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04/28/2004 12:09

Ärzte-Fortbildung über das Potential moderner Diagnostik

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Am 5. Mai diskutieren Ärzte in Bonn über neue Entwicklungen und Chancen moderner Diagnoseverfahren unter anderem bei Krebs- und Herzerkrankungen. Die Radiologische Klinik und die Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn laden Kollegen aus Praxis und Krankenhaus zur Fortbildungsveranstaltung "Neues aus Radiologie und Nuklearmedizin" von 16.30 bis 20.30 Uhr in das Bonner Hilton Hotel ein.

    Radiologie und Nuklearmedizin, die bereits seit Jahren sehr eng zusammenarbeiten, bilden am Universitätsklinikum Bonn ein Kompetenzzentrum für medizinische Diagnostik. "Wir sind hier mit einer Kombination modernster Geräte ausgestattet, die so global nur selten zu finden ist", sagt Professor Dr. Hans-Jürgen Biersack, Direktor der Universitätsklinik für Nuklearmedizin. Vor rund zwei Jahren hat die Radiologische Klinik weltweit das erste Hochfeld-Magnetresonanztomographie(MRT)-Gerät einer neuen Gerätegeneration in Betrieb genommen, ein Anziehungspunkt für viele Gastmediziner aus der ganzen Welt. Diese neue Technik bringt enorme Vorteile unter anderem bei der Untersuchung von Gehirn und Kopf-Hals-Gefäßen. So kann der Arzt beispielsweise bei Schlaganfall-Symptomen viel besser erkennen, ob diese nur durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung im Gehirn oder tatsächlich durch einen Schlaganfall hervorgerufen wurden.

    Auch in der Herzinfarktdiagnostik spielt die MRT eine wichtige Rolle. Sie überprüft zum Beispiel die Herzfunktion und untersucht eine Infarktgefährdung anhand der Muskeldurchblutung. "Heutzutage kann das MRT zeigen, ob ein Patient bereits einen Herzinfarkt gehabt hat oder eine Beipass-Operation Besserung verspricht oder nicht, wie beispielsweise bei größeren Narbenbildungen", sagt Professor Dr. Hans Heinz Schild, Direktor der Radiologischen Universitätsklinik. Mit Hilfe der Multislice-Röntgen-Computertomographie (CT) nimmt der Radiologe direkt Bilder der Herzkranzarterien auf und erkennt so Verengungen der Herzgefäße sofort. Beide Verfahren zusammen entschlüsseln viele Aspekte gefäßbedingter Herzerkrankungen, so dass die Herzdiagnostik im Einzelfall sogar auf eine Herzkatheteruntersuchung verzichten kann.

    Ein weiteres Thema der Veranstaltung ist die Verknüpfung der Röntgen-Computertomographie und der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) - eine Revolution in der Krebsdiagnostik. "Beide Verfahren werden durch ihre Kombination in einem einzigen Gerät, dem PET/CT-Scanner, aussagekräftiger. Hier liegt voraussichtlich ein enormes Potential, auch wenn der Nutzen für den einzelnen Patienten heute noch nicht bei allen Erkrankungen klar ist", konstatiert Professor Schild. Im CT allein kann der Arzt einen Tumor erst sehen, wenn sich viele Krebszellen angehäuft haben und dadurch abnorme Strukturen bilden. Hier greift das nuklearmedizinische Verfahren PET. Es nutzt aus, dass Krebszellen eine anormal hohe Stoffwechselaktivität haben. Eine leicht strahlende Substanz, deren unmarkiertes Analog Bestandteil des natürlichen Körperstoffwechsels ist, reichert sich in einer Krebszelle deutlich stärker an, als im umgebenden gesunden Gewebe. So sind schon kleinste Tumore im PET sichtbar. Doch der Arzt kann den Tumor erst mit Hilfe einer gleichzeitigen CT-Aufnahme, die quasi als Landkarte fungiert, genau lokalisieren. "Wir sehen durch eine solche kombinierte PET/CT-Untersuchung sogar, ob eine teure Krebstherapie wirkt oder nicht. So rechnet sich diese ebenfalls teure Diagnostik. Denn der Abbruch einer unwirksamen Therapie spart Geld und erspart dem Patienten unnötige Belastung", sagt Professor Biersack.

    Die Bonner Radiologen und Nuklearmediziner wissen aus ihrer Erfahrung heraus, dass die modernen Geräte eine bessere Frühdiagnostik ermöglichen. Die Untersuchungen sind genauer und schneller. Durch die Bündelung dieser modernsten Technologien hier in Bonn können die Bonner Spezialisten diese Verfahren ohne Zeitverzug für jeden Patienten optimal auswählen und einsetzen. Dadurch verbessern sich auch die Abläufe für die Patienten, die so optimal und möglichst angenehm versorgt werden.

    Ansprechpartner:
    Professor Dr. Hans Heinz Schild
    Direktor der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-5870
    E-Mail: schild@uni-bonn.de

    Professor Dr. Hans-Jürgen Biersack
    Direktor der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-5181
    E-Mail: hans-juergen.biersack@ukb.uni-bonn.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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