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04/30/2004 09:55

Berufliche Orientierung Jugendlicher als Gemeinschaftsaufgabe im lokalen Netzwerk

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Gemeinsame Fachtagung der Hans Böckler Stiftung und des Instituts Arbeit und Technik

    Eine immer größer werdende Gruppe von Jugendlichen ist nicht in der Lage, den Übergang von der Schule in die Berufswelt erfolgreich zu bewältigen. Um diesen Problemen bereits im Vorfeld entgegenzuwirken, ist eine frühzeitige berufliche Orientierung nötig. Dafür soll die Schule sorgen - am besten in Kooperation mit anderen regionalen Akteuren wie Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften, Arbeitsämtern. Wie solche Kooperationen effektiv gestaltet werden können stand jetzt in Gelsenkirchen im Mittelpunkt einer Fachtagung der Hans Böckler Stiftung und des Instituts Arbeit und Technik (IAT).

    "Das laufende Ausbildungsjahr ist das schwierigste seit der Wiedervereinigung, die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen sank auf einen historischen Tiefstand" berichtete die IAT-Wissenschaftlerin Dr. Sirikit Krone. In der Summe von unversorgten Lehrstellensuchenden und denen, die zunächst eine Alternative akzeptierten, belief sich das Lehrstellendefizit insgesamt auf eine Zahl von fast 70.000. Für das nächste Ausbildungsjahr sind ähnliche Probleme bereits absehbar, in den ersten fünf Monaten wurden im Vergleich zum Vorjahr 7 Prozent weniger Lehrstellen gemeldet.

    Der wachsende Problemdruck im Beschäftigungssystem stellt für die Schulen eine doppelte Herausforderung dar. Neben der Problematik für die Ausbildungschancen der Jugendlichen stehen seitens der Wirtschaft ein drohender Fachkräftemangel und steigende Qualifikationsanforderungen, denen die SchulabgängerInnen nicht mehr gewachsen sind.

    Die Anforderung, hier beim Einstieg in das Erwerbsleben zu helfen, kommt insbesondere auf die allgemein bildende Schule zu. Der heute vorangetriebene Wandel der Organisation zur "Schule als soziales Unternehmen" mit mehr Selbständigkeit, Öffnung für das Umfeld, mehr Eigenverantwortung und Engagement eröffnet hier neue Handlungsmöglichkeiten, stellte Prof. Dr. Adalbert Evers von der Universität Gießen fest. Der Wandel wirft aber auch schwierige Fragen auf, wie z.B. sich Engagement und Management vertragen oder ob die größere Selbständigkeit auch bei der Formulierung von Lernzielen und Lernformen greift?

    Wie die Schule durch Kooperation mit anderen Akteuren zur Lösung von Beschäftigungsproblemen beitragen kann, machten Beispiele guter Praxis deutlich, die auf der Fachtagung vorgestellt wurden. Ulrich Thünken vom NRW-Ministerium für Schule, Jugend und Kinder wies auf "bewährte Aktivitäten" an der Schnittstelle Schule-Beruf hin, die "keine neuen Erlasse oder Institutionen brauchen". Auf die neuen Herausforderungen werde reagiert, z.B. mit der Zusammenarbeit von Unternehmen und Schulen, erweiterten Schülerbetriebspraktika und Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Vorgestellt wurden u.a. der "Dialog Schule - Wirtschaft des Westdeutschen Handwerkskammertags, der Projekt-Wettbewerb "Schulen und Unternehmen" der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Ausbildungsberatung durch die IHK und Kooperationen mit der Jugendberufshilfe zur Benachteiligtenförderung.

    Wie die Beispiele und der abschließende "Round Table" zeigten, ist zur Lösung der Ausbildungs- und Beschäftigungsprobleme eine konsequente Vernetzung der berufsorientierenden Aktivitäten in Schulen mit unterschiedlichen Partnern aus der Region notwendig.

    Für weitere Fragen steht
    Ihnen zur Verfügung:
    Dr. Sirikit Krone
    Durchwahl: 0209/1707-248

    Pressereferentin
    Claudia Braczko
    Munscheidstraße 14
    45886 Gelsenkirchen
    Tel.: +49-209/1707-176
    Fax: +49-209/1707-110
    E-Mail: braczko@iatge.de
    WWW: http://iat-info.iatge.de


    More information:

    http://iat-info.iatge.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Social studies, Teaching / education
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

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