Es geht im Leben nicht ohne Kompromisse – aber wie gelingt so eine Einigung? Und wo haben Kompromisse ihre Grenzen? Diese Fragen ergründet ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universitäten Duisburg-Essen (UDE), Münster (WWU) und Bochum (RUB) ab November. Das Projekt wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen für drei Jahre mit 2,1 Millionen Euro gefördert*. Das Ziel ist der Aufbau eines langfristigen Forschungsfeldes.
Der Soziologe Georg Simmel bezeichnete den Kompromiss, der für uns „zu der alltäglichen und selbstverständlichen Lebenstechnik“ gehöre, als „eine der größten Erfindungen der Menschheit.“ Während Kompromisses als unabdingbar gelten, damit unserer modernen Gesellschaft funktioniert, wachsen zugleich die Sorgen vor einer abnehmenden Fähigkeit und Bereitschaft zum Kompromiss.
Der neue Forschungsverbund „Kulturen des Kompromisses“ unter Konsortialführung der UDE will daher im Vergleich zwischen verschiedenen Kulturen und Zeiten systematisches Wissen über die sozialen, politischen und kulturellen Voraussetzungen von Kompromissen erforschen. „Damit reagieren wir auf den gesellschaftlichen Bedarf an praktischem Reflexions- und Handlungswissen“, sagt Prof. Dr. Ute Schneider vom Historischen Institut der UDE. „So wollen wir in diesem neuen Forschungsschwerpunkt Charakteristika und Varianten, Kontexte und Praktiken, soziale, politische und kulturelle Voraussetzungen, aber auch die Dauer und Stabilität sowie Leistungsfähigkeit und Grenzen von Kompromissen untersuchen.“
Die UDE bringt sich im Forschungsverbund vor allem mit den Kompetenzen in den Geschichts-, Literatur- und Asienwissenschaften ein.
Sprecher der Projektbeteiligten an der WWU ist Prof. Dr. Ulrich Willems vom Institut für Politikwissenschaft. Für die RUB ist Prof. Dr. Constantin Goschler vom Historischen Institut verantwortlich.
Prof. Dr. Ute Schneider, Historisches Institut, Tel. 0201/183 4597, ute.schneider@uni-due.de
Redaktion: Dr. Thomas Wittek, Tel. 0203/37 92430, thomas.wittek@uni-due.de
https://www.mkw.nrw/presse/Forschungsf%C3%B6rderung
Criteria of this press release:
Journalists
Cultural sciences, History / archaeology, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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