idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/20/2022 11:19

Neuer Masterstudiengang „Material Engineering and Industrial Heritage Conservation“ erfolgreich an der THGA gestartet

Svenja Kloos Pressestelle
Technische Hochschule Georg Agricola

    Studierende lernen nicht nur, Fragestellungen aus ingenieur- und geisteswissenschaftlicher Sicht zu betrachten, sondern profitieren auch von einem hohen Praxisanteil.

    Eine einzigartige Kombination aus Ingenieur- und Geisteswissenschaften – das bietet der neue Masterstudiengang "Material Engineering and Industrial Heritage Conservation" (MEIHC), der zum Wintersemester 2021/22 erfolgreich an der THGA gestartet ist. Studierende beschäftigen sich darin unter anderem mit Fragen des Erhalts von Industriekultur, mit Alterungsprozessen und Kulturgeschichte, mit der nachhaltigen Entwicklung und Verwendung von Materialien. Und egal für welche Studienrichtung sie sich entscheiden – die ingenieurwissenschaftliche Spezialisierung "Material Engineering" oder den geisteswissenschaftlichen Schwerpunkt "Industrial Heritage Conservation" –, alle Teilnehmenden lernen Methoden und Herangehensweisen aus beiden Bereichen kennen.

    Eine solche Verknüpfung gebe es in Deutschland so bislang nicht und zeichne den Studiengang in besonderer Weise aus, sagt Prof. Dr. Roman Hillmann, Professor für die Studienrichtung "Industrial Heritage Conservation". Dabei sei die Verbindung absolut notwendig, ergänzt Prof. Dr. Nicole Lefort, Professorin im Schwerpunkt "Material Engieneering": "Auch für einen Ingenieur ist es zielführend, zu schauen, was mit Maschinen passiert, wenn sie zu Industrieerbe werden. Wie kann ich nachhaltig damit umgehen? Wie kann ich Dinge reparieren? Die Geisteswissenschaften kommen ins Spiel, wenn es darum geht, was ich erhalten möchte und welchen Wert ein Objekt hat. Und bei der Frage, mit welchen Methoden ich es erhalten möchte, müssen wir schon zusammenarbeiten."

    Übergeordnet lernen die Studierenden dabei auch, wie verschiedene Materialien in ihrer Umgebung reagieren und was sie beschädigen könnte, etwa Korrosion, Verschleiß oder Alterung. Mit diesem Wissen erarbeiten sie nicht nur Möglichkeiten gegen den weiteren Verfall, sondern entwickeln auch Methoden, um Produkte effizient, langlebig und nachhaltig zu fertigen. Gerade dieser Aspekt sei nicht nur für ein industrielles Erbe, sondern auch für Maschinen in einem normalen Betrieb relevant. "Jemand, der den Master MEIHC studiert, kann sich ganzheitlich bewusst machen, was Nachhaltigkeit im Material bedeutet", so Prof. Hillmann.

    Im Praxiskurs auf dem UNESCO-Weltkulturerbe Zollverein fließen die beiden Studienschwerpunkte unmittelbar zusammen. Hier können die Studierenden das Gelernte anwenden, sich etwa die Alterung von Materialien anschauen, Verfahren für die Bewahrung und Konservierung testen oder klassische Fertigungsthemen ergründen. Möglich wird dieser Anwendungsbezug durch eine Kooperation von THGA und Stiftung Zollverein. Auch durch die ergänzende Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen, kommt die Praxisorientierung des Studiengangs zum Tragen. Und gerade die mache MEIHC aus, sind sich Larissa Schoppohl, Merlin Chauvin und Oluwaseyi Omodara einig. Die drei haben gemeinsam mit zehn weiteren Studierenden im Oktober mit dem Master begonnen. "Es ist einfach eine gute Mischung aus Theorie und Praxis", sagt Larissa Schoppohl. "Wenn ich zum Beispiel an einem Gebäude vorbeigehe und Risse sehe, kann ich häufig sagen, aus welchem Grund sie entstanden sind. Das macht den Master super vielseitig und lebensnah." Zudem sei der enge Austausch mit den Professorinnen und Professoren, der durch die kleine Gruppengröße ermöglicht werde, sehr wertvoll, ergänzt Merlin Chauvin.

    Geeignet für den Studiengang sind Bachelorabsolventinnen und -absolventen aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften, die sich stärker mit Materialien beschäftigt haben. Auch Architekten, Bauingenieurinnen oder Restauratoren, die sich im Anschluss an ihr Bachelorstudium ingenieurwissenschaftlich orientieren möchten, können sich für den Master bewerben. Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs werden auf Weltkulturerbestätten oder in technischen Museen zu finden sein, sie können eine Stelle in der werkstoffproduzierenden und -verarbeitenden Industrie oder einem Prüfinstitut antreten. Zudem werden sie auf Führungsaufgaben vorbereitet und darauf, Wissen an künftige Generationen weiterzugeben: "Durch den Erhalt von Objekten können wir dazu beitragen, dass Menschen auch in Zukunft eine Idee davon bekommen, wie sich Technologien gewandelt haben und wie früher gearbeitet wurde", sagt Oluwaseyi Omodara.

    MEIHC kann in Voll- und Teilzeit studiert werden. Der Start in den Studiengang ist für das Wintersemester empfohlen, ein Einstieg ist aber auch im Sommersemester möglich. Alle Lehrveranstaltungen finden auf Englisch statt.


    More information:

    https://www.thga.de/studium/studienangebote/masterstudiengaenge/material-enginee...


    Images

    Die Studierenden können das Wissen, das sie sich in Seminaren erarbeiten, im Praxiskurs auf dem UNESCO-Weltkulturerbe Zollverein unmittelbar anwenden.
    Die Studierenden können das Wissen, das sie sich in Seminaren erarbeiten, im Praxiskurs auf dem UNES ...
    Volker Wiciok
    THGA/Wiciok

    Alle Studierenden belegen ingenieur- und geisteswissenschaftliche Kurse. Eine solche Verknüpfung ist deutschlandweit einzigartig.
    Alle Studierenden belegen ingenieur- und geisteswissenschaftliche Kurse. Eine solche Verknüpfung ist ...
    Volker Wiciok
    THGA/Wiciok


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Construction / architecture, Materials sciences
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

    Die Studierenden können das Wissen, das sie sich in Seminaren erarbeiten, im Praxiskurs auf dem UNESCO-Weltkulturerbe Zollverein unmittelbar anwenden.


    For download

    x

    Alle Studierenden belegen ingenieur- und geisteswissenschaftliche Kurse. Eine solche Verknüpfung ist deutschlandweit einzigartig.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).