Das IAB-Arbeitsmarktbarometer liegt im September niedriger als im Sommer und ist gegenüber dem August um 1,2 Punkte gesunken. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hält sich aber mit 106,2 Punkten auf einem höheren Wert als in allen Vorjahren.
Die Aussichten auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung zeigen insgesamt trotz des Rückgangs positive Signale. Die Beschäftigungskomponente erreicht mit 107,0 Punkten das höchste Niveau seit Anfang 2018. Die Komponente Arbeitslosigkeit des IAB-Arbeitsmarktbarometers sinkt im September zwar deutlich vom Höchststand um 2,6 Punkte auf 105,5, liegt aber insgesamt immer noch auf einem sehr positiven Wert. „Durch die Lieferengpässe in der Industrie wurde der Aufschwung etwas gebremst. Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht, aber nicht mehr so schnell wie in den letzten Monaten“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Dies entspricht nun wieder dem vor der Krise üblichen Muster, nach dem die Beschäftigungserwartungen über denen für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit liegen. „Neben der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung legen jetzt auch die Minijobs wieder zu“, erklärt Weber. Das würde sich aber nicht auf die Arbeitslosigkeit auswirken, da diese durch die Aufnahme eines Minijobs nicht beendet würde. „Zudem kommen vermehrt Menschen zurück, die sich in der Corona-Krise vom Arbeitsmarkt zurückgezogen hatten, wodurch die Beschäftigungserwartungen zusätzlich steigen“, so Weber.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
http://www.iab.de/presse/abzeitreihe
http://www.iab.de/presse/abgrafik
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Politics, Social studies
transregional, national
Research results
German
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