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05/05/2004 12:37

Therapiegruppe für Essgestörte startet an der RUB

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Grundlage von Essstörungen wie Magersucht und Bulimie ist meistens u. a. ein gestörtes Bild des eigenen Körpers. Sich wieder mit ihm anzufreunden können Frauen mit Essstörungen in einem Training lernen, das Dr. Silja Vocks (Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie der RUB) im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte anbietet.

    Bochum, 05.05.2004
    Nr. 145

    Training gegen den Schlankheitswahn
    Jetzt anmelden: Therapiegruppe für Frauen mit Essstörungen
    Den eigenen Körper lieben lernen

    Zu dick, unattraktiv und hässlich finden sich viele Frauen, obwohl sie objektiv betrachtet Idealgewicht haben. Sie zügeln sich und fasten oder kompensieren Fressattacken mit Erbrechen. Grundlage von Essstörungen wie Magersucht und Bulimie ist meistens u. a. ein gestörtes Bild des eigenen Körpers. Sich wieder mit ihm anzufreunden können Frauen mit Essstörungen in einem Training lernen, das Dr. Silja Vocks (Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie der RUB) im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte anbietet. Die nächsten Kurse starten Mitte August 2004, Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen.

    Scham und Ekel vor dem eigenen Körper

    Während die Psychotherapie zumeist vor allem darauf zielt, das Essverhalten der Patientinnen zu normalisieren, geht Dr. Vocks in Kooperation mit Dr. Tanja Legenbauer (Uni Mainz) einen der zentralen, aber oft vernachlässigten Aspekte von Essstörungen an: Das gestörte Bild des eigenen Körpers wirkt sich auf die Gefühls-, die Verhaltens- und die Wahrnehmungsebene aus. "Die Betroffenen schätzen ihren Körper unrealistisch ein, überschätzen seinen Umfang, sie schämen sich ihres Körpers oder empfinden Ekel vor ihm, sie vermeiden daher die Konfrontation mit sich selbst", erläutert Dr. Vocks. Der Blick in den Spiegel wird oft ebenso gemieden wie Tanzen oder Schwimmen. Gründe dafür liegen z.B. im überall kommunizierten Schönheitsideal extrem dünner Frauen. "Schlanksein wird oft mit sozialer Anerkennung, Erfolg und Glück gleichgesetzt", erläutert Silja Vocks, "und die vielen Diätangebote, die '14 Kilo in zehn Tagen' versprechen, machen Schlankheit zu einem vermeintlich für jeden verfügbaren Konsumgut."

    Suche nach den Ursachen, Konfrontation mit sich selbst

    In zehn Sitzungen von je 90 Minuten können die Patientinnen lernen, sich wieder in einem besseren Licht wahrzunehmen. Dazu ergründen sie gemeinsam die Ursprünge ihres gestörten Verhältnisses zu ihrem Körper und tasten sich wieder an ihn heran, indem sie z. B. per Spiegel oder Video die Konfrontation mit ihm wagen. Darüber hinaus unterstützt der Kurs die Patientinnen darin, wieder positive Erfahrungen mit Ihrem Körper zu machen, indem Sie lernen, ihm etwas Gutes zu tun anstatt ihn zu bekämpfen. Je acht Teilnehmerinnen bilden eine Gruppe. Die nächsten beiden Trainingsgruppen starten Mitte August, vor Beginn findet ein diagnostisches Einzelgespräch mit jeder Interessentin statt. Eine Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass sich die Teilnehmerinnen zeitgleich in keiner anderen Psychotherapie befinden. Die Kosten von 15 Euro pro Sitzung müssen selbst getragen werden.

    Weitere Informationen

    Dr. Silja Vocks, Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, GAFO/03/0924, Tel: 0234/32-23106, E-Mail: vocks@kli.psy.ruhr-uni-bochum.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

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