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05/31/2022 13:49

„Queer und Behinderung zusammen denken“

Sarah Blaß Kommunikation und Veranstaltungsmanagement
Frankfurt University of Applied Sciences

    Bislang wird Schnittmenge Behinderung und sexuelle Orientierung/geschlechtliche Vielfalt nicht ausreichend berücksichtigt – Aktionswochen wollen Zeichen setzen

    Bislang sei eine mangelnde Berücksichtigung der Schnittmenge (Intersektion) Behinderung und sexuelle Orientierung/geschlechtliche Vielfalt in aktuellen Angeboten zu verzeichnen. Diesem Thema möchte sich die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) annehmen und ein Zeichen setzen. Das Zusammenwirken von geschlechtlicher sowie sexueller Vielfalt und Behinderung ist deshalb Thema der Aktionswochen „Queer und Behinderung zusammen denken“. Sie finden vom 14. Juni bis 1. Juli 2022 an der Hochschule statt. Hierfür holen die Stabsstelle Diversity und der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS gleich zwei Projekte auf den Campus: Die Gedankenwerkstatt „community_inklusiv“ sowie die Wanderausstellung „Raum für ...! Unboxing Heteronormativität“. Zudem gibt es ein Begleitprogramm mit drei wissenschaftlichen Vorträgen. Eingeladen sind alle Hochschulangehörigen und die interessierte Öffentlichkeit. Organisiert werden die Aktionswochen in Kooperation mit dem LSBT*IQ-Netzwerk Rhein-Main, den Kommunikationsdesign-Studiengängen und der Stabsstelle Gleichstellung und Diversity der Hochschule Konstanz - Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) sowie dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main (AmkA). Angedockt sind die Aktionswochen an den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Asexuellenfeindlichkeit (IDAHOBITA*) und den Deutschen Diversity-Tag, die beide im Mai begangen werden.

    „Mit den Aktionswochen möchten wir für einen kritischen Umgang mit exkludierenden Mechanismen sensibilisieren. Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Menschen mit Behinderungen gilt es ebenso abzubauen wie Queerfeindlichkeit. Durch die Identifikation von spezifischen Bedarfen von queeren Menschen mit Behinderung schaffen wir eine Grundlage für darauf aufbauende Konzept- und Maßnahmenentwicklungen. In den aktuellen Angeboten und Strukturen zahlreicher Anbieter werden sowohl Queersensibilität als auch Barrierearmut oder einer der beiden Aspekte nicht ausreichend beachtet“, erklärt Dr. Vera Jost, Leiterin der Stabsstelle Diversity der Frankfurt UAS. Die Aktionswochen sollen den Startschuss für einen langfristigen Netzwerk-Aufbau, koordiniert durch das AmkA, geben. Ziel ist neben dem Abbau von Behinderten- und Queerfeindlichkeit auch eine Anerkennung von LSBT*IQ mit Behinderung als Teil der jeweiligen Community, als Zielgruppe der eigenen Arbeit und als Bestandteil der Stadtgesellschaft. Dieses Bewusstsein soll auch bei den professionell in den jeweiligen Bereichen tätigen Personen sowie bei Vertretenden von Institutionen und aus der Stadtgesellschaft geschaffen oder ausgebaut werden.

    Gedankenwerkstatt „community_inklusiv“
    Unter dem Titel „community_inklusiv“ organisiert das LSBT*IQ-Netzwerk Rhein-Main am 14. Juni eine Gedankenwerkstatt. Ziel ist, konkrete Bedarfe an der Schnittstelle von LSBT*IQ und Behinderung aufzudecken und eine langfristige Vernetzung zur Maßnahmenumsetzung anzustoßen. Dies soll gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen und LSBT*IQ geschehen, mit Fachkräften und Interessierten sowie mit Vereinen, Behörden und Institutionen, die Beschäftigte einstellen oder öffentliche Services anbieten. Dadurch soll sowohl inklusive LSBT*IQ-Community-Arbeit als auch eine LSBT*IQ-sensible Behindertenarbeit eruiert und gefördert werden. Neben fachlichen Inputs und Erfahrungsberichten bieten Workshops Raum zum Austausch zu spezifischen Themen. Geplant sind Formate zu Arbeitswelt und Behörden, Bildung und Hochschule, Community-Strukturen von LSBT*IQ und Menschen mit Behinderung sowie Sexualität und Gesundheit. Es soll gemeinsam überlegt werden, welche Bedarfe bei den einzelnen Gruppen bestehen, was sie trennt und verbindet und welche Bedeutung das für LSBT*IQ mit Behinderung hat, deren Lebensrealität sich an den Schnittpunkten beider Gruppen ergibt. Bedarfe, Wünsche und Perspektiven für eine zukünftige Angebotsstruktur für diese Zielgruppe im Rhein-Main-Gebiet sollen formuliert werden. Die Veranstaltung wird hybrid umgesetzt. Die Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt Dr. Nargess Eskandari-Grünberg wird ein Grußwort sprechen.

