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11/26/1998 14:59

Wieder mehr Ingenieur- und Informatikstudienanfänger - Ergebnisse einer HRK-Erhebung vorgestellt

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Die Zahl der jungen Leute, die sich für ein Ingenieur- oder Informatikstudium entscheiden, nimmt wieder zu. Dies berichtete der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Klaus Landfried, aufgrund von Ergebnissen einer HRK-Umfrage am Donnerstag (26. November) vor der Presse in Bonn. Nachdem die Studienanfängerzahlen in den Ingenieurwissenschaften von 1990 bis 1996 um circa 50 Prozent gefallen waren, scheint jetzt endgültig eine Trendwende eingetreten zu sein.

    Im Maschinenbau stiegen die Neueinschreibungen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent (das ist eine Zunahme gegenüber dem Tiefpunkt 1996 um 27 Prozent), bei der Elektrotechnik um sieben Prozent (gegenüber der niedrigsten Zahl 1995 um 20 Prozent). Die Zahl der Einschreibungen im Bauingenieurwesen hingegen fiel um weitere 16 Prozent, das bedeutet gegenüber 1995 ein Minus von 43 Prozent. Die Neueinschreibungen in der Informatik gingen gegenüber dem Vorjahr um weitere 25 Prozent nach oben.

    Bereits in den beiden Vorjahren war die Zahl der Ingenieurstudienanfänger wieder leicht gestiegen."Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die öffentliche Diskussion über die Ingenieurlücke, das Werben um Studienanfänger und die deutlich verbesserten Arbeitsmarktchancen in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik haben dazu beigetragen, daß der sich abzeichnende Nachwuchsmangel in diesem für die deutsche Wirtschaft außerordentlich wichtigen Bereich voraussichtlich vermieden werden kann," erläuterte der HRK Präsident, "andererseits ist der erneute Rückgang im Bauingenieurwesen offenbar arbeitsmarktbedingt."
    Landfried bedauerte, daß sich nach wie vor zu wenige Frauen für ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder der Informatik entschieden. In Süd- und Südosteuropa etwa sei der Frauenanteil in diesen Fächern erheblich höher. "Auch in Deutschland sollten technisch-mathematisch begabte junge Frauen ihre Studienchancen offensiver nutzen", sagte er.

    Rund 280.000 Studienanfänger haben sich im Studienjahr 1998 (Sommersemester 1997 und Wintersemester 1997/98) erstmalig für ein Studium an einer deutschen Hochschule eingeschrieben. Damit liegt die Zahl leicht über dem Wert des Vorjahres von 276.500. Die Anfängerzahl entspricht der Zahl, die die Kultusministerkonferenz im Rahmen ihrer langfristigen Prognose für das Jahr 1998 vorausgeschätzt hat. "Wenn wir uns auf diesem Pfad weiterbewegen, werden die Studienanfängerzahlen aufgrund der demographischen Entwicklung und des allgemeinen Trends zu höheren Qualifikationen in den nächsten zehn Jahren um weitere 15 Prozent ansteigen", so der HRK-Präsident. "Vor diesem Hintergrund ist der Abbau von Stellen für wissenschaftliches Personal in einer Reihe von Ländern kurzsichtig und gegenüber der jungen Generation und der Zukunft unseres Landes verantwortungslos."
    Die Entwicklung der Studienanfängerzahlen fällt nach Regionen und Hochschularten unterschiedlich aus. Während die Zahl in den alten Ländern praktisch unverändert blieb, stiegen die Anfängerzahlen in den neuen Ländern um knapp fünf Prozent. In den alten Ländern war an den Universitäten ein Rückgang um ein Prozent zu verzeichnen, dagegen stiegen die Anfängerzahlen an Fachhochschulen um vier Prozent. In den neuen Ländern war die Zunahme an Universitäten mit 5,5 Prozent stärker ausgeprägt als an den Fachhochschulen mit 3,5 Prozent. Insgesamt nehmen etwa 70 Prozent der Studienanfängerinnen und -anfänger ein Studium an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule auf, 30 Prozent an Fachhochschulen.

    Die Zahl der Studierenden ging um etwa 20.000 auf rund 1.800.000 zurück. Der Rückgang erklärt sich vorrangig daraus, daß die Studierendenzahl in Baden-Württemberg an den Universitäten um 20.000, das sind circa 13 Prozent, sank. Das dürfte vor allem auf die Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudierende zurückzuführen sein. Außerdem legen die studienanfängerstarken Jahrgänge vom Anfang der 90er Jahre ihre Examina ab und verlassen die Hochschulen. Während in den übrigen alten Bundesländern durchweg leichte Rückgänge an Universitäten und Fachhochschulen zu verzeichnen waren, stiegen die Studierendenzahlen in den neuen Ländern um knapp sechs Prozent an. Insgesamt studieren nunmehr 237.000 Studierende an den Hochschulen in den neuen Ländern.


    More information:

    http://www.hrk.de/nachrichten/nachri_1_98_50.html


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

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