idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/26/2022 13:19

Krieg und internationaler Handel

Mechtild Freiin v. Münchhausen Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Forschende der LUH beschäftigen sich mit Auswirkungen von gewalttätigen Auseinandersetzungen auf die Struktur der internationalen Märkte

    Eine Studie am Institut für Makroökonomik der Leibniz Universität Hannover (LUH) hat untersucht, wie internationale Handelsbeziehungen auf gewalttätige Auseinandersetzungen reagieren. Die Forschenden kommen zu dem Ergebnis, dass kriegerische Auseinandersetzungen die Struktur der internationalen Märkte durchaus langfristig verändern können.

    Doktorand Tobias Korn vom Institut für Makroökonomik hat gemeinsam mit Henry Stemmler (ETH Zürich) den englischsprachigen Artikel „Your Pain, my Gain? Estimating the Trade Relocation Effects from Civil Conflicts“ in den Hannover Economic Papers (HEP), No. 698, veröffentlicht (PDF-Download: http://diskussionspapiere.wiwi.uni-hannover.de/index.php).

    Die Ökonomen haben Handelsbeziehungen zwischen mehr als 150 Ländern über die Zeitspanne von mehr als 20 Jahren beobachtet und empirisch untersucht, wie Nationen fehlende Importe aus Konfliktländern durch andere Anbieter substituieren. Hierzu haben sie ein empirisches Modell entwickelt, das den Anstieg im Handelsvolumen zweier Länder in Reaktion auf einen Bürgerkrieg in einem anderen Land schätzt. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich industrielle und landwirtschaftliche Lieferketten schnell anpassen.

    Besonders relevant ist die Erkenntnis, dass auch nach Ende des Bürgerkriegs keine Rückkehr zu den alten Lieferanten stattfindet. Ein Grund dafür ist, dass neue Handelsbeziehungen beispielsweise durch Freihandelsabkommen zementiert werden, was die bilateralen Handelskosten nachhaltig senkt. Ein weiteres interessantes Ergebnis ihrer Studie ist, dass Öl- und Gaslieferungen trotz gewalttätiger Kämpfe oft bestehen bleiben, dass also in diesem Sektor die in anderen Bereichen greifende Substitution durch Importe aus anderen Nationen nicht stattfindet.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für weitere Informationen steht Ihnen Tobias Korn M. Sc., Institut für Makroökonomik, telefonisch unter 0511 762 5655 oder per E-Mail unter korn@mak.uni-hannover.degern zur Verfügung.


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Economics / business administration, Politics
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).