Fritz B. Simon legt mit "Gemeinsam sind wir blöd!?" ein provokatives, kurzweiliges Buch über die Intelligenz von Unternehmen und Beratern vor.
"Gemeinsam sind wir blöd!?" Unter diesem provokativen Titel präsentiert der Wittener Organisationsberater und Psychologe Fritz B. Simon, Professor am Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke, sein neustes Buch über "die Intelligenz von Unternehmen, Managern und Märkten."
Zentrale Kritik Simons an bestehenden Management- und Beratungsansätzen: Sie behandeln Unternehmen wie "triviale Maschinen". Wenn ein Unternehmen nicht mehr den gewünschten Erfolg am Markt hat, wenn es interne Blockaden aufweist, "dann ist die Leithypothese, dass es zu einem Defekt in diesem Mechanismus gekommen ist, der repariert werden muss." Der Berater, der zur Lösung ins Unternehmen geholt wird, fungiert in diesem Bild als eine Art besserer Fernsehmechaniker. Er tauscht die defekten Teile (z.B. das Management) aus und geht davon aus, dass die Unternehmensmaschine danach wieder funktioniert.
Die derzeitige Krise der Beratungsindustrie hängt mit dieser einfachen Weltsicht zusammen, die immer weniger Erfolge zeitigt. Simon fordert deshalb einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Beobachtung und Beratung von Unternehmen, aber auch im Selbstbild der Unternehmen.
Denn Unternehmen sind alles andere als triviale Maschinen. Sie sind vielmehr komplexe Kommunikationssysteme, an denen das analytische Instrumentarium herkömmlicher Beratungsansätze immer häufiger stumpf wird. Der Kardinalfehler bestehe schon in der Vorstellung, dass gutes Management im Wesentlichen Kontrolle sei.
Diese "naturwissenschaftliche" Sicht der Dinge ist verbunden mit bestimmten Erkenntnisvorurteilen über die betriebliche Wirklichkeit: Falsch sei es z.B., von einer Trennung zwischen Beobachter und beobachteten Gegenstand auszugehen. Denn ein Unternehmen, das sich selbst beobachtet, verändert sich im Beobachtungsprozess.
An dieser Erkenntnis setzt Simon mit seinem systemischen Beratungsansatz an: Nicht mehr die Lokalisierung und der Austausch defekter Teile steht im Vordergrund der Selbstwahrnehmung/Beratung, sondern die Brille, durch die sich das Unternehmen beobachtet, bzw. beobachten lässt. Dementsprechend besteht die Hauptaufgabe eines Beraters darin, in einem Unternehmen zunächst alternative Beobachtungsmodelle zu etablieren, um die Wahrnehmung kommunikativer Prozesse innerhalb und außerhalb des Unternehmens aus einer anderen Perspektive zu ermöglichen.
Der systemische Berater richtet die Aufmerksamkeit zudem auf die Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den für sein Überleben relevanten Umwelten. "Auf diese Weise kann er als Beobachter andere Beobachter beim Beobachten beeinflussen und damit faktisch eine Leitungsfunktion ausüben", so Simon.
Gemeinsam sind wir blöd!? - Die Intelligenz von Unternehmern, Managern und Märkten, CARL-AUER-SYSTEME, 2004, 34 Euro, ISBN 3896704362
Kontakt: Fritz B. Simon, Tel.: 902302/ 926-535, Mail: fbsimon@uni-wh.de
http://notesweb.uni-wh.de/wg/wiwi/wgwiwi.nsf/name/difu_profil-DE
Criteria of this press release:
Economics / business administration
transregional, national
Scientific Publications
German
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