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12/16/2021 12:43

Abschied eines genialen Netzwerkers

Anne-Stephanie Vetter Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Nach 16 Jahren im Amt verabschiedet sich Herr Prof. Heinz Reichmann als Dekan von der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden. Er gilt als einer der Gründerväter der Hochschulmedizin Dresden und war zuletzt dienstältester Dekan einer Medizinischen Hochschule in Deutschland. Dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden bleibt Prof. Reichmann als Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie weiterhin erhalten.

    Er ist ein erfolgreicher Netzwerker nach innen wie nach außen. Und er hat maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Dresdner Hochschulmedizin zwischenzeitlich ein bundesweites wie internationales Renommee erarbeitet hat: Herr Prof. Heinz Reichmann. Als Mediziner, als Wissenschaftler, als Klinikdirektor und seit 2005 auch als Dekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ist sein Wirken eng mit der erfolgreichen Entwicklung der Hochschulmedizin verbunden. Die besondere Bedeutung der Forschung am Standort Dresden wurde unter seiner Regie durch die Beteiligung der Medizinischen Fakultät der TU Dresden an drei Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung gestärkt: Die Partnerstandorte des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung, des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung sind Voraussetzung dafür, in einem präklinisch-experimentellen Umfeld Forschung auf internationalem Niveau zu realisieren.

    „Erfolgreiche Krankenversorgung baut auf kompetenter Forschung auf, die innovative Ansätze zeitnah und ohne Übertragungsverluste ans Krankenbett bringt. Umgekehrt braucht es ärztliche Erfahrung, um Ideen und Konzepte für die Medizin der Zukunft zu entwickeln“, sagt der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Prof. Michael Albrecht und er fügt an „die erfolgreiche Entwicklung der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und des Universitätsklinikums haben sich immer gegenseitig bedingt. Daran hat Prof. Heinz Reichmann einen maßgeblichen Anteil und dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung“.

    Prof. Reichmann hat in die Patientenversorgung am UKD zahlreiche Innovationen eingebracht. Zu erwähnen sind dabei an seinem eigenen Haus faszinierende Erkenntnisse zur Parkinson-Krankheit, die vom Darm in das Gehirn des Menschen wandert. Doch auch fachübergreifend ist Professor Heinz Reichmann aktiv, um die besten Köpfe auf der Suche nach den besten Lösungen zusammenzubringen. Er hat für einige Jahre ein Graduiertenkolleg mit Kollegen aus dem MPI, CRTD und anderen geleitet – eine Kooperation, die in der Zwischenzeit in Dresden Concept auf höherer Stufe aufgegangen ist. Gleichzeitig rückte er immer auch die Lehre in den Fokus. Vielen Ärztegenerationen haben an der Fakultät unter seiner Leitung das Rüstzeug für ihre weitere Arbeit vermittelt bekommen. Die letzte Gruppe von 250 Absolventen der Zahn- und Humanmedizin, die die von Dekan Prof. Heinz Reichmann geführte Fakultät verlassen, werden in wenigen Tagen ihre Zeugnisse und ihre Abschlussurkunden erhalten. Neuen, innovativen Ansätzen bei der Vermittlung des beachtlichen Wissensumfangs steht Prof. Reichmann stets aufgeschlossen gegenüber, er förderte das problemorientierte Lernen und war nicht zuletzt maßgeblich an der Initiierung des 2020 gestarteten Modellstudiengangs MEDiC beteiligt.

    Heinz Reichmann wurde 1996 zum Vorstand der Klinik für Neurologie der Universität Dresden gewählt. Er folgte dem Ruf an die Elbe, weil er eine Chance sah, eine komplett neue Klinik aufzubauen. Vorhandene Strukturen wurden über die Jahre um eine Schlaganfallstation (Stroke Unit), eine Intensivstation und wissenschaftliche Labore erweitert. Er traf damals auf eine noch junge Dresdner Hochschulmedizin, die von einem ganz besonderen Gemeinschaftsgefühl getragen wurde. „Wir alle wussten, dass wir nur
    gemeinsam den Weg zu den führenden Universitätsklinika und Fakultäten finden werden“, erinnert sich Prof. Heinz Reichmann an seine Anfangsjahre in Dresden. Das Gemeinschaftsgefühl ist geblieben, bis heute.

