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10/25/2021 09:57

Tarifrunde 2022: Für knapp 10 Millionen Beschäftigte laufen Vergütungstarifverträge aus – Die Kündigungstermine

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Die Tarifrunde 2021 neigt sich langsam dem Ende zu: Die meisten großen Tarifbranchen haben mittlerweile neue Tarifverträge abgeschlossen. Nach langwierigen und kontroversen Verhandlungen wurden erst vor kurzem für den Einzel- und den Großhandel sowie das Bauhauptgewerbe noch neue Tarifverträge vereinbart.

    Die Verhandlungen im öffentlichen Dienst bei den Ländern haben Anfang Oktober begonnen, wobei der bereits erreichte Tarifabschluss für das separat verhandelnde Bundesland Hessen gezeigt hat, dass auch in dieser Branche auf absehbare Zeit ein Verhandlungsergebnis wahrscheinlich ist, so der Tarifexperte des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, Prof. Dr. Thorsten Schulten.

    Zeitgleich werden bereits in vielen Branchen die Vorbereitungen für die Tarifrunde 2022 getroffen. Im nächsten Jahr laufen für knapp 10 Millionen Beschäftigte von den DGB-Gewerkschaften vereinbarte Vergütungstarifverträge aus. Dementsprechend zeichnet sich für die Tarifrunde 2022 folgender Verhandlungszyklus ab: Den Anfang machen Tarifbranchen wie das Versicherungsgewerbe oder die Druckindustrie, gefolgt im Frühjahr von der Chemischen Industrie und der Eisen- und Stahlindustrie. In der zweiten Jahreshälfte starten dann unter anderem die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie.

    Wann in welchem Bereich die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender, den das WSI-Tarifarchiv jetzt vorlegt. Einige ausgewählte Beispiele größerer Tarifbranchen (in Klammern: Beschäftigtenzahlen, gerundet auf volle Tausend):

    Oktober 2021:
    - Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (64.000)

    Dezember 2021:
    - Privates Verkehrsgewerbe Niedersachsen, Hessen (140.000)
    - Krankenkassen (AOK, Barmer GEK, DAK) (81.000)

    Januar 2022:
    - Versicherungsgewerbe (170. 000)
    - Druckindustrie (125.000)

    März 2022:
    - Chemische Industrie (581.000)
    - Privates Verkehrsgewerbe Baden-Württemberg (95.000)

    Mai 2022:
    - Eisen- und Stahlindustrie (92.000)
    - Maler- und Lackiererhandwerk (123.000)

    Juni 2022:
    - Dachdeckerhandwerk (88.000)
    - Kunststoff verarbeitende Industrie Bayern (78.000)

    September 2022:
    - Metall- und Elektroindustrie (3.813.000)

    November 2022:
    - Privates Verkehrsgewerbe Bayern (133.000)
    - Volkswagen AG (102.000)

    Dezember 2022:
    - Öffentlicher Dienst Bund und Gemeinden (2.712.000)
    - Leiharbeit/Zeitarbeit (835.000)
    - Bewachungsgewerbe verschiedene Regionen (152.000)
    - Deutsche Post AG (140.000)

    In einigen größeren Tarifbranchen wird im kommenden Jahr nicht verhandelt, weil die bestehenden Verträge erst zum Ende 2022 auslaufen oder sogar über das Jahr hinaus gelten. Dies gilt z. B. für den öffentlichen Dienst (Bund und Kommunen), den Einzelhandel, das KfZ-Gewerbe oder das Bauhauptgewerbe. Der ausführliche Überblick im Anhang der pdf-Version dieser PM informiert über die Kündigungstermine in zahlreichen weiteren Branchen bis Ende des Jahres 2022. In der Tabelle wird auch ausgewiesen, wie viele Beschäftigte in den jeweiligen Tarifbereichen tätig sind.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Thorsten Schulten
    Leiter WSI-Tarifarchiv
    Tel.: 0211 / 77 78-239
    E-Mail: Thorsten-Schulten@boeckler.de

    Rainer Jung
    Leiter Pressestelle
    Tel.: 0211 / 77 78-150
    E-Mail:
    Rainer-Jung@boeckler.de


    Original publication:

    Die PM mit Tabellen-Anhang (pdf): https://www.boeckler.de/pdf/pm_ta_2021_10_25.pdf


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

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