Am 7. Dezember 1998 beginnt das Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) eine neue, eine populärwissenschaftliche Vortragsreihe. Im Rahmen dieser Reihe, benannt nach Erich Regener, dem früheren Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik der Stratosphäre, möchte das Institut den Bewohnern der umliegenden Gemeinden etwa alle zwei Monate interessante Themen, die mehr oder weniger eng mit seinen Arbeitsgebieten zusammenhängen, in allgemeinverständlicher Form präsentieren. Der erste Vortrag, gehalten von Frau Dr. Jutta Zipfel vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, beginnt am Montag, dem 7. Dezember 1998, um 19.00 Uhr im Hörsaal des MPAE in Katlenburg-Lindau (Ortsteil Lindau), Max-Planck-Straße 2. Das Thema des Vortrags sind die "Mars-Meteorite". Der Eintritt ist frei, Parkplätze für mit dem Auto anreisende Hörer sind beim Institut in ausreichender Zahl vorhanden.
Meteorite sind auf die Erde gefallene Bruchstücke von Gesteinsbrocken, die aus dem interplanetaren Raum kommend in die Erdatmosphäre eindringen und dort in 10 - 30 km Höhe meist unter Feuererscheinungen und donnerartigem Knall zerplatzen. Wegen besonderer chemischer und mineralogischer Merkmale vermutet die Wissenschaft bei rund einem Dutzend der bisher mehr als 20.000 bekannten Meteoriten, daß sie vom Nachbarplaneten Mars stammen (http://www.jpl.nasa.gov/snc/). Sie wurden einst - so glaubt man - durch den Aufprall großer Brocken auf den Mars aus dessen Oberfläche herausgeschleudert, überwanden dabei die Anziehungskraft des "Roten Planeten" und gelangten nach viele Millionen Jahre langem Flug durch den Weltraum in den Anziehungsbereich der Erde. Am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz beschäftigt man sich seit Jahrzehnten intensiv mit dem Studium von Meteoriten. Im vergangenen Sommer kündigte Frau Dr. Zipfel die Identifizierung eines neuen, des dreizehnten Mars-Meteoriten an (http://www.mpg.de/news25_98.htm und http://www.jpl.nasa.gov./snc/news28.html). Dieser Meteorit war im Mai von einem privaten Sammler in der Sahara gefunden worden. Eine Probe davon hatte das Mainzer Institut zur Untersuchung erhalten.
Erich Regener (1881 - 1955) (http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html), dessen Namen die neue Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPAE bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.
Literatur: "Der 13. Meteorit vom Mars", in: Sterne und Weltraum, Heft 12/1998, S. 1029.
http://www.jpl.nasa.gov/snc/
http://www.mpg.de/news25_98.htm
http://www.jpl.nasa.gov./snc/news28.html
http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html
Erich Regener (1881 - 1955)
None
Criteria of this press release:
Geosciences, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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