(Potsdam) Für seinen Projektentwurf „Chemresilienz“ erhält Prof. Peter H. Seeberger vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Fördersumme in Höhe von 500.000 Euro. Aufgabe ist es nun, daraus in sechs Monaten ein umsetzungsreifes, tragfähiges Konzept für ein neues Großforschungszentrum zu entwickeln. Bei Erfolg winkt eine Förderung von 1,25 Milliarden Euro. „Chemresilienz – Forschungsfabrik im Mitteldeutschen Revier“ möchte eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft chemischer Erzeugnisse etablieren.
Peter Seebergers Projekt soll die Resilienz der deutschen Chemielandschaft durch nachwachsende Rohstoffe, kurze Transportwege sowie lokale, kostengünstige und nachhaltige Produktionsprozesse stärken und somit wichtige Industriezweige wie Gesundheit, Verkehr, Energie, Landwirtschaft und Konsumgüter sicherstellen. „Das neue Forschungszentrum in Sachsen wird die Chemieproduktion, die heute auf fossilen Rohstoffen basiert komplett neu entwickeln und muss 150 Jahre ‚Vorsprung‘ aufholen, um einen wichtigen Industriezweig nachhaltig zu gestalten. Es gibt derzeit weltweit Ansätze in der Industrie und der Wissenschaft in diese Richtung, aber kein vergleichbares Forschungszentrum. Dieses Zentrum wird ein global sichtbarer Leuchtturm der Spitzenforschung und ein Kristallisationskeim für Ansiedlungen und Ausgründungen“, sagt Peter Seeberger. Gleichzeitig strebt er dabei die Einhaltung höchster Arbeitsschutz- und Umweltstandards an. Insgesamt zwei Konzepte werden ab Sommer 2022 umgesetzt. Bis einschließlich 2038 erhält jedes Zentrum vom Bund eine Förderung in Höhe von 1,25 Milliarden Euro.
Aus einem vom BMBF ausgelobten internationalen zweistufigen Wettbewerb sind die sechs überzeugendsten Konzepte für die erste Förderphase von einer unabhängigen Kommission ausgewählt worden. In der Pressemitteilung des BMBF heißt es, dass in der sächsischen Lausitz und dem mitteldeutschen Revier neue wirtschaftliche Perspektiven und Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Dies soll einen Beitrag zum Strukturwandel in den traditionellen Braunkohlerevieren leisten. Ziel sei es, zwei Standorte für exzellente Forschung mit wirksamem Wissenstransfer in die Anwendung zu schaffen. Im Anschluss an die Ausarbeitung werden die Konzepte von einer unabhängigen Expertenkommission begutachtet, zu der unter anderem die Chemiker Wolfgang Herrmann, Joachim Sauer sowie der Chemienobelpreisträger Stefan Hell, Sachsens Ex-Ministerpräsident Georg Milbradt und Astronaut Alexander Gerst gehören. Auf dieser Grundlage entscheiden der Bund und die beteiligten Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt, welche zwei Konzepte ab Sommer 2022 zur Umsetzung kommen.
Hintergrund:
Für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen ist am 14. August das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ (StStG) in Kraft getreten. Der zweistufige, themenoffene Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ startete im November 2020. Ab Sommer 2022 beginnt die Aufbauphase.
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/pressemitteilungen/de/2021/07/230721-Gr%C3%B... - Pressemitteilung des BMBF
https://www.mpikg.mpg.de/pressemeldungen - weitere Instituts-Pressemitteilungen
Chemresilienz Teamleitung Seeberger Plutschack
Juliane Jury
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Chemistry
transregional, national
Contests / awards, Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).