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03/02/2022 15:53

DFG zieht Konsequenzen aus russischem Angriff auf Ukraine

Marco Finetti Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Unterstützung für geflüchtete und verfolgte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler / Gemeinsame Förderprojekte mit Russland mit sofortiger Wirkung ausgesetzt

    Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch Konsequenzen für das Förderhandeln der größten Forschungsförderorganisation in Deutschland und auf ihre wissenschaftlichen Kooperationen mit Partnern in Russland.

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) setzt mit sofortiger Wirkung alle von ihr geförderten Forschungsprojekte zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und Russland aus. Zugleich werden Förderanträge für neue deutsch-russische Kooperationen und Fortsetzungsanträge für laufende Projekte bis auf Weiteres nicht angenommen. Mit diesen Maßnahmen flankiert die DFG das konsequente Vorgehen der Bundesregierung im Hinblick auf die russische Aggression. Dabei ist sie sich zugleich der einschneidenden Auswirkungen dieser Maßnahmen bewusst und bedauert diese für die Wissenschaft zutiefst.

    Konkret sollen in den bestehenden Kooperationsprojekten ab sofort insbesondere keine Daten, Proben und Geräte sowie anderes wissenschaftliches Material ausgetauscht werden. Ebenso sollen keine gemeinsamen Veranstaltungen durchgeführt werden. Die Finanzierung der russischen Anteile gemeinsamer Projekte wird bis auf Weiteres gestoppt, die deutschen Projektanteile werden weiterfinanziert.

    Insgesamt förderte die DFG in den vergangenen drei Jahren in ihren verschiedenen Förderarten und Programmen mehr als 300 deutsch-russische Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von über 110 Millionen Euro.

    Anträge auf neue deutsch-russische Förderprojekte nimmt die DFG bis auf Weiteres ebenso wenig entgegen wie Fortsetzungsanträge für bestehende bilaterale Projekte. Bei bereits eingereichten Neu- und Fortsetzungsanträgen werden sowohl die Begutachtungen als auch die Bewertungen in den Fachkollegien und die Entscheidungen in den Bewilligungsgremien ausgesetzt.

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die aktuell ein Auslandsstipendium für die Ukraine oder Russland beantragt haben, können ihre Anträge ändern und andere Zielländer angeben. Bereits bewilligte Stipendien sollen nicht angetreten werden. Laufende Stipendien können in Inlandsstipendien oder -stellen umgewandelt werden; auch hier besteht die Möglichkeit, in ein anderes Land zu wechseln.

    Darüber hinaus bietet die DFG Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Ukraine und auch aus Russland Unterstützung im Rahmen ihrer Initiative für geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an. Hierbei soll den Geflüchteten mit einer kurzfristigen Integration in das deutsche Wissenschaftssystem die Kontinuität ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ermöglicht werden. Die DFG unterstreicht auch auf diese Weise ihre Solidarität mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Ukraine, die infolge des russischen Angriffs ihre Heimat verlassen müssen. Die Unterstützung steht aber auch russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offen, die in der jetzigen Situation zur Flucht gezwungen sind.

    Bereits Ende vergangener Woche hatte die DFG zusammen mit den anderen Mitgliedern der Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland den russischen Angriff als völkerrechtswidrig verurteilt und ihre Solidarität mit ihren wissenschaftlichen Partnern zum Ausdruck gebracht.

    Weiterführende Informationen

    Medienkontakt:
    Marco Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de

    Aktuelle Informationen finden sich fortlaufend ergänzt auch unter:
    www.dfg.de

    Zur Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen:
    www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/allianz/220225_statement_allianz_ukraine.pdf


    More information:

    http://www.dfg.de
    http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/allianz/220225_statement_allianz_uk...


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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