Berlin, den 04.10.2022 – Der medizinische Fortschritt in der Thrombosetherapie hat die Anzahl der Therapieoptionen deutlich erhöht und stellt PatientInnen wie auch ÄrztInnen mitunter vor komplexe Entscheidungen. Konservative Therapie versus operative Verfahren? Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Gerinnungshemmung zu beenden? Und welche Therapie ist für KrebspatientInnen geeignet?
Das Aktionsbündnis Thrombose – ein Zusammenschluss aus VertreterInnen der Deutschen Gesellschaft für Angiologie, Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, Gesellschaft für Thrombose und Hämostaseforschung, Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie der Deutschen Gefäßliga e.V. – hat sich die Aufklärung zu dem Themenfeld Thrombose zum Ziel gesetzt und diskutiert mit führenden ExpertInnen das Pro & Contra der folgenden drei Neuentwicklungen in der Thrombosetherapie:
am Donnerstag, den 13. Oktober 2022
von 16:30 bis 18:00 Uhr
im Allianz Forum, Pariser Platz 6, 10117 Berlin
„Interventionelle oder konservative Therapie einer tiefen Beinvenenthrombose?“
Bei einer akuten Thrombose muss die Blutgerinnung sofort gehemmt werden, um eine weitere Ausdehnung und Loslösung des Thrombus zu verhindern. Eine weitere Therapieoption besteht darin, mittels Katheterverfahren oder durch einen operativen Eingriff das Gerinnsel zu beseitigen. Die Risiken dabei, Venen zu beschädigen und Blutungen hervorzurufen oder auch die Belastungen für die PatientInnen durch die Strahlenbelastung lassen interventionelle Verfahren als risikobehaftet erscheinen. Wann sind sie sinnvoll und angezeigt?
Prof. Dr. med. Christian Erbel, Oberarzt für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Universität Heidelberg
versus
Prof. Dr. med. Edelgard Lindhoff-Last, Fachärztin Innere Medizin, Schwerpunkt Angiologie, Zusatzbezeichnung, Hämostaseologie, Cardioangiologisches Centrum Bethanien, Frankfurt/Main
„Lebenslange oder zeitlich beschränkte Antikoagulation nach venöser Thromboembolie?“
Die wahrscheinlich schwierigste Entscheidung