Perspektiven der EU- und NATO-Erweiterung
Jena (26.11.98) Am kommenden Wochenende (28./29. November) treffen sich Europa-Experten aus dem In- und Ausland im Senatssaal der Friedrich-Schiller-Universität. Auf Einladung des Collegium Europaeum Jenense (CEJ) diskutieren die Teilnehmer unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Heiner Timmermann, Direktor an der Europäischen Akademie Otzenhausen, über die Perspektiven der europäischen Integration. Bei diesem öffentlichen Kolloquium zum Thema "Transformation, Integration, Stabilität" kommen nicht nur westeuropäische Wissenschaftler und Politiker zu Wort, mit Dr. Krystof Miszczak wird der stellvertretende Botschafter Polens in Deutschland die Sicht eines Beitrittskandidaten beschreiben.
Anlaß für das Kolloquium in Jena war die Entscheidung, daß im kommenden April Polen, Tschechien und Ungarn Mitglieder der NATO werden. Auch die Erweiterung der Europäischen Union (EU), die in der "Agenda 2000" fortgeschrieben ist, fordert zu weiteren Analysen auf. In Jena werden daher vor allem die Fragen diskutiert, wie sich die Beitrittskandidaten vorbereiten können, denn der Rechtsrahmen ist durch die bestehenden Verträge festgeschrieben. Bei der Anpassung und Anwendung des bestehenden Rechts könnten sich Probleme ergeben, die Ausnahmeregeln notwendig machen könnten. Prof. Timmermann spricht sich für zeitlich befristete Übergangsreglungen aus, beispielsweise im Bereich der beruflichen Freizügigkeit. Um einer Massenflucht der Arbeiter aus den osteuropäischen Gebieten nach Westen vorzubeugen, müssen in diesem Bereich vorläufige Beschränkungen erlassen werden, fordert Prof. Timmermann.
Friedrich-Schiller-Universität
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