An der Universität Regensburg wird eine international prominent besetzte Fachtagung sich vom 31. März bis 2. April 2004 mit dem Thema 'Transkulturelle Kriege vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert' beschäftigen. Die Regensburger Forschergruppe 'Formen und Funktionen des Krieges im Mittelalter' und das Hamburger Institut für Sozialforschung gehen dabei der Frage nach, wie sich zwischen unterschiedlichen Kulturen geführte Kriege von anderen Konflikten abgrenzen.
Im Vordergrund steht die historische Dimension des Themas, denn es soll herausgefunden werden, welche Kontinuitäten es zwischen mittelalterlichen und neuzeitlichen Kriegen gibt und wie die Erkenntnisse, die durch die Beschäftigung mit historischen Kriegen gewonnen werden, für die Analyse aktueller Konflikte genutzt werden können. Regeln und Regellosigkeit im Krieg, das Verhältnis von Kombattanten zu Nicht-Kombattanten, die Frage der Protagonisten eines Krieges, sexuelle Gewalt und Freund-Feind-Stereotypen sind Aspekte der Kriegführung, die vor dem Hintergrund des Aufeinandertreffens verschiedener Kulturen im Krieg einer genaueren Betrachtung bedürfen. Abgerundet wird das Programm durch einen typologischen Überblick der transkulturellen Kriege in Mittelalter und Neuzeit und eine abschließende Analyse.
Die Tagung führt namhafte Neuzeit- und Mittelalterhistoriker aus dem In- und Ausland zusammen. Der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld, der in Deutschland vor allem durch sein Buch 'Die Zukunft des Krieges' bekannt geworden ist, wird ebenso teilnehmen wie Hew Strachan aus Oxford und Michael Prestwich aus Durham. Jan Philipp Reemtsma wird die Tagung eröffnen und am 1. April einen öffentlichen Abendvortrag im Thon-Dittmer-Palais halten.
Huntington hat mit seiner These vom clash of civilizations darauf aufmerksam gemacht, dass Konflikte über die Grenzen von Kulturen hinweg von großer Wichtigkeit sind. Die Regensburger Tagung überwindet die Grenzen zwischen den historischen Teildisziplinen Mittelalter und Neuzeit, die gerade für die Analyse von Kriegen eher ein Hindernis darstellen. Die Kategorie des Transkulturellen soll auf ihre Nützlichkeit und Tragfähigkeit für die Kriegsforschung überprüft werden. So wird das Ergebnis dieser Tagung jenseits der reinen Fachwissenschaft auch für das Verständnis aktueller Konflikte fruchtbar gemacht.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Henning Kortüm
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
Universität Regensburg
Tel. 0941 / 943 3535, Vz. - 3536
Fax 0941 / 943 3275
E-Mail: henning.kortuem@geschichte.uni-regensburg.de
http://www-nw.uni-regensburg.de/~.clm09462.geschichte.uni-regensburg.de/forscher...
Criteria of this press release:
History / archaeology, Philosophy / ethics, Psychology, Religion, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
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