Amerikanische Studentengruppe für eine Woche zu Gast an der Universität Jena
Jena (11.05.04) Die Partnerschaft zwischen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Pennsylvania State University lebt. Dies beweist jetzt ein erneuter einwöchiger Besuch einer 16-köpfigen Gruppe exzellenter Studenten mit ihren beiden Professoren am Jenaer Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie.
Erst gestern in Deutschland gelandet, hat für die Gäste aus der renommierten amerikanischen Universität heute ein vielseitiges Programm begonnen. Es umfasst Lehrveranstaltungen und Forschungsgespräche ebenso wie touristische Stippvisiten in Stadt und Umgebung und nicht zuletzt das Erleben des Jenaer Alltags - mit seinen studentischen Feiern. All dies wird den jungen Amerikanern durch ein System nahe gebracht, das amerikanische Wurzeln hat und das die Jenaer Entwicklungspsychologen um Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen und Dr. Karina Weichold selber an der Penn State genossen haben. Jeder Gast-Student wird von einem hiesigen Studenten, seinem Buddy, betreut. "Unsere Buddies helfen als Kulturmittler den amerikanischen Studenten beim Umgang mit der Waschmaschine ebenso wie dabei, das passende Buch oder die richtige Kneipe zu finden", verdeutlicht Silbereisen. So plant etwa "Buddy" Sophie Walkner, die im 8. Semester Psychologie in Jena studiert, mit ihrem Gast nicht nur einen Besuch in der Jenaer "Kneipenmeile Wagnergasse", sondern will ihr auch das Filmfest "Cellu l'art" zeigen. Ihr Gast Megan Patrick ist bereits neugierig auf den deutschen Alltag und die Jenaer Höhepunkte, war sie doch - wie viele ihrer Kommilitonen - noch nie in Deutschland. Vor allem fehlende Sprachkenntnisse verhindern oft den Austausch. Vom Jenaer Lehrstuhl, der seit 1995 partnerschaftlich mit der Penn State verbunden ist, wusste Patrick jedoch, dass hier bei Bedarf Englisch gesprochen wird - aber sie will in Jena auch ihr Schuldeutsch aufbessern.
Außerdem freut sich die Doktorandin auf das persönliche Gespräch mit Prof. Silbereisen. Sie promoviert über ein entwicklungspsychologisches Thema, für das der Jenaer Psychologe einer der weltweit anerkannten Experten ist. Bereits diese Perspektive hat sie sofort für diese Studienreise begeistert, "die nach wenigen Stunden ausgebucht war", wie Ko-Organisator Prof. Dr. Clancy Blair erzählt. Nun hofft Patrick, dass der Austausch zwischen ihrer Heimatuniversität und der Jenaer Alma Mater noch erweitert wird, "denn ein Semester oder ein Jahr in Jena könnte ich mir gut vorstellen", schwärmt sie bereits nach einem Tag.
An der Ausweitung des Austauschprogramms arbeiten auch Prof. Silbereisen und sein amerikanischer Kollege Prof. Dr. Fred Vondracek. Sie hoffen auf Unterstützung vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), damit ab nächstem Jahr jeweils sechs Studierende ins Partnerland reisen können. "Die Penn State University verzichtet auf Grund der Partnerschaft auf die Studiengebühren", beschreibt Silbereisen einen großen Vorteil.
Wie wichtig der Jena-Besuch den Amerikanern ist, beweist die Initiatorin der Reise Prof. Dr. Kathryn Hood. Ihr wird in der nächsten Woche der Betreuungspreis der Penn State University verliehen - in Abwesenheit, da Hood dann noch in Jena weilt.
Kontakt:
Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen
Institut für Psychologie der Universität Jena
Am Steiger 3/Haus 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945201, Fax: 03641 / 945202
E-Mail: Rainer.Silbereisen@uni-jena.de
Buddy Sophie Walkner (M.) und zwei der amerikanischen Gaststudentinnen, Megan Patrick (r.) und Erica ...
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