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05/04/2004 12:17

Immobilien grenzenlos: Chancen nicht nur für Studierende

Gerhard Schmuecker Hochschulkommunikation
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

    - Internationalisierung der Immobilienwirtschaft - Tag der Immobilie an der Hochschule Nürtingen -

    GEISLINGEN/NÜRTINGEN. (üke) Die Globalisierung der Immobilienwirtschaft ist in vollem Gange, in jeder Ausprägung. Während des Tages der Immobilienwirtschaft an der Hochschule Nürtingen reichte ein Blick auf die Reisepläne der Besucher und schon spielte es keine Rolle mehr, dass der Veranstaltungsort im eher beschaulichen Geislingen an der Steige war.

    Ein Referenten war gerade aus Kuweit zurückgekehrt, ein weiterer brach nach der Veranstaltung nach Katar auf. Ein Absolvent des Studienganges Immobilienwirtschaft besuchte aus Dublin kommend seine alte Hochschule, dort liegt inzwischen sein Arbeitsplatz. Und der Organisator Professor Dr. Thomas Kinateder nannte Geislingen in einem Atemzug mit Singapur, Paris, Kuala Lumpur und Kapstadt. Dies seien die Orte, an denen rund ein Drittel der Geislinger Studierenden inzwischen ihre Praxissemester verbrächten. Erstmalig hatte Studiengangleiter Professor Dr. Hansjörg Bach gemeinsam mit dem Urban Land Institute zum Tag der Immobilie nach Geislingen eingeladen. Rund 120 Gäste aus der ganzen Republik waren nach Geislingen gereist und verfolgten mit weiteren 200 Studierenden die Vorträge.

    Die Internationalisierung bietet Chancen außerhalb Deutschlands. Die sieht Alexander Otto, Chairman des Urban Land Institute Deutschland, in den EU Beitrittsländern. Sei Unternehmen, die ECE Projektmanagement GmbH in Köln, ist in Ungarn, Tschechien und Polen aktiv. In guten Innenstadtlagen plant und projektiert die ECE attraktive Einkaufsgalerien. Mit großem Erfolg. Obwohl die Kaufkraft in diesen Ländern deutlich geringer als in Deutschland ist, haben die Konsumenten eine ebenso höhere Kauflaune. Für die Investoren und die Projektentwickler ein lohnendes Geschäft. Dabei setzt die ECE vor allem auf Läden bekannter Markenhersteller. Nur der Markt für das Qualitätssegment im Einzelhandel biete noch Chancen zur Expansion, in Regionen mit einem Einzugsgebiet von mindestens 500 000 Einwohnern.

    Thomas Höller sieht die Zukunft für die Immobilienanleger vor allem in Asien. Sein Unternehmen TMW Immobilien berät vor allem institutionelle Anleger bei deren Investitionsentscheidungen. Dazu nimmt Höller vor Ort alle wichtigen Faktoren unter die Lupe, um Risiken und Vorteile für die Investoren abzuwägen. Mit einem ausgefeilten Scoringsystem werden die Märkte bewertet. Die doppelt so hohe Wirtschaftsdynamik der asiatischen Länder, besonders in China, stellt dabei die Risiken in den Schatten. Vor allem jedoch übertrifft sie die Chancen auf den europäischen und den deutschen Märkten bei Weitem. Derzeit empfiehlt TMW einen Anteil von 25% asiatischer Immobilieninvestments in einem Portfolio, was laut Höller die Rendite erhöht und das Risiko senkt. Höller setzt bei seinen Expertisen auf eigene Leute vor Ort.

    Eigene Experten vor Ort hat auch die Firma Gartner aus Gundelfingen. Geschäftsführer Klaus Lother bezeichnet sich bescheiden als Mittelständler. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Namen Gartner der Weltmarktführer im Fassadenbau. Gerade mal 40 Minuten von Geislingen entfernt entstehen Fassaden, zum Beispiel für Taipeh 101, das derzeit höchste Gebäude der Welt. In Hong Kong, in den USA und China stehen Gebäude, für die Gartner die Fassaden baut. 4700 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen und damit ist der Mittelständler ein "global player".

    Alexander Kraft leitet von München aus die europäischen Immobiliengeschäfte des englischen Auktionshauses SothebyŽs. Auschließlich im Luxusimmobilienmarkt aktiv, geht es bei SothebyŽs um Objekte zwischen einer halben und zehn Millionen Euro. Dieser Markt boomt. 2003 als schlimmstes Wirtschaftsjahr brachte für SothebyŽs das weltweit beste Ergebnis. Und an attraktiven Angeboten mangelt es auch in Zukunft nicht. So kann Alexander Kraft derzeit eine Insel in den Bahamas anbieten, für runde 50 Millionen Euro. Dafür bekommt man dann aber auch einen Helikopter und einige Boote. Allen diesen internationalen Aktivitäten ist eines gemeinsam: Die Verhandlungssprache ist Englisch. Dass dies mitunter auch in der Geschäftssprache hierzulande bunte Blüten treibt, nahm Volker Hardegen, Generalbevollmächtigter der Aareal Bank, humoristisch unter die Lupe. Als Initiator des "Freundeskreises Immobilienwirtschaft" nutzte er die Gunst der Stunde, um die anwesenden Unternehmer für die Unterstützung des Studienganges zu gewinnen. Für die Studierenden zeigte der Tag der Immobilie berufliche Perspektiven auf, und die liegen nicht nur in Deutschland sondern in allen Teilen der Welt. Nahezu jeder der Referenten beschäftigt in seinem Unternehmen Praktikanten und Absolventen des Studienganges Immobilienwirtschaft in Geislingen.

    Nürtingen, 30. April 2004


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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