    Um die Veranstaltung möglichst barrierearm zu gestalten, wird eine ortsunabhängige Teilnahme online möglich sein und die Veranstaltung zum Großteil per Simultandolmetschen in deutscher Gebärdensprache sowie teils per Audiotranskription in deutsche Sprache angeboten. Bedarfe der Teilnehmenden werden vorab erfragt und im Rahmen der Möglichkeiten erfüllt. „Auch für unsere Institution gilt, dass wir auf einem Lernweg sind und Vieles erst erproben müssen“, so Jost.

    Wanderausstellung „Raum für ...! Unboxing Heteronormativität“
    „Raum für ...! Unboxing Heteronormativität“ heißt die Wanderausstellung, die Studierende der Hochschule Konstanz und der Universität Konstanz gestaltet haben. In neun multimedialen Boxen, die an Telefonzellen erinnern, sind Besuchende vom 20. Juni bis zum 1. Juli 2022 eingeladen, sich mit Fragen zu gängigen Vorstellungen von Geschlechtsidentität und Sexualität auseinander zu setzen. Anlässlich der Aktionswochen wird die Ausstellung für einen barrierearmen Zugang um neue, alternative Medien und Informationen in einfacher Sprache sowie um kleinere bauliche Maßnahmen ergänzt. Diese Anpassungen geben dem Publikum zudem Gelegenheit, sich mit der Frage von Hindernissen und deren technischer und künstlerischer Überwindung auseinander zu setzen. Es werden auch Führungen angeboten in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und in deutscher Gebärdensprache sowie Führungen für blinde und seheingeschränkte Menschen. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind: Montag bis Freitag von 8:00 bis 21:45 Uhr, Samstag von 8:00 bis 19:45 Uhr. Mehr über die Ausstellung: http://www.raumfuer.eu/.

    Gerne laden wir Sie als Medienvertretende zur Eröffnung der Wanderausstellung „Raum für ...! Unboxing Heteronormativität“ am 20. Juni 2022 ein. Exklusiv für Medienvertretende wird es vor der offiziellen Eröffnung um 13 Uhr eine Führung von 11:30 - 12:30 Uhr geben. Die Presseführung findet mit Dr. Vera Jost (Frankfurt UAS), Prof. Karin Kaiser (HTWG Konstanz), Nicola Münz (Studierender Universität Konstanz) sowie Jana Ammann (LSBT*IQ-Netzwerk Rhein-Main) statt. Bitte wenden Sie sich bei Interesse vorab per E-Mail an pressestelle@fra-uas.de.

    Zudem ist es Medienvertretenden möglich, an der Gedankenwerkstatt am 14. Juni teilzunehmen, gerne auch online. Auch Interviews zur weiteren Entwicklung nach der Impulsveranstaltung sind möglich. Hierfür nehmen Sie bitte wie folgt Kontakt auf: Jana Ammann, LSBT*IQ-Netzwerk Rhein-Main, E-Mail:< jana.ammann@lsbtiq-rhein-main.net>, Telefon: +49 69 40 58 68 36 (Montag bis Donnerstag).

    Programm Aktionswochen „Queer und Behinderung zusammen denken“

    14. Juni, 9:00-15:30 Uhr: Gedankenwerkstatt „community_inklusiv" (vor Ort und online)

    20. Juni, ab 13 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Unboxing Heteronormativität" (vor Ort)

    22. Juni, 16-18 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Stefan Timmermanns, Frankfurt UAS: Psychosoziale Gesundheit und chronische Erkrankungen bei LSBTIQ* (vor Ort und online)

    23. Juni, 17:45-19:45 Uhr: Vortrag von Simon Klein M.A., Frankfurt UAS: Alltag mit Autismus – Das Asperger-Syndrom bei Erwachsenen (vor Ort und online)

    28. Juni, 18-20 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Klaus Müller, Frankfurt UAS: Selbstbestimmt und sinnerhaltend leben trotz Pflegebedürftigkeit – Herausforderungen eines diversitätssensiblen Pflegeangebotes für die LGBT*IQ-Community (vor Ort und online)

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Stabsstelle Diversity, Dr. Vera Jost, Telefon: +49 69 1533-2505, E-Mail: jost@diversity.fra-uas.de sowie veranstaltung@diversity.fra-uas.de

    Anmeldeformulare und Informationen zu den Aktionswochen unter http://www.frankfurt-university.de/queer-behinderung; mehr zur Stabsstelle Diversity unter http://www.frankfurt-university.de/diversity.


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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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