Nachhaltigkeit im Krankenhaus: Am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, werden die Wertstoffe von Ablations- und Diagnostikkathetern gesammelt und dem Rohstoffmarkt wieder zugeführt.
„Ohne Einwegprodukte kann ein Klinikbetrieb nicht auskommen“, sagt Professor Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie. „Umso wichtiger ist es für uns, Ressourcen dort zu erhalten, wo es möglich ist.“ Ab sofort wandern deshalb sämtliche Herzkatheter, die im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, zur Behandlung von Rhythmusstörungen verwendet werden, nicht mehr wie bisher im Zuge der Klinikmüll-Entsorgung in die Müllverbrennung. Stattdessen werden sie gereinigt, desinfiziert und als Wertstoffe für die Weiterverarbeitung gesammelt.
1.700 Ablationen führen Professor Sommer und sein Team jährlich am HDZ NRW durch. Ist das Pilotprojekt in Bad Oeynhausen erfolgreich – und dessen sind sich der Klinikdirektor und der Marktführer Biosense Webster gewiss – könnten es zukünftig an die 10.000 Herzkatheter in ganz Nordrhein-Westfalen sein, die der Wiederverwertung am Rohstoffmarkt wieder zugeführt werden. Deutschlandweit werden derzeit etwa 100.000 elektrophysiologische Herzkatheterinterventionen durchgeführt. In dem von Biosense Webster (Johnson&Johnson) bisher einmalig initiierten Gesamtprogramm zur Kreislaufwirtschaft könnten auf diese Weise jedes Jahr insgesamt bis zu 8.000 Tonnen medizinischer Einwegprodukte des Herstellers recycelt werden.
Die grünen Sammelboxen aus dem Herzkatheterlabor werden einmal im Monat vom auf Abfallmanagement spezialisierten Dienstleister Resourcify aus dem HDZ NRW abgeholt. Drei Recyclingunternehmen in der Nähe des HDZ zerlegen anschließend die Herzkatheter in ihre Einzelteile zerlegt. Die so gesammelten Kunststoffe, Kupferkabel und Edelmetalle werden geschreddert, verkauft und zu neuen Produkten verarbeitet. „Medizinprodukte dürfen daraus allerdings nicht mehr hergestellt werden“, erläutert Pflegedienstleiter Dr. Waldemar Hinz, der das Pilotprojekt am HDZ NRW gemeinsam mit Chefarzt Sommer und Tatjana Kravcenko, Stellv. Pflegeleitung im Herzkatheterlabor, ins Leben gerufen, über sechs Wochen geplant und mit dem HKL-Team sowie dem externen Partner Biosense Webster jetzt vorerst sechs Monate lang umsetzt. Logistik und Digitalisierung arbeiten dabei Hand in Hand: Auf Wunsch werden die Mitarbeitenden über die Anzahl ihrer aktuell gesammelten Behälter, das bereits recycelte Material in Kilogramm und die dabei ersparten CO2-Emissionen informiert. Davon, dass das Thema Nachhaltigkeit im Krankenhaus eine wichtige Rolle spielt, müsse allerdings im HDZ niemand mehr überzeugt werden. „Ressourcen zu sparen, das beschäftigt uns alle“, sagt Professor Sommer. „Im Klinikbetrieb wollen wir einfach mit gutem Beispiel vorangehen.“
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Univ.-Prof. Dr. med. Philipp Sommer
Direktor der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie
Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Ab in die Tonne: Danielle Gerfen, Pflegefachfrau im Herzkatheterlabor, gibt die nicht mehr benötigte ...
(Foto: Marcel Mompour).
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Prof. Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie am HDZ NRW, Bad Oe ...
(Foto: Marcel Mompour).
HDZ NRW
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Economics / business administration, Energy, Materials sciences, Medicine, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
German
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