Vor 25 Jahren nahmen sechs Geisteswissenschaftliche Zentren (GWZ) in Leipzig, Potsdam und Berlin ihre Arbeit auf, um positiv evaluierte Kolleg*innen aus Instituten der Akademie der Wissenschaften der DDR in einem „koordinierten Arbeitsverbund“ zu halten, so der Wissenschaftsrat 1990. Dies betraf damals rund 100 Wissenschaftler*innen. Das gelungene Ost-West-Experiment wurde mit Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft seit 2017 institutionalisiert. Die Berliner Zentren feiern nun ihr 25-jähriges Bestehen. Die Festschrift, u.a. mit Beiträgen von Ulrike Freitag, Sigrid Weigel, Eva Geulen und Manfred Krifka, finden Sie online. (Link s.u.)
Das multidisziplinäre Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO), das aus dem Institut für Allgemeine Geschichte (IfAG) in Ost-Berlin hervorgegangen war, ist eines der wenigen Forschungsinstitute, die den sozialgeschichtlich orientierten und interdisziplinären Ansatz der Geschichte der Entwicklungsländer DDR fortführte. Dieser Ansatz war ein Novum in den west-deutschen Regionalstudien, wie der Wissenschaftsrat 1996 feststellte. Heute ist das ZMO unter Leitung der Nahosthistorikerin Prof. Dr. Ulrike Freitag das einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut in Deutschland, das sich interdisziplinär und in historisch vergleichender Perspektive mit dem Nahen Osten, Afrika, Eurasien, Süd- und Südostasien befasst. Im Mittelpunkt stehen Interaktion und Verflechtungen untereinander sowie mit Europa (Süd-Süd- und Süd-Nord-Beziehungen). Nach 25 Jahren gehört das ZMO zu den erfolgreichen Ost-West-Zusammenschlüssen in der BRD.
Aktuell wird am ZMO zu folgenden Themen aus nicht-europäischer Perspektive geforscht:
- Lebensalter und Generation
- Umwelt und Gerechtigkeit
- Geschichtsbilder als mobilisierende Kraft
- Umstrittene Religion und intellektuelle Kultur
Den Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. gehören neben dem ZMO das Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) und das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) an.
AUS DER FESTSCHRIFT
„Die Mauer war gefallen, aber die DDR existierte noch. Auch am Institut für Allgemeine Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, aus dessen Abteilung
‚Geschichte der Entwicklungsländer‘ im weiteren Verlauf das ZMO hervorging,
hatten sich die Debatten intensiviert. Aus heutiger Perspektive kann man sagen, dass die
Parameter und Formate der Forschung auch an diesem Institut schon in der Gorbatschow-
Zeit verstärkt verhandelt wurden. Dabei profitierte das Institut von den Tendenzen vorsichtiger Öffnung auch des Reise- und Wissenschaftsverkehrs. Den Mitarbeitern war es
seit Ende der 1980er Jahre erlaubt, aufgrund des Mangels an Fachliteratur 30 Arbeitstage
im Jahr in den West-Berliner Bibliotheken Material zu sichten.“ (Dietrich Reetz)
Weitere Texte aus dem ZMO in der Festschrift befassen sich mit dem Begriff der „Translokalität“ (Katrin Bromber) und der Thematik von Umwelt und Gerechtigkeit in Afrika und Asien (Katharina Lange). Des Weiteren bietet das Heft ein Interview mit den drei aktuellen Direktor*innen der drei GWZ-Forschungszentren, eine Übersicht der Entwicklung der GWZ und viele weitere Texte.
Vertreter*innen der GWZ Berlin stehen für Interviews zu Forschung und Zeitgeschichte zur Verfügung.
Dr. Sonja Hegasy
https://www.zmo.de/fileadmin/Inhalte/Publikationen/PDFs/25_Jahre_GWZ__finale_Fas...
http://www.leibniz-zmo.de Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO)
http://www.leibniz-zas.de/de/ Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS)
http://www.zfl-berlin.org/ Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
http://www.gwz-berlin.de/ GWZ Berlin e.V.
Criteria of this press release:
Journalists
Cultural sciences, History / archaeology, Language / literature, Religion, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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