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08/24/2022 10:10

Gemeinsames Forschungsprojekt: IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP Befragung von 6.000 Geflüchteten aus der Ukraine gestartet

Jochen Hövekenmeier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

    Mehr als 950.000 Geflüchtete aus der Ukraine haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs in Deutschland Schutz gesucht. Mit dem jetzt gestarteten Forschungsprojekt „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ etablieren vier Partnerorganisationen die erste umfassende, repräsentative sozialwissenschaftliche Wiederholungsbefragung zu dieser Gruppe: das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und das Familiendemografische Panel FReDA, das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

    Viele Ukrainerinnen und Ukrainer suchen in Nachbarländern und gut erreichbaren EU-Staaten Schutz – unter anderem wegen der geografischen Nähe. Die Flucht in EU-Staaten wird zudem durch eine visumsfreie Einreise und die temporäre Aufnahme ohne Asylverfahren erleichtert. Viele Geflüchtete – derzeit sind es vor allem Frauen, Kinder und Ältere – können sich an Verwandte und Freunde gleicher Herkunft wenden, die bereits in Deutschland leben. Wegen dieser besonderen Bedingungen lassen sich wissenschaftliche Erkenntnisse aus Analysen früherer Fluchtbewegungen nur teilweise auf die aktuelle Situation übertragen. Hier schließt die neu gestartete Studie eine Forschungslücke: Sie wird eine wissenschaftlich repräsentative Datenbasis zu den speziellen Rahmenbedingungen der Flucht und Integration von Geflüchteten aus der Ukraine schaffen – und mittels belastbarer Aussagen eine wegweisende Grundlage für politische Entscheidungsprozesse und anknüpfende Forschung bieten.

    Repräsentative Befragung von 6.000 ukrainischen Staatsangehörigen

    Die aktuell gestartete sozialwissenschaftliche Wiederholungsbefragung basiert auf einer zufallsbasierten Stichprobe. Dafür wurden aus dem Ausländerzentralregister circa 100 Gemeinden in Deutschland ausgewählt, in denen viele ukrainische Geflüchtete gemeldet sind. Aus diesen Gemeinden wurden auf Grundlage von Daten aus den Einwohnermelderegistern Geflüchtete zufällig ausgewählt und mit der Bitte um Teilnahme an der Befragung kontaktiert. Die Befragungen selbst werden durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) mittels Online-Fragebogen durchgeführt, alternativ kann auch ein Papierfragebogen ausgefüllt werden. In der ersten Projektphase sind zwei Befragungswellen mit circa 6.000 Geflüchteten ukrainischer Staatsangehörigkeit im Alter von 18 bis 70 Jahren vorgesehen (August 2022 und Januar 2023).

    Im Detail sollen mit der Studie u. a. die Fluchtumstände, umfassende soziodemografische Aspekte, die Wohnsituation, die schulische, berufliche und akademische Qualifikation, Erwerbstätigkeit, Deutschkenntnisse, aber auch Themen wie Zufriedenheit und Sorgen, Familienkonstellation vor und nach der Flucht, Kinderbetreuung, vorhandene soziale Netzwerke sowie Beratungs- und Unterstützungsbedarfe untersucht werden. Ein weiterer Fokus liegt zudem auf der Frage nach den Zukunftsabsichten und eventuell geplantem Familiennachzug oder Rückkehrabsichten.

    Ausblick

    Die Studie knüpft an die seit 2016 durchgeführte „IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten“ sowie das auch am BiB angesiedelte Familiendemografische Panel FReDA an. Die Projektpartner planen erste wissenschaftliche Befunde aus der ersten Befragungswelle Ende des Jahres 2022 vorzustellen. Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden die Befragungsdaten künftig über das Forschungsdatenzentrum des SOEP (SOEP-FDZ), des IAB sowie über FReDA abrufen können.

    Weitere Informationen finden Sie auf den Projektwebseiten bei den beteiligten Projektpartnern:
    BAMF: https://www.bamf.de/SharedDocs/ProjekteReportagen/DE/Forschung/Integration/proje...
    BIB: https://www.bib.bund.de/ukraine-projekt
    IAB: https://www.iab.de/ukr-projekt
    SOEP: https://www.diw.de/de/diw_01.c.850107.de/projekte/iab-bib_/_freda-bamf-soep_befr...

    Weiterführende Links:
    IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten (ab 2016):
    https://www.diw.de/de/diw_01.c.603160.de/integrierte_studien.html#c_626377
    Familiendemografische Panel FreDA:
    https://www.freda-panel.de/FReDA/DE/Startseite.html

    Ansprechpartner für Medienanfragen:

    Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
    Jochen Hövekenmeier
    Telefon: +49 911 943 177 99
    E-Mail: pressestelle@bamf.bund.de

    Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB)
    Christian Fiedler
    Telefon: +49 611 75 4511
    E-Mail: Christian.fiedler@bib.bund.de

    Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
    Sophia Koenen
    Telefon: +49 911 179 1946
    E-Mail: presse@iab.de

    Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
    Monika Wimmer
    Telefon: +49 30 897 89 251
    E-Mail: mwimmer@diw.de


    Contact for scientific information:

    Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ)
    Wenke Niehues
    Telefon: +49 911 943 24 711
    E-Mail: wenke.niehues@bamf.bund.de

    Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB)
    Dr. Andreas Ette
    Telefon: +49 611 75 4360
    E-Mail: andreas.ette@bib.bund.de

    Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
    Silvia Schwanhäuser
    Telefon: +49 911 179 2770
    E-Mail: Silvia.Schwanhaeuser2@iab.de

    Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)
    Dr. Markus Grabka (SOEP)
    Telefon: +49 30 89789 339
    E-Mail: mgrabka@diw.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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