idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/05/2021 11:07

TU Ilmenau erforscht Long Covid bei Kindern und Jugendlichen

Marco Frezzella Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Ilmenau

    Die Technische Universität Ilmenau ist an einem großangelegten Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu Long Covid beteiligt. Viele Menschen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren, leiden auch Monate später noch an Symptomen wie Erschöpfung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Long Covid kann auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten, genaue Daten dazu fehlen aber, und daher auch Behandlungen und Rehabilitationsprogramme. Das will das Projekt LongCOCid nun ändern.

    Über 4,2 Millionen Deutsche sind bisher am Corona-Virus erkrankt (Stand 01.10.2021), davon 2,6 Prozent Kinder unter zehn Jahren und 4,9 Prozent Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren. Da der Krankheitsverlauf bei Kindern und Jugendlichen meist mild ist oder überhaupt keine Symptome vorliegen, werden Erkrankungen häufig überhaupt nicht erkannt, die Dunkelziffer dürfte also hoch sein.

    Nicht nur die Erkrankungsrate bei Kindern und Jugendlichen weist große Unsicherheiten auf, es gibt bislang auch kaum Untersuchungen zum Verlauf der Long-Covid-Infektion bei Unter-20-Jährigen. Sicher ist aber, dass auch in dieser Altersgruppe Spätfolgen auftreten können, die länger als zwölf Wochen andauern: verminderte Belastbarkeit, chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Glieder- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafstörungen, Luftnot und Herzklopfen.

    Das Forschungsprojekt „Long COVID-19 in Children (LongCOCid)“, das vom Universitätsklinikum Jena angeführt wird und an dem neben der TU Ilmenau auch die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg beteiligt ist, will nun belastbare Erkenntnisse zum Verlauf von Post-Covid bei Kindern und Jugendlichen liefern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten gemeinsam mit niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten den Verlauf der Krankheit bei Kindern und Jugendlichen exakt beschreiben. Anhand der bislang größten in Deutschland untersuchten Gruppe, insgesamt 80 Kinder und Jugendliche, werden sie die Entstehung und Entwicklung der Krankheit mit zahlreichen daran beteiligten Faktoren für Krankheitsursachen erforschen. Dabei untersuchen sie mögliche Zusammenhänge mit Kreislaufstörungen, fehlerhaften Gefäßregulationen, Entzündungen des Nervengewebes und Veränderungen des Immunsystems. Ebenso vergleichen die Forscher die sogenannte Krankheitslast, also die gesundheitlichen Einschränkungen von Kindern nach einer SARS-CoV-2-Infektion, mit denen einer nicht infizierten Kontrollgruppe. Der Projektleiter der TU Ilmenau des LongCOCid-Projekts, Prof. Sascha Klee, Leiter des Fachgebiets Optoelektrophysiologische Medizintechnik, ist zuversichtlich, dass die gewonnenen Erkenntnisse helfen werden, wirksame Behandlungen und speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Rehabilitationsprogramme zu entwickeln: „Besonders der multidisziplinäre Ansatz des LongCOCid-Projekts ist ideal geeignet, die bisher bekannten Krankheitsfaktoren verbunden zu betrachten. Durch unsere langjährige Erfahrung bei der Untersuchung kleinster Gefäße kann das Forscherteam der TU Ilmenau hier einen wertvollen Beitrag leisten.“


    Contact for scientific information:

    Prof. Sascha Klee
    Leiter Fachgebiet Optoelektrophysiologische Medizintechnik
    Tel.: +49 3677 69-1323
    E-Mail: sascha.klee@tu-ilmenau.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Information technology, Medicine, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).