Am 22. und 23. Juli 2022 treffen sich etwa dreißig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Spanien, den USA, Israel und Deutschland an der Universität Rostock. „Weil Wörterbücher aus Papier immer seltener benutzt werden, sind die meisten auf eine digitale Version umgestellt worden. Das bietet auf der einen Seite viele Vorteile, bedeutet auf der anderen Seite aber auch eine große Herausforderung“, sagt Caroline Müller, Koordinatorin der „Conferencia Internacional de Lexicografía Digital“. Wie das am besten gelingen kann, und wie man in Zukunft möglichst viele digitale Wörterbücher miteinander vernetzen kann, ist Thema der internationalen Tagung am Rostocker Institut für Romanistik.
Die gebürtige Dresdnerin, die berufsbegleitend online in Spanien einen Master in Digitalen Geisteswissenschaften absolviert, koordiniert das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Diccionario del Español Medieval electrónico“ (DEMel), zu deutsch „Elektronisches Wörterbuch des mittelalterlichen Spanisch“. Damit stellt das Rostocker Team um Professor Rafael Arnold vom Institut für Romanistik und Karsten Labahn von der Universitätsbibliothek Rostock der internationalen Öffentlichkeit nun eine Online-Datenbank zum Altspanischen in zeitgemäßer Form zur Verfügung. Über 865.000 Zettel sind zu diesem Zweck digitalisiert und ihr Inhalt für eine bessere Durchsuchbarkeit erschlossen worden. Die gesammelten mittelalterlichen Wörter können nun auch im Internet eingesehen werden.
Digitalisierung eröffnet neue Wege für Wörterbücher
Der Wortschatz stammt aus zahlreichen Gebieten: So liegen ihm nicht nur literarische Texte und Chroniken zugrunde, sondern auch – eine Besonderheit – Texte zu Themen wie Rechtswesen, Astronomie, Mineralogie, Medizin und Botanik. Bislang gibt es, was Umfang und Themenvielfalt angeht, kein vergleichbares historisches Wörterbuch zum mittelalterlichen Spanisch, weshalb international großes Interesse an dem Projekt besteht. Durch die große thematische Fächerung stellt die DEMel-Datenbank zudem auch eine Grundlage für wissenschaftliche Arbeiten verschiedener weiterer Fachrichtungen dar, wie beispielsweise Arabistik, Judaistik, Kulturgeschichte oder Theologie.
„Durch unsere Arbeit wird die weltweite Forschung zum Altspanischen stimuliert“, davon ist Professor Rafael Arnold, Inhaber des Lehrstuhls für romanische Sprachwissenschaft an der Universität Rostock und einer der beiden Projektleiter des Forschungsvorhabens, überzeugt. „Das Mittelalter ist kultur- und wissenschaftsgeschichtlich von großer Bedeutung. Im Altspanischen spiegelt sich nicht zuletzt der Kulturkontakt und Wissenstransfer zwischen Judentum und Christentum sowie dem Islam wider.“
Dank der Digitalisierung und Erschließung ist das bisher unveröffentlichte Material seit Februar 2022 online frei zugänglich – nicht nur für die Wissenschaft. „Durch die Digitalisierung eröffnen sich ganz neue Wege für die Publikation von Wörterbüchern“, sagt Caroline Müller. Darin sehen die Rostocker Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler eine große Chance, über die sie in den nächsten Tagen mit ihren Kolleginnen und Kollegen diskutieren werden. Text: WOLFGANG THIEL
Caroline Müller
Universität Rostock
Institut für Romanistik
DFG Projekt DEMel
Tel.: +49 (0)381 / 498-2838
dem.electronico@uni-rostock.de
http://Das DFG-Forschungsprojekt Diccionario del Español Medieval electrónico (DEMel) hat im November 2016 seine Arbeit aufgenommen: https://www.romanistik.uni-rostock.de/forschung/sprachwissenschaft/demel/
http://Das digitale Wörterbuch des mittelalterlichen Spanisch ist unter https://demel.uni-rostock.de/ einsehbar.
Die Romanistin Caroline Müller koordiniert die internationale Tagung „Conferencia Internacional de L ...
Julia Tetzke
Universität Rostock
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Language / literature
transregional, national
Scientific conferences
German
Die Romanistin Caroline Müller koordiniert die internationale Tagung „Conferencia Internacional de L ...
Julia Tetzke
Universität Rostock
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