Zum Ausklang des „Brustkrebsmonats“ Oktober wendet die Bergische Universität den Blick nach vorn: Für die Entwicklung eines neuartigen Mikrochips erhält sie den Promotionspreis des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in NRW: Ein wesentliches Stück Grundlagenforschung, das seine erste konkrete Anwendung zur schnellen (Krebs-)Zellenerkennung in der Brustkrebstherapie finden wird.
Nach einer Brustkrebsdiagnose wird der Tumor zumeist operativ entfernt, mit dem Ziel, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten. Dazu wird das entnommene Gewebe durch einen Spezialist*innen in einem aufwendigen Verfahren analysiert. So kommt es vor, dass sich manche Frauen einer erneuten Operation unterziehen müssen. Hier setzt das interdisziplinäre Forschungsvorhaben „NearSense“ an.
Dank des nun entwickelten Chips für die Nahfeldmikroskopie soll es in Zukunft möglich sein, menschliches Zellgewebe bereits während der Operation sichtbar zu machen, so die vollständige Tumorentfernung sicherzustellen und das Risiko einer weiteren Operation zu senken. Möglich machen das „Terahertzwellen“. Seit langem bekannt, aber bislang kaum eingesetzt, verfügen sie dank ihrer Eigenschaften in der Bildgebung und ihrer biologischen Verträglichkeit über enormes Potenzial für biomedizinische Anwendungen.
Mit seiner Dissertation hat Dr.-Ing. Philipp Hillger vom Lehrstuhl „Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik“ die Fachjury des diesjährigen VDE Promotionspreises überzeugt, der im Rahmen eines Festaktes am Campus Freudenberg am 15. November von Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer verliehen wird.
Den von der VDE-Landesvertretung NRW seit 2001 gestifteten Promotionspreis erhält die Bergische Universität Wuppertal bereits zum vierten Mal. Er wird an Forschende der Universitäten/Hochschulen Aachen, Bochum, Duisburg-Essen, Dortmund, Hagen, Paderborn, Siegen und Wuppertal für besondere Leistungen in den Bereichen Elektro- und Informationstechnik, Elektronik, bzw. Informatik und ergänzender Technologien und Wissenschaften verliehen. Neben der Förderung des akademischen Nachwuchses möchten die Preisstifter damit auch einen Beitrag zu mehr Attraktivität des Landes NRW in den VDE-Arbeitsbereichen leisten.
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