idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/29/2021 13:22

Neue EEG-Auswertungen zeigen, wie Aufmerksamkeitsfokussierung nach Unterbrechungen im Arbeitsgedächtnis funktioniert

Anne Rommel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund

    Unterbrechungen bei der Arbeit führen häufig zu einer Leistungsverschlechterung in der ursprünglichen Aufgabe. Dieses Leistungsdefizit äußert sich üblicherweise in einer Verzögerung bei der Wiederaufnahme der eigentlichen Aufgabe. Mit Hilfe von EEG-Messungen haben Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) Arbeitsgedächtnisprozesse beim Wechsel zwischen verschiedenen Aufgaben jetzt genauer untersucht. Sie konnten zeigen, dass Unterbrechungen zu mehr Fehlern, längeren Reaktionszeiten und ungenaueren Arbeitsgedächtnisinhalten führen.

    Die Verschlechterung durch die Unterbrechung lässt sich darauf zurückführen, dass insbesondere anspruchsvolle Unterbrechungen menschliche Aufmerksamkeitskontrollprozesse stören. Dadurch wird die Rückkehr zur Hauptaufgabe nach einer Unterbrechung erschwert. Dieser Zusammenhang konnte im EEG anhand oszillatorischer Effekte im Theta- und Alpha-Frequenzbereich gezeigt werden, die für ein Defizit bei der Kontrolle von Aufmerksamkeitsprozessen nach Unterbrechungen sprechen.

    Wiederaufnahme der Hauptaufgabe braucht Zeit

    In der Studie wurde eine Arbeitsgedächtnisaufgabe entweder durch eine anspruchsvolle oder eine weniger anspruchsvolle Rechenaufgabe unterbrochen. Die Studienteilnehmenden machten bei Unterbrechungen mit hoher Anforderung mehr Fehler bei der Hauptaufgabe und brauchten länger, um sich nach der Unterbrechung wieder auf diese zu konzentrieren. Da die Unterbrechungsaufgabe in einer bestimmten Zeit bearbeitet werden sollte, wurde die Aufgabe zusätzlich erschwert.

    Die Forschenden ziehen aus den EEG-Daten und der Leistungsverschlechterung nach anspruchsvoller Unterbrechung auch den Schluss, dass die Probanden ihre Aufmerksamkeit bereits während der Bearbeitung der Unterbrechung auf die Hauptaufgabe zurücklenken mussten. Aus den Ergebnissen kann daher abgeleitet werden, dass genügend Zeit für die Bearbeitung einer Unterbrechungsaufgabe zur Verfügung stehen sollte, um die Rückkehr zur Hauptaufgabe zu


    Contact for scientific information:

    Dr. Bianca Zickerick
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Forschungsbereich Ergonomie
    Telefon: +49 231 1084-264
    E-Mail: zickerick@ifado.de
    Marlene Rösner
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Forschungsbereich Ergonomie
    Telefon: +49 231 1084-325
    E-Mail: roesner@ifado.de


    Original publication:

    Zickerick, B., Rösner, M., Sabo, M., & Schneider, D. (2021). How to refocus attention on working memory representations following interruptions – Evidence from frontal theta and posterior alpha oscillations. European Journal of Neuroscience. https://doi.org/10.1111/ejn.15506


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).