idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/07/2022 10:01

Die Neurobiologie depressiver Erkrankungen verstehen

Dr. Uta von der Gönna Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Jena

    Als neu berufener Professor für Translationale Psychiatrie erforscht Nils Opel am Universitätsklinikum Jena die Grundlagen stress-assoziierter psychischer Störungen mit dem Ziel, deren Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.

    „Im Vergleich zu anderen medizinischen Disziplinen wissen wir in der Psychiatrie noch viel zu wenig darüber, ob, wie und warum unsere Therapien wirken“, sagt Professor Dr. Nils Opel. Der 33-jährige Psychiater und Psychotherapeut hat seit Februar die neu eingerichtete Professur für Translationale Psychiatrie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne. Opel ist wissenschaftlicher Experte für das Wechselspiel von Depressionen mit körperlichen Veränderungen wie Übergewicht oder Entzündungen und für die individualisierte Behandlung von therapieresistenten Depressionen. Als leitender Oberarzt baut er an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie einen neuen Forschungsbereich zur Untersuchung von neurobiologischen Grundlagen psychischer Erkrankungen auf, die mit starken Stimmungsveränderungen verbunden sind. „Wir wollen die Ausbildung solcher affektiven Störungen, zu denen Depressionen und Manien zählen, anhand von MRT-Bildgebungstechniken der Hirnstruktur und –funktion, von klinischen und auch molekularbiologischen Daten analysieren. Dabei suchen wir nach Parametern, die die Erstellung eines individuellen Risikoprofils für die Erkrankung erlauben.“

    An diesem kann perspektivisch dann die Behandlung ausgerichtet werden, für die sehr verschiedene Methoden, wie Neurostimulationsverfahren, medikamentöse Behandlung und psychotherapeutische Interventionen zur Verfügung stehen. Die Erfassung und Verfolgung geeigneter neurobiologischer Marker zu Beginn der Behandlung könnte auch eine Vorhersage ermöglichen, ob die angewandte Therapieform für einen bestimmten Patienten eine Verbesserung bringen kann oder auf welche andere Therapie gewechselt werden sollte. Für seine Forschung nutzt Nils Opel auch klinische Routinedaten und über spezielle mobile Apps erhobene Daten, die mit Algorithmen des maschinellen Lernens ausgewertet werden können.

    Bereits während seines Medizinstudiums in Münster arbeitete Nils Opel in einer psychiatrischen Forschungsgruppe und fertigte hier seine Dissertation über die Auswirkungen traumatischer Kindheitserlebnisse auf die Hirnstruktur an, die mit einem Promotionspreis ausgezeichnet wurde. Nach Abschluss des Medizinstudiums studierte er zusätzlich Psychologie und arbeitete als Gastwissenschaftler an der Universität im australischen Adelaide. Zuletzt leitete er eine eigene Nachwuchsforschungsgruppe an der Klinik für Psychische Gesundheit in Münster. In der Lehre engagierte er sich sowohl in der Psychiatrieausbildung der Medizinstudierenden, als auch in der Psychotherapeutenausbildung.

    Mit seinem Forschungsprofil fügt sich Professor Opel bestens ein in den entstehenden mitteldeutschen Standort des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit, der in Jena koordiniert wird. „Wir freuen uns, dass wir mit Nils Opel einen ebenso forschungsstarken wie klinisch renommierten Arzt und Neurowissenschaftler für Jena gewinnen konnten. Er wird bei Aufbau und Profilierung unseres Zentrums eine wichtige Unterstützung sein“, betont Prof. Dr. Martin Walter, Sprecher des „Center for Intervention and Research on adaptive and maladaptive brain Circuits underlying mental health – CIRC“ und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Jenaer Uniklinikum. Großen Wert legt Nils Opel darauf, dass seine Forschungsergebnisse für verbesserte präventive, diagnostische und therapeutische Maßnahmen nutzbar sind. „Unser Ziel ist es besser abschätzen zu können, wie erfolgreich eine einzelne Maßnahme zur Linderung der Symptome für konkreten Patienten sein wird. Auf diese Weise wollen wir zu einer individualisierten Behandlung in der Psychiatrie beitragen.“


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Nils Opel
    Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Jena
    Tel. 03641/ 9390101
    E-Mail: Nils.Opel@med.uni-jena.de


    More information:

    https://www.uniklinikum-jena.de/psychiatrie/ Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Jena
    https://c-i-r-c.de/ Center for Intervention and Research on adaptive and maladaptive brain Circuits underlying mental health


    Images

    Professor Dr. Nils Opel erforscht am Universitätsklinikum Jena die Neurobiologie depressiver Erkrankungen.
    Professor Dr. Nils Opel erforscht am Universitätsklinikum Jena die Neurobiologie depressiver Erkrank ...
    Michael Szabó/UKJ


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Professor Dr. Nils Opel erforscht am Universitätsklinikum Jena die Neurobiologie depressiver Erkrankungen.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).