idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/15/2022 10:13

Studie zu Covid-Lücken im Gesundheitssystem

Petra Sandow Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Bonn

    Universitätsklinikum Bonn sucht Betroffene zur Klärung der medizinischen und psychologischen Bedürfnisse per Umfrage

    Bonn, 15 Februar 2022 – Langfristige körperliche Probleme nach einer Sars-CoV-2-Infektion werden immer deutlicher. Daher zielt die CLUE-Studie am Universitätsklinikum Bonn darauf ab, die spezifischen verbleibenden psychologischen, physischen, lungen- und herzmedizinischen Probleme und Bedürfnisse von Post Covid-Patienten zu erfassen, die derzeit vom deutschen Gesundheitssystem nicht erfüllt werden. Dazu rufen Forschende der Universität Bonn jetzt deutschlandweit Betroffene im Alter ab 18 Jahren auf, an einer Online-Befragung teilzunehmen.

    Die Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem, insbesondere für Intensivstationen und Krankenhäuser aufgrund akuter Corona-Erkrankungswellen, sind in der Öffentlichkeit präsent. Auf der anderen Seite zeichnen sich langfristige Probleme unter anderem der geistigen Leistungsfähigkeit, der Lunge und des Herzens nach einer Sars-CoV-2-Infektion ab. „Post Covid ist aufgrund der diffusen Symptome als Krankheitsbild aber schwer zu greifen und es fehlt an Diagnose- und Behandlungsansätzen, fachspezifischer Vernetzung sowie geeigneten Rehabilitationsmöglichkeiten“, sagt Pia Chowdhury, Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Bonn/Köln „Post Covid - genesen und doch nicht gesund“. „Ohne fachgerechte Begleitung sind viele oft ratlos und auf sich allein gestellt. Auch werden Betroffene häufig einfach in die psychosomatische Ecke abgetan.“ Zudem kritisiert Chowdhury den oft schwierigen Zugang zu Informationen, Untersuchungen und Therapien, aber auch zu Schwerbehindertenausweis, Erwerbsminderungsrente oder einer Verordnung von Hilfsmitteln: „Hier gilt, erst Diagnose und dann die Hilfeangebote. Aber was, wenn es keine Diagnose gibt.“

    Bedarf an Rehabilitationsprogrammen und Telemedizinangeboten

    „Die zu ändernden Anforderungen an das Gesundheitssystem erfordern aber die Mitwirkung der Betroffenen selbst, um zu verstehen, welche Ansprüche sie haben“, sagt Diplom-Psychologin Catherine Nichols Widmann, Studienautorin und Leitende Neuropsychologin an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des Universitätsklinikums Bonn. Da deren Bedürfnisse aber noch nicht bekannt sind, ist in der CLUE-Studie zu „Covid-Luecken im deutschen Gesundheitssystem“ ein an die Betroffenen gerichteter Fragebogen ein wichtiger Ansatzpunkt. Dieser erfasst die fortbestehenden Symptome nach einer akuten Sars-CoV-2-Infektion, die bereits in Anspruch genommenen Versorgungsangebote und, ob die Covid-Patienten Informationen über Behandlungsmöglichkeiten und Symptomen bekommen haben und wenn ja, von wo. Zudem werden die Betroffenen gefragt, welche Art der medizinischen oder rehabilitativen Nachsorge sie als notwendig oder wünschenswert erachten. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit an einen besseren Zugang zu Online-Informationen, telefonischen Beratungsstellen und Beratungen für Angehörige und Betreuer in Deutschland erfragt.

    Die CLUE-Studie soll eine schnelle Bewertung der Lücken in der Nachsorge von Post- und Langzeit-Covid in Deutschland ermöglichen, unabhängig von den deutschen Sprachkenntnissen. Der Fragebogen wird übersetzt und auch in englischer Sprache online zur Verfügung gestellt. Die voraussichtliche Gesamtdauer des Fragebogens beträgt etwa 20 bis 30 Minuten. „Da ein Teil der Patienten über extreme Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten berichtet, haben die Teilnehmer die Möglichkeit, eine Pause einzulegen. Sie können den Fragebogen zu einem späteren Zeitpunkt weiterausfüllen; indem sie den Fragebogen in ihrem Webbrowser als Lesezeichen speichern oder sich einen Link an ihre E-Mail-Adresse schicken“, sagt Widmann.

    Link zur Studie: https://www.soscisurvey.de/CLUE/

    Pressekontakt:
    Dr. Inka Väth
    Medizin-Redakteurin
    Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
    Telefon: +49 228 287-10596
    E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de

    Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.


    More information:

    http://Link zur Studie: https://www.soscisurvey.de/CLUE/


    Images

    Studie zu Covid-Lücken im Gesundheitssystem: Universitätsklinikum Bonn sucht Betroffene zur Klärung der medizinischen und psychologischen Bedürfnisse per Online-Umfrage
    Studie zu Covid-Lücken im Gesundheitssystem: Universitätsklinikum Bonn sucht Betroffene zur Klärung ...
    K. Wislsperger
    Universitätsklinikum Bonn (UKB)


    Criteria of this press release:
    Journalists, Students
    Medicine, Psychology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    Studie zu Covid-Lücken im Gesundheitssystem: Universitätsklinikum Bonn sucht Betroffene zur Klärung der medizinischen und psychologischen Bedürfnisse per Online-Umfrage


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).