idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/28/2021 17:53

Keramische Verbundstoffe ökologisch entwickeln

Michael Hallermayer Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Am Institut für Materials Resource Management der Universität Augsburg werden keramische Werkstoffe mit Blick auf ihren Lebenszyklus analysiert. Von den Herstellungsprozessen bis hin zu den Kreislaufwirtschaftsmöglichkeiten am Ende der Lebensphase von faserkeramischen Verbundstrukturen untersucht das soeben gestartete Forschungsprojekt "CU EcoCeramic" ökologische und ökonomische Optimierungspotentiale.

    „CU EcoCeramic“ befasst sich mit der ökobilanziellen und ökonomischen Bewertung von faserkeramischen Verbundstrukturen (CMC). Diese modernen Materialien stellen eine Kombination aus einer keramischen Matrix und verschiedenen Fasern dar und verfügen über eine hervorragende mechanische und thermischer Beständigkeit. „Damit haben sie das Potential, bisher gängige Materialien zunehmend in Spezialanwendungen der Luft- und Raumfahrt, in Prozesstechnologien oder im Automobilsektor zu ersetzen, da sie Gewicht einsparen und sich die Lebensdauer erhöht“, sagt die Umweltwissenschaftlerin Dr. Andrea Thorenz vom Resource Lab der Universität Augsburg. Im Kontrast dazu stünden die äußerst energieintensiven und teureren Fertigungsprozesse von CMCs, welche sowohl ökonomisch als auch ökologisch weiter optimiert werden müssen.

    Dabei gilt, bestehende Hemmnisse beim Einsatz von CMC zu überwinden und eine reale Schließung des Wertstoffkreislaufs zu erreichen. Das Forschungsziel ist es, die Akzeptanz von CMC in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu festigen und auszubauen. Dabei soll eine belastbare und transparente Darstellung des heutigen und zukünftigen ökologischen und ökonomischen Fußabdrucks von CMC dem breiten deutschen Mittelstand helfen, diese Werkstoffklasse zukünftig als „Enabler“ für notwendige technologische Lösungen so einzusetzen, dass sie einen Beitrag zur Einhaltung der Pariser Klimaziele 2050 leisten können.

    Die Herstellung, die Bearbeitung und der Einsatz von CMC für neue Anwendungen werden in Deutschland vorwiegend von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) betrieben. Hohe Materialkosten verbunden mit Unkenntnis über Ökoeffizienz und Nachhaltigkeit führen zu einer innovationshemmenden Zurückhaltung beim Einsatz von CMC. Während große Unternehmen zunehmend eigenständige Ökobilanzen erstellen und speziell geschultes Personal beschäftigen, können vor allem KMU hier oft nicht Schritt halten. Die in diesem Forschungsvorhaben erzielten Ergebnisse befähigen die KMU somit langfristig, ihre Produkte schnell und ökologisch- bzw. ökonomisch-sinnvoll am Markt zu vertreiben. Die internationale Vorreiterrolle hiesiger Unternehmen wird dabei gestärkt und ausgebaut.

    Der Ergebnistransfer erfolgt über Weiterbildungsveranstaltungen, Diskussionsrunden, Arbeitsgruppen und Projektforen sowie Konferenzbeiträge und Publikationen. „Die Projektergebnisse werden in einer App, welche auf die Rechenmodelle zugreift, und einem zugehörigen Leitfaden aufbereitet. Damit können in den KMU eigene Prozessketten nach individueller Gewichtung bewertet und fundierte Entscheidungen zum Einsatz von CMC getroffen werden“, erklärt der Materialwissenschaftler Prof. Dr. Dietmar Koch, wie die Forschung später für Unternehmen hilfreich sein wird.

    Der Lehrstuhl für Materials Engineering und das Resource Lab der Universität arbeitet in diesem Projekt mit dem Institut für Akustik und Bauphysik der Universität Stuttgart sowie dem Cluster Leichtbau-Forschung des Netzwerks Composites United e.V. (CU), eines der weltweit größten Netzwerke für faserbasierten multimaterialen Leichtbau zusammen. Das Forschungsvorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit 700.000 Euro gefördert und von 25 Unternehmen im Projektbeirat begleitet.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Dietmar Koch
    Inhaber des Lehrstuhls Materials Engineering
    Institut für Materials Resource Management, Universität Augsburg
    Tel. 0821 598-69220
    dietmar.koch@mrm.uni-augsburg.de

    Dr. Andrea Thorenz
    Leitung Resource Lab
    Institut für Materials Resource Management, Universität Augsburg
    Telefon 0821 598-3948
    andrea.thorenz@mrm.uni-augsburg.de


    Images

    Dr. Thorenz und Prof. Koch stehen vor einem Prozessofen zur Herstellung keramischer Faserverbundwerkstoffe, der online sämtliche relevante Daten erfasst, die zur ökobilanziellen und ökonomischen Bewertung des Herstellprozesses erforderlich sind.
    Dr. Thorenz und Prof. Koch stehen vor einem Prozessofen zur Herstellung keramischer Faserverbundwerk ...

    Materials Engineering, Universität Augsburg


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Environment / ecology, Materials sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Dr. Thorenz und Prof. Koch stehen vor einem Prozessofen zur Herstellung keramischer Faserverbundwerkstoffe, der online sämtliche relevante Daten erfasst, die zur ökobilanziellen und ökonomischen Bewertung des Herstellprozesses erforderlich sind.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).