Erstmals liegen Zahlen zur akademischen Pflegeausbildung vor
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat in einer Sondererhebung zum Monitoring zur Umsetzung der beruflichen und der hochschulischen Ausbildung in der Pflege erstmalig Ergebnisse zur Situation der hochschulischen Pflegeausbildung veröffentlicht. Deutlich wird: Die Zahlen der Studierenden in der Pflege steigen nur marginal – und es sind weitere Maßnahmen nötig, um das Pflegestudium attraktiver zu machen.
Im Jahr 2020 betrug die Akademisierungsquote im Pflegestudium bei Hochschulen im BIBB-Pflegepanel 1,70 Prozent für alle Studierenden bzw. 0,78 Prozent, wenn nur primärqualifizierend Studierende gezählt werden. Im Jahr 2021 lagen die entsprechenden Zahlen bei 1,74 Prozent bzw. 0,82 Prozent. Hochschulen mit primärqualifizierenden Studiengängen verleihen den Absolventinnen und Absolventen den akademischen Grad eines Bachelors. Die hochschulische Prüfung umfasst auch die staatliche Prüfung zur Erlangung der Berufszulassung. Primärqualifizierende Hochschulen mit kontinuierlicher Finanzierung der Studierenden über das gesamte Studium hinweg hatten eine höhere Auslastung der Studienplätze.
In absoluten Zahlen: Ende des Jahres 2020 waren 53.610 Personen in Deutschland in der Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Demgegenüber gab es 927 Studierende in vergleichbaren Studiengängen, davon 424 in primärqualifizierenden Studiengängen. Im Jahr 2021 haben 61.458 Auszubildende in Deutschland ihre berufliche Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann begonnen. Demgegenüber sind es 1.091 Studierende in vergleichbaren Studiengängen, davon 508 in primärqualifizierenden Studiengängen. Nur etwa 50 Prozent der angebotenen primärqualifizierenden Studienplätze wurden im aktuellen Semester belegt.
Bereits 2012 forderte der Wissenschaftsrat eine Akademisierungsquote von zehn bis 20 Prozent für die Pflege. Seit 2020 gibt es mit dem Pflegeberufegesetz erstmals einen primärqualifizierenden Studiengang in der Pflege. Detaillierte Daten oder Statistiken zum neuen Pflegestudium lagen bislang nicht vor.
Das BIBB hat deshalb in einem Monitoring zur Pflegeausbildung eine bundesweite Sonderbefragung als Querschnittsstudie zwischen Januar 2022 und April 2022 durchgeführt. Befragt wurden 27 Hochschulen mit primärqualifizierenden Pflegestudiengängen nach dem Pflegeberufegesetz, 19 Hochschulen mit dualen Studiengangsformaten mit dem Berufsabschluss Pflegefachfrau/Pflegefachmann und vier Hochschulen mit additiven Studienformaten.
Die Grundlage für das BIBB-Pflegepanel ist § 60 Absatz 6 der Pflegeberufe-Ausbildungs- und -Prüfungsverordnung (PflAPrV), wonach das BIBB ein Monitoring zur Umsetzung der beruflichen und der hochschulischen Ausbildung in der Pflege durchführt und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einmal jährlich Bericht erstattet.
Weitere Informationen zur Sondererhebung des BIBB-Pflegepanels unter https://www.bibb.de/de/157055.php
Volltext zur Sondererhebung des BIBB-Pflegepanels unter
https://lit.bibb.de/vufind/Record/DS-780291
Ansprechpartner/-in im BIBB:
Dr. Michael Meng; Leitung Monitoring; Michael.Meng@bibb.de
Zoé Klein; Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Zoe.Klein@bibb.de
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Nutrition / healthcare / nursing, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Studies and teaching, Transfer of Science or Research
German
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