fileadmin/redaktion/FORSCHUNG/Institut_fuer_Logisti...


    Images

    Gärten in Zeiten des Corona-Lockdown
    Gärten in Zeiten des Corona-Lockdown
    Prof. Dr. Kai Sparke
    Hochschule Geisenheim / Prof. Dr. Kai Sparke


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Gärten in Zeiten des Corona-Lockdown


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).