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07/15/2022 12:19

Universitätsgremien geschlossen gegen Kölner Pläne zur Priesterausbildung

Prof. Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Die Exzellenzuniversität Bonn ist der Ort für eine hervorragende Priesterausbildung. In einer gemeinsamen Erklärung wenden sich das Rektorat, der Senat und der Hochschulrat der Universität Bonn ausdrücklich gegen Bestrebungen, die Ausbildung von Geistlichen aus Bonn weg zu verlagern, insbesondere an die neue Kölner Hochschule für Katholische Theologie, deren Großkanzler der Erzbischof von Köln ist. Die exzellente Priesterausbildung an der Universität Bonn macht einen weiteren Studienstandort überflüssig.

    Die Exzellenzuniversität Bonn ist der Ort für eine hervorragende Priesterausbildung. Die Gremien der Universität Bonn sprechen sich geschlossen gegen Pläne aus, die Priesterausbildung zu verlagern.

    Die Katholisch-Theologische Fakultät und die Evangelisch-Theologische Fakultät kooperieren auf vielfältige Weise in Lehre und Forschung mit den anderen Fakultäten. Sie bieten hervorragende Studienbedingungen und sind bestens eingebunden in die Exzellenzuniversität Bonn. Die Ausbildung von Geistlichen hat ihren festen Ort an der Universität Bonn. Das Vorhaben einer eigenen kirchlichen Hochschule ist damit entbehrlich.

    In ihrer gemeinsamen Erklärung betonen die Universitätsgremien die Bedeutung der beiden theologischen Fakultäten für die Universität Bonn, die mit ihrer Expertise an der Exzellenzstrategie mitwirken. Die Universitätsgremien erklären ausdrücklich, dass das Theologiestudium für pastorale Dienste und Religionslehrer*innen gewollt ist und zum Selbstverständnis der Universität Bonn zählt. Dabei unterstreichen die Gremien die bindende Bedeutung des Konkordats und der religionsverfassungsrechtlichen Verträge, in denen Bonn als der Ausbildungsstandort für Geistliche festgeschrieben ist. Weitere Studienstandorte für die Priesterausbildung im Erzbistum Köln seien nicht erforderlich. Die Gremien verwahren sich gegen alle Versuche, die seit fast einem Jahrhundert geltenden Regelungen auszuhöhlen, und verweisen in diesem Zusammenhang auf die Kölner Hochschule für Katholische Theologie.

    Unterzeichnet wurde die Erklärung für die Universität von Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch. Für den Senat zeichnete dessen Vorsitzender Prof. Dr. Rainer Hüttemann, für den Hochschulrat dessen Vorsitzender Prof. Dr. Dieter Engels.

    Die Erklärung im Wortlaut:

    Die Universität, der Senat und der Hochschulrat bekennen sich nachdrücklich zur Evangelisch-Theologischen Fakultät und zur Katholisch-Theologischen Fakultät als zwei eigenständigen und vollständigen Fakultäten der Universität Bonn. Beide theologische Fakultäten wirken mit ihrer Expertise auf vielfältige Weise an der Exzellenzstrategie der Universität Bonn mit.

    Die Universität, der Senat und der Hochschulrat erklären ausdrücklich, dass für sie das Konkordat bzw. die religionsverfassungsrechtlichen Verträge hinsichtlich der theologischen Fakultäten maßgeblich sind. Das Konkordat ist der völkerrechtlich bindende Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und Preußen, in dessen Rechtsnachfolge auch das Land Nordrhein-Westfalen steht. Demnach ist Bonn der Ausbildungsstandort für Geistliche. Alle direkten oder indirekten Versuche, das Konkordat auszuhöhlen, lehnen wir ab und sprechen uns gegen eine schleichende Verlagerung der Priesterausbildung an Institutionen wie die Kölner Hochschule für Katholische Theologie aus. Es bedarf keines weiteren Studienstandortes für die Priesterausbildung im Erzbistum Köln.

    Die Universität, der Senat und der Hochschulrat bekennen sich entschieden dazu, dass das Studium für Theologinnen und Theologen für verschiedene pastorale Dienste (Pfarramt, Priester, Pastoralreferent*in, diakonische und caritative Arbeitsfelder etc.) und Religionslehrer*innen zum Selbstverständnis der Universität Bonn zählt und es als Studienangebot explizit bejaht und gewollt wird.


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    Criteria of this press release:
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    Religion
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

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