Das Göttinger Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF) sieht seine Wiederaufnahme in die Blaue Liste sprichwörtlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil durch die gemeinsame Weiterfinanzierung von Bund und Ländern der Fortbestand des Instituts gesichert ist. "Weinend", so Institutsdirektor Dr. Harmut Rudolph, "weil damit zugleich die Trennung von mehr als 30 Mitarbeitern verbunden ist".
Vor Mitarbeitern äußerte sich Rudolph dankbar: "Besonders freut uns, daß die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung auf ihrer Sitzung am 16. November 1998 in Bonn ihren Beschluß einstimmig gefaßt hat; und daß damit die fast dreijährige Diskussion um das in seiner Art einzigartige Institut beendet ist, die nach einer negativen Bewertung durch den Wissenschaftsrat im Jahr 1996 begann. Es ist dies das Verdienst aller Mitarbeiter, aber auch der vielen Helfer aus Wissenschaft und Politik, ohne die dieses positive Ergebnis wohl nicht zustande gekommen wäre."
Ausschlaggebend für die Wiederaufnahme des Instituts in die sogenannte Blaue Liste war das neu erarbeitete Umstrukturierungskonzept. Es sieht das IWF als modernen Medien-Dienstleister für die Wissenschaft vor. Seine Hauptaufgabe liegt in der Unterstützung für Forschung und Lehre im Bereich der interaktiven und netzgestützten Multimedia-Anwendungen. Dazu wird es gemeinsam mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen prototypische Lösungen entwickeln und dabei sein Engagement in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses erheblich verstärken. In naher Zukunft will das IWF einen engen Kooperationsverbund mit den Universitäten in Göttingen und Braunschweig eingehen. Durch professionelles Marketing wird es seine Dienstleistungen und sein umfangreiches Archiv für Wissenschaft und interessierte Öffentlichkeit zugänglich machen.
Diese Konzeption und ihre tatkräftig in Angriff genommene Umsetzung haben bei einer nochmaligen Begehung durch den Wissenschaftsrat im September 1998 überzeugt. Verbunden damit sind aber auch tiefe Einschnitte in der Finanzierung des Instituts. Statt der bisherigen 13 Mio. DM werden ab 1999 nur noch 7 Mio. DM von Bund und Ländern in der institutionellen Förderung zur Verfügung gestellt. Dies macht einen erheblichen Personalabbau unausweichlich. Ein entsprechender Sozialplan existiert bereits. Institutsdirektor Dr. Hartmut Rudolph sieht aber gute Chancen für sein ehrgeiziges Ziel, mittelfristig die nun wegfallenden Gelder durch Projektförderung und Aufträge wieder einwerben zu können.
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INSTITUT FÜR DEN WISSENSCHAFTLICHEN FILM, Referat Öffentlichkeitsarbeit
Michaela Gräfin v. Bullion
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Criteria of this press release:
Media and communication sciences, interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Personnel announcements, Research projects, Science policy
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