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03/22/2004 10:17

"Verlasst endlich die Gräben!"

Dr. Olaf Kaltenborn Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Wie Studierende der UWH Politik, Handel und Getränkeindustrie helfen wollen, den Streit um das Dosenpfand zu überwinden

    Die Diskussion um das Dosenpfand ist hoffnungslos verfahren, die beteiligten Interessensgruppen heillos zerstritten: Discounter und Großbrauereien gegen die Politik, mittelständische Brauereien gegen große Brauereien, Hersteller von Mehrweggebinden gegen Hersteller von Einwegverpackungen usw. Jetzt hilft nur noch ein Runder Tisch an einem neutralen Ort, meint eine Gruppe Studierender der Universität Witten/Herdecke und belegt mit einer Studie, dass es nach wie vor möglich ist, den Streit in eine konstruktive Auseinandersetzung zu verwandeln.

    "Auf das Thema Pfand sind wir aufgrund der aktuellen Brisanz gekommen", sagt Manuel Dolderer, Mitglied im vierköpfigen Studententeam. Den Anstoß gab Wolfgang Salewski, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Brauholding, Vorstandsmitglied der Brauholding International, Mitglied im Zentralvorstand der Schörghuber-Gruppe und seit kurzem auch Geschäftsführer der Paulaner-Brauerei. Der Wittener Honorarprofessor hält bereits seit zwei Jahren in Witten Seminare zum Konflikt- und Krisenmanagement. Die von ihm angeregte Studie zum Thema Dosenpfand stellt ein erstes Projekt des neu gegründeten Instituts für Strategieentwicklung dar, das künftig verschiedene Forschungsansätze an der Universität Witten/Herdecke bündeln, koordinieren und deren Umsetzung in der Praxis an relevanten gesellschaftlichen Themen erproben soll.

    Die Studie versucht auf der Grundlage umfangreicher Recherchen und Interviews einen Neuanfang im Streit ums Dosenpfand: "Unser Ziel war es, eine neutrale und objektive Datenbasis für künftige Auseinandersetzungen zu erarbeiten." Dazu haben die Wittener Studierenden mehr als 100 Gespräche mit Entscheidern aus allen vom Dosenpfand betroffenen Gruppen geführt: "Wir haben versucht, wirklich alle Interessengruppen, die betroffen sind, zu befragen", versichert Manuel Dolderer: Herausgekommen ist das derzeit wohl breiteste Meinungsbild in Sachen Dosenpfand. Die Untersuchung beinhaltet zudem eine detaillierte Analyse der Vorgeschichte des Dosenstreits und liefert damit Hintergründe, wie es zu dieser Zuspitzung kommen konnte.

    Nach Ansicht von Manuel Dolderer bietet die Studie eine verlässliche Datengrundlage, um zu einem für alle Beteiligten sinnvollen Kompromiss zu kommen. Voraussetzung für eine Einigung wäre jedoch, "dass alle Beteiligten erst einmal ihre Schützengräben wieder verlassen, in die sie sich verschanzt haben. Unser Vorschlag: Ein Treffen unter externer Moderation fernab aller öffentlichen Aufmerksamkeit an einem Runden Tisch. Dieser Ort kann z.B. die Universität Witten/Herdecke sein." Vielleicht gelingt auf diese Weise endlich der Durchbruch, der in den letzten 13 Jahren schon öfter knapp verpasst wurde.

    In ersten Stellungnahmen begrüßten sowohl Vertreter aus Politik, als auch Verbänden und Industrie den Wittener Vorstoß. Bundesumweltminister Jürgen Trittin bedankte sich bei dem Team für die "lösungsorientierten Vorschläge" und erachtet die Initiative als förderungswürdig. Auch Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), kündigte eine Mitwirkung an dem geplanten Kongress an.

    Kontakt: Institut für Strategieentwicklung, Alfred-Herrhausen-Str. 44, 58455 Witten, Manuel Dolderer, Tel.: 0177/2152208


    More information:

    http://www.lz-net.de/ebusiness/studien/show.prl?id=40


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    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Law, Media and communication sciences, Oceanology / climate, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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