idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/18/1998 13:23

DNA-Kometen als Unglücksboten

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMELV

    Molekularbiologisches Verfahren soll Umweltschadstoffe aufspüren

    Wissenschaftler an der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg arbeiten an einem Verfahren, mit dem sie Schadstoffe im Sediment von Meeresböden erkennen können. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf erbgutschädigenden Substanzen, die bei Fischen zu Krankheiten führen können. Solche Umweltgifte verursachen häufig Strangbrüche in der Erbsubstanz DNA, dem "Faden des Lebens". Mit Hilfe einer in Amerika entwickelten molekularbiologischen Technik, dem sogenannten Kometen-Test, sollen diese Effekte sichtbar gemacht werden.

    Bei dem Test werden einzelne Zellen aus dem Blut von Fischen in ein elektrisches Feld gebracht. Ist die DNA im Zellkern nicht fragmentiert, verbleibt sie innerhalb des Kerns. Liegt sie in Bruchstücken vor, so wandern diese aus dem Zellkern heraus. Dabei ist die im elektrischen Feld zurückgelegte Strecke abhängig vom Grad der Fragmentierung. Geschädigte Zellen sehen unter dem Fuoreszenz-Mikroskop aus wie kleine Kometen, wobei der Kometenschweif aus den einzelnen DNA-Fragmenten besteht. Anhand der Größe des Kometenschweifes läßt sich eine Auswertung direkt am Mikroskop vornehmen.

    Erste Untersuchungen von Sedimentproben aus der Deutschen Bucht und aus dem Atlantik ergaben deutliche Unterschiede hinsichtlich ihres schädigenden Potentials. Welche Aussagen sich anhand dieser relativ abstrakten Laborversuche für die tatsächliche Situation am Meeresboden ableiten lassen, wird zur Zeit noch diskutiert. In jedem Fall eröffnet der Komet-Test die Möglichkeit, schädigende Einflüsse bereits frühzeitig auf zellulärer Ebene festzustellen. Die Forscher hoffen, Sedimentproben zeitsparend untersuchen und kritische Stoffe in den Sedimenten nachweisen zu können - und das ohne die Verwendung von vielen Versuchstieren.


    Images

    Foto: Karpfen-Blutzellen im 'Komet-Test' unter dem Floureszenz-Mikroskop. Links: ungeschädigte Zellen. Rechts: mittel bis stark geschädigte Zellen.
    Foto: Karpfen-Blutzellen im 'Komet-Test' unter dem Floureszenz-Mikroskop. Links: ungeschädigte Zelle ...

    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Foto: Karpfen-Blutzellen im 'Komet-Test' unter dem Floureszenz-Mikroskop. Links: ungeschädigte Zellen. Rechts: mittel bis stark geschädigte Zellen.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).