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03/19/2004 10:11

Zehn Jahre Klimakonvention - Das Wuppertal Institut gratuliert

Dorle Riechert Kommunikation
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH im Wissenschaftszentrum NRW

    Vor zehn Jahren, am 21. März 1994, trat die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen in Kraft - ein Meilenstein für den internationalen Klimaschutz. Mittlerweile hat dieses Abkommen mit 188 Vertragstaaten faktisch den Status der Universalität erreicht (die Vereinten Nationen haben 191 Mitgliedstaaten). Die Weltgesellschaft hat mit diesem Dokument den Schutz des globalen Klimas als eine der wesentlichen Herausforderungen für das 21. Jahrhundert erkannt.

    Die "Jahrhunderflut" 2002 und der "Jahrhundertsommer" 2003, wie wir sie in unseren Breiten erlebt haben, könnten bald zur Regel werden. Neuere Studien prognostizieren zudem bei einer weiteren Erwärmung bis Mitte dieses Jahrhunderts das Aussterben von einem Viertel der weltweit vorkommenden Arten.

    Auch das 1997 verabschiedete Kyoto-Protokoll, ein Tochterabkommen der Konvention, ist bis heute von 120 Staaten unterzeichnet worden, darunter fast alle Industriestaaten. Gerade die Industriestaaten tragen eine große Verantwortung, die Folgewirkungen der bereits mess- und spürbaren Veränderungen des globalen Klimas einzudämmen: Sie emittieren gegenwärtig 60 % des weltweiten CO2-Ausstoßes. Nach der Präsidentschaftswahl ist zu hoffen, dass auch Russland das Protokoll ratifiziert, damit es wirksam werden kann.

    Innerhalb der Europäischen Union hat die Bundesregierung mit einem anspruchsvollen Reduktionsziel eine herausragende Rolle im Klimaschutz übernommen. Dessen Umsetzung wird bereits seit einigen Jahren mit einem breiten Spektrum an Maßnahmen wirksam vorangetrieben: Dazu gehören die Förderung erneuerbarer Energiequellen, die Unterstützung energieeffizienter Gebäudemodernisierungen, sowie die Einführung der Ökosteuer.

    Die gegenwärtig auch in Deutschland laufende Einführung eines EU-weiten Emissionshandels ist ein weiterer Baustein, die unverzichtbaren Klimaschutzziele zu erreichen. Das Wuppertal Institut begrüßt die Umsetzung dieser Maßnahme im Bereich der Energiewirtschaft und der Industrie und unterstützt die Bundesregierung darin, den Emissionshandel auf der nationalstaatlichen Ebene auf der Basis der bestehenden Klimaschutzvereinbarungen mit der Industrie umzusetzen. Die diskutierte Abkehr von den Minderungszielen der Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft würde eine Kompensation durch den Verkehrs-, Haushalts- und Dienstleistungssektor erforderlich machen. Verstärkte Stromeinsparungen durch eine gemeinsame Initiative von Energiewirtschaft und Politik für einen Energieeffizienzfonds könnten andererseits 20 Millionen Tonnen CO2 einsparen und würden so die Minderungsziele der Klimaschutzvereinbarungen erreichbar machen.

    Das Wuppertal Institut berät seit über zehn Jahren ein breites Spektrum gesellschaftlicher Akteure in Fragen der Energieeffizienz, erneuerbarer Energien und des Klimaschutzes. Auch in strategischer Hinsicht beteiligt sich das Institut sowohl an der nationalen Debatte (z.B. Arbeiten für die Enquête-Kommission "Nachhaltige Energieversorgung") als auch an der internationalen Diskussion: Gemeinsam mit 13 anderen Forschungsinstituten aus allen Weltregionen erforscht das Projekt "Süd-Nord-Dialog - Gerechtigkeit im Treibhaus" Perspektiven für eine zukunftsfähige Ausgestaltung internationaler Klimapolitik.

    Die Fortschritte seit dem Inkrafttreten der Klimarahmenkonvention vor zehn Jahren sind erheblich, doch noch größere Herausforderungen liegen vor uns.

    Ansprechpartner:
    Dr. Hermann E. Ott /Bernd Brouns (Projekt "Süd-Nord-Dialog")
    Tel.: 0170/5831017 Email: hermann.ott@wupperinst.org
    Tel.: 0202/2492-329 Email: bernd.brouns@wupperinst.org
    Ralf Schüle (Emissionshandel)
    Tel.: 0202/2492-110 Email: ralf.schuele@wupperinst.org


    More information:

    http://www.wupperinst.org


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    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Geosciences, Law, Oceanology / climate, Politics
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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