Der Anblick maskierter Menschen kann eine schon vorhandene Angst vor der Infektion mit dem Coronavirus aktivieren. Ein positiveres Masken-Image könnte Abhilfe schaffen.
Viele Menschen sind inzwischen mit den Nerven fertig: Seit zwei Jahren lässt das neue Coronavirus die Welt Kopf stehen. Man kann nichts mehr richtig planen. Muss ständig schauen, welche Regeln gerade gelten. Und muss tun, was vor zwei Jahren noch völlig unüblich war: im Bus, in Geschäften oder beim Betreten eines Restaurants eine Mund-Nasen-Maske tragen.
Den Sinn der Maskenpflicht sehen viele Menschen ein. Man könnte nun annehmen, dass Menschen, die in Bezug auf die Covid-Erkrankung eher ängstlich sind, vor einer Hemmschwelle stehen, sobald sie mit unmaskierten Zeitgenossen interagieren müssen.
„Doch gerade bei diesen Menschen kann die Maske zu einer Vermeidungshaltung führen, nämlich wenn sie als Erinnerung an die drohende Infektionsgefahr wahrgenommen wird“, erläutert Dr. Anand Krishna, Psychologe von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).
Maske als Symbol kann Ängste auslösen
Das heißt: Die Maske an sich macht als Symbol etwas in den Köpfen der Menschen. Bei nicht wenigen ruft sie spontan Corona-Ängste hervor.
Das stellte sich bei einer internationalen Studie mit 147 Versuchspersonen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sowie mit 150 Versuchspersonen ab 60 Jahren heraus. Ein großer Teil der Befragten kam aus Großbritannien, der Rest aus zahlreichen Ländern in Europa sowie aus Australien, Kanada und Chile. Das Studienteam um Krishna hat die Ergebnisse im Journal Cognitive Research veröffentlicht.
Junge Leute sind vorsichtiger
Ein weiteres Ergebnis der Würzburger Studie: Jüngere sind vorsichtiger als Ältere. Das könnte daran liegen, dass sie mehr Medien konsumieren, vermutet Krishna.
„Die Angst vor Covid-19 wird ja vor allem medial vermittelt“, so der JMU-Psychologe. Etwa dadurch, dass ständig die Todeszahlen präsentiert werden. Ältere Menschen verbringen womöglich weniger Zeit damit, sich in den Medien über die neuesten Corona-Nachrichten zu informieren. Zu vermuten stehe auch, dass Seniorinnen und Senioren tendenziell optimistischer sind.
Masken positiver darstellen
Die Politik versucht, Menschen, die nicht ohne weiteres ja zu Masken sagen können, von der Sinnhaftigkeit dieser Schutzmaßnahme zu überzeugen. Laut Krishna sollte sie gleichzeitig etwas dafür tun, dass Masken ihren Schrecken für Menschen mit Covid-19-Angst verlieren.
In vielen Städten sei dieser Tage zu lesen: „Mit Abstand sicher“. Ähnlich, so der JMU-Wissenschaftler, könnte propagiert werden: „Mit Maske sicher“. Die Idee, dass die Maske Sicherheit verspricht, soll seiner Meinung nach stärker öffentlich kommuniziert werden.
Dr. Anand Krishna, Institut für Psychologie, Universität Würzburg, T +49 931 31-86674, krishna@psychologie.uni-wuerzburg.de
Krishna, A., Rodrigues, J., Mitschke, V. et al. Self-reported mask-related worrying reduces relative avoidance bias toward unmasked faces in individuals with low Covid19 anxiety syndrome. Cognitive Research 6, 75 (2021). https://doi.org/10.1186/s41235-021-00344-8
Manche Menschen meiden womöglich diese Würzburger Gasse. Denn der bloße Anblick einer Maske kann Cor ...
Uni Würzburg
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Psychology, Social studies
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
Manche Menschen meiden womöglich diese Würzburger Gasse. Denn der bloße Anblick einer Maske kann Cor ...
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