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05/19/2022 15:31

Spitzensport und gleichzeitig Studium – geht das?

Sissy Gudat Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Engagierte Leistungssportlerinnen und Leistungssportler, die sich für den dualen Karriereweg beim Studium und im Sport entscheiden, stehen vor großen Herausforderungen. Wie meistern sie ihr Studium? Die Universität Rostock unterstützt.

    Derzeit gibt es an der Universität Rostock 14 Studierende, die nicht nur sportlich aktiv sind, um persönlich fit zu bleiben, sondern für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen, den Europa- oder den Weltmeisterschaften trainieren. Zudem spielen drei Studenten beim Bundesligisten HC Empor Handball. Für ihre Förderung hat die Universität mit dem Club einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Für die anderen Spitzensportler wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Rostock, dem Studierendenwerk Rostock-Wismar, dem Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern und dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband geschlossen.
    „Diese Vereinbarung ist das aktuell Beste, was wir uns gemeinsam für die studierenden Leistungssportler vorstellen können“, sagt Andreas Kriehn, Laufbahnberater am Olympiastützpunkt (OSP M-V). Er koordiniert für die Studierenden mit Kaderstatus der olympischen Spitzenfachverbände bzw. aus nicht-olympischen Schwerpunktsportarten den Studienalltag an der Universität maßgeblich mit. „Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit allen neun Fakultäten“, würdigt Andreas Kriehn. „Was bislang noch ein Wunsch war, ist nun endlich Wirklichkeit“, sagt Kriehn. „Mit der Aufnahme der so genannten Profilquote in das Hochschulgesetz M-V ist uns ein weiterer Schritt in der zielgerichteten Umsetzung der dualen Karriere gelungen. Mittels der Profilquote kann den Hochleistungssportlern eine bestimmte Anzahl von zulassungsbeschränkten Studienplätzen vorgehalten werden“, so Andreas Kriehn. Darunter zählen Athletinnen und Athleten, die in den Bundeskader eines Bundesfachverbandes des Deutschen Olympischen Sportbunds ernannt worden sind und vom Olympiastützpunkt M-V betreut werden.

    Was bedeutet es, Spitzensportlerin und zugleich Studentin zu sein?
    Julia Ulbricht studiert im vierten Semester Grundschullehramt. Für die 21-jährige Speerwerferin, die beim 1. Leichtathletikverein Rostock trainiert, stand schon als Kind fest, dass sie einmal bei Olympia dabei sein will. Für dieses Ziel arbeitet sie hart. Die Vize-Europameisterin im Speerwerfen (U20), die von Speerwerf-Bundestrainer Mark Frank betreut wird, möchte ihren Traum 2024 Wirklichkeit werden lassen und an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen. Bis dahin stehen noch mehrere internationale Wettbewerbe an.
    Deshalb legt sich Julia den Stundenplan an der Uni nicht so voll, wie sie sagt. Das Institut für Grundschulpädagogik hat der Sportlerin die Dozentin Dr. Cornelia Tröster zur Seite gestellt. „Cornelia hilft mir, wenn ich Unterstützung brauche“, Julia ist sehr dankbar. Selbst während der Corona-Zeit habe sie mit dem Training im Wechsel mit dem Studium kaum mehr Zeit für sich selbst gefunden. Ihre Dozentin habe ihr geholfen, den Stundenplan entspannter zu gestalten. Dafür nimmt Julia gern in Kauf, dass das Studium ein bisschen länger dauern wird.
    Wichtig ist der angehenden Grundschullehrerin die Arbeit mit Kindern. Daher trainiert sie, aus Passion, in ihrem Verein Leichtathletik mit Grundschulkindern.

    Doppelprofis mit zwei Leben
    Nick Witte ist einer der besten Torschützen des HC Empor, der in der zweiten Bundesliga spielt. Der 26-jährige gebürtige Flensburger, der an der Universität Rostock Betriebswirtschaftslehre studiert, hat maßgeblichen Anteil am derzeitigen Höhenflug des HC Empor. Er ist treffsicher linksaußen und verlässlich als Siebenmeter-Werfer. Und er gilt als Sympathieträger in seinem Team.
    „Für mich ist Sport mein Beruf“, sagt der gelernte Industriekaufmann. „Aber ich habe das Ziel, mein Studium erfolgreich zu beenden.“ Ein leicht zu nehmender Spagat ist das nicht. Vor zwei Jahren, als der HC Empor noch in der 3. Liga gespielt habe, sei es entspannter gewesen, Sport und Studium unter einen Hut zu bekommen. Jetzt warte Nils Witte zu Beginn jedes Semesters auf die Termine für Vorlesungen und Seminare sowie den Klausurenplan. Einerseits jede Sekunde am Schreibtisch für die Uni nutzen, andererseits ein bis zwei Trainingseinheiten pro Tag. Die wenige Freizeit gehöre dann Freundin Kristin und Hund Miro.
    Der Studiendekan der Wirtschafts-und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Professor Stefan Göbel, zieht den Hut vor Hochleistungssportlerinnen und -sportlern wie Julia Ulbricht oder Nick Witte. „Wir freuen uns als Fakultät, wenn Leistungssportlerinnen und -sportler bei uns studieren. Das sind junge Leute, die beim Sport wie auch beim Studium sehr zielgerichtet an die Aufgaben gehen.“ Nick Witte, der Handballprofi, bekommt an der Fakultät Unterstützung durch Professor Matthias Söll. Als Wissenschaftler und Sportfan begleitet er den Handballer durch sein Studium.
    „Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei den Handballspielern von Empor um Doppelprofis: Alle trainieren intensiv und voll professionell. Alle haben aber auch noch ein Leben neben dem Sport: mit einem Job, einer Ausbildung oder einem Studium“, unterstreicht Tobias Woitendorf, Vorstandsvorsitzender des HC Empor. „Bei der enormen Belastung tut jede Erleichterung gut. Darum ist uns die Zusammenarbeit mit der Universität Rostock sehr wichtig. Sie macht das Leben etwas leichter und stärkt die Identifikation. Sportler und Studierende wie Nick Witte wissen das zu schätzen.“ Text: Wolfgang Thiel


    Contact for scientific information:

    Kontakt:
    Dr. Kirstin Werner
    Universität Rostock
    Presse- und Kommunikationsstelle
    Telefon: +49 381 498-1013
    kirstin.werner@uni-rostock.de


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    Nick Witte, rechts im Foto, gibt alles
    Nick Witte, rechts im Foto, gibt alles
    Sebastian Heger

    Speerwerferin Julia Ulbricht in Aktion
    Speerwerferin Julia Ulbricht in Aktion
    Peters


    Criteria of this press release:
    Journalists, Students, Teachers and pupils
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

    Nick Witte, rechts im Foto, gibt alles


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