    Prof. Heinz Reichmann ist Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der Europäischen Gesellschaft für Neurologie und der Amerikanischen Academy of Neurology. Er war Präsident der Deutschen und Europäischen Gesellschaft für Neurologie, Fellow der Royal Society of Medicine, Ehrenmitglied der Japanischen Neurologischen Gesellschaft und ist Gastprofessor an der Universität Aalborg in Dänemark. Nach seinem Abschied als Dekan wird er weiterhin der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Dresden vorstehen. Seine Nachfolge tritt Frau Prof. Esther Troost an. Die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und Leiterin der Abteilung „Bildgestützte Strahlentherapie" am Institut für Radioonkologie – OncoRay des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf sowie am OncoRay, dem Nationalen Zentrum für Strahlenforschung, war bisher als Forschungs-Dekanin tätig.

    Ausgewählte Meilensteine in 16 Jahren an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden unter Führung von Prof. Heinz Reichmann:

    2005
    Einführung des Forschungsnachmittags an der Fakultät

    2006
    Umgestaltung und Erneuerung des Dekanatssaals

    2007
    Etablierung jährlicher Alumni-Weihnachtsfeiern für die Emeriti
    Erweiterung des internen Förderprograms MeDDrive-Forschung um MeDDrive-Lehre

    2008
    Organisation des Weltkongresses für nichtmotorische Symptome der Parkinsonerkrankung in Dresden
    Gründung des Medizinischen Interprofessionelle Trainingszentrums als Pilotprojekt
    Festakt zum 15jährigen Bestehen der Medizinischen Fakultät Carl-Gustav-Carus.
    Das sog. „Töpfer-Gutachten“ zeigte, dass für jeden Euro den der Steuerzahler und der Freistaat Sachsen der Medizinischen Fakultät zur Verfügung stellen, mindestens 1,20 Euro an Rendite durch die Ausgaben der an der Medizinischen Fakultät Angestellten und deren Drittmitteleinwerbung für den Freistaat Sachsen generiert wird

    2012
    Gründung des Universitätszentrums für Evidenz-basierte Gesundheitsversorgung Gründung der Stiftung Hochschulmedizin Dresden

    2013
    Einweihung des OnkoRay Gebäude und Inbetriebnahme das Protonenzyklotron

    2014
    Etablierung des Carus Campus, einer Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die studentischen Alumni nach deren Abschluss weiter an die Hochschulmedizin Dresden zu binden

    2015
    Partnerstandort des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen (NCT)

    2018
    Richtfest für den Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und Spatenstich für das Zentrum für Metabolisch-Immunologische Erkrankungen und Therapie-Technologien Sachsen (MITS – vormals MTZ II)

    2019
    Entwicklung eines Modellstudiengangs MEDiC „Ärzte für den Freistaat Sachsen“
    Start des Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit (EKFZ Digital Health)
    Gründung der Dresden School of Clinician Scientists

    2020
    Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) geht in Betrieb
    300ste Dekanatsberatung und 150ste Sitzung des Fakultätsrats unter der Leitung von Herrn Prof. Reichmann als Dekan sowie 150ste Ausschreibung einer Professur
    Erfolgreicher Start des Modellstudiengangs Humanmedizin (MEDiC)

    2021
    Entwicklung eines Bachelorstudiengangs Hebammenkunde
    Einweihung des Molekularbiologischen Forschungslabors (MFL)

    Kontakt:
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden

    Prof. Heinz Reichmann, FRCP Klinikdirektor
    Klinik und Poliklinik für Neurologie
    Tel. +49 351 458-3565

    Dekan der Medizinischen Fakultät
    Tel.: +49 351 458-5060


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    Prof. Heinz Reichmann
    Prof. Heinz Reichmann

    Hochschulmedizin Dresden


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Prof. Heinz Reichmann


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