Schadhaften Bakterien hat Dr. Anzhela Galstyan den Kampf angesagt. Die neue WISNA-Juniorprofessorin für Nanomaterialien in aquatischen Systemen erforscht an der Fakultät für Chemie unter anderem die Synthese photoaktiver Nanomaterialien, die die Mikroorganismen auf Nanoebene ausschalten können.
Was hinter photoaktiven Nanoträgern steckt? „Das sind Moleküle einer chemischen Verbindung, die – wenn sie mit Licht bestrahlt werden – eine reaktive Sauerstoffspezies (ROS) bilden“, sagt Professorin Galstyan. Zum Einsatz kommt ROS etwa in der sogenannten photodynamischen antibakteriellen Therapie (PDT). Mit ihr werden multiresistente Bakterien – sogenannte Superbugs – bekämpft und biofilm-assoziierte Infektionen behandelt. „Die toxische Wirkung ergibt sich aus dem Potenzial von ROS, mit Nukleinsäuren, Proteinen oder Zellmembranen zu reagieren und so den Zelltod zu verursachen“, erklärt die 40-Jährige. „Ein großer Vorteil von lichtaktivierten Stoffen (Photosensibilisatoren) ist, dass sie sowohl für die photodynamische Therapie als auch für die Bildgebung von Bakterien eingesetzt werden können.“
Als nützlich erweisen sich ROS und durch Licht ausgelöste chemische Reaktionen auch beim Aufbereiten von Abwasser. Bisher muss es vorbehandelt und müssen Sekundärverschmutzungen beseitigt werden. „In unserer Gruppe verwenden wir die Elektrospinntechnologie, um photoaktive Nanofasermembranen herzustellen, die nicht nur Mikroorganismen, sondern auch andere Schadstoffe durch ROS-Produktion beseitigen können. Der Einsatz zusätzlicher Chemikalien wird dadurch überflüssig. Das ist attraktiv für eine nachhaltige Desinfektion und Dekontaminierung von natürlichen oder industriellen Gewässern“, so die UDE-Professorin.
Anzhela Galstyan studierte Chemie von 1998 bis 2002 an der Staatlichen Universität Jerewan, Armenien. Ihre Masterabschlüsse erwarb sie 2004 an der Universität Siegen und 2005 an der armenischen Hochschule. Nach einer sehr guten Promotion (2010) forschte sie unter anderem am Center for Nanotechnology der Uni Münster (2011/12), am European Institute for Molecular Imaging des dortigen Universitätskrankenhauses (2013-2016) und leitete seit 2016 eine Forschungsgruppe am Center for Soft Nanoscience der Uni Münster. Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.
Die WISNA-Juniorprofessur gehört zu dem vom Bund aufgelegten Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA). Es soll jungen Forscher:innen einen transparenten und planbaren Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten. Deutschlandweit sollen 1.000 zusätzliche WISNA-Professuren gefördert werden, davon sind 23 an der UDE. Das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung (ZWU), die UDE-Profilschwerpunkte Wasserforschung und Nanowissenschaften sowie das Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE) freuen sich über Galstyans Berufung.
Für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Anzhela Galstyan (Foto: UDE/Frank Preuß) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung unter folgendem Link zur Verfügung:
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Weitere Informationen:
Jun.-Prof. Dr. rer. nat. Anzhela Galstyan, Analytische Chemie, Tel. 0201/18 3-3963, anzhela.galstyan@uni-due.de
Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de
Analytische Chemie: Jun.-Prof. Dr. rer. nat. Anzhela Galstyan, Tel. 0201/18 3-3963, anzhela.galstyan@uni-due.d
Bekämpft schädliche Bakterien: Professorin Anzhela Galstyan
UDE/Frank Preuß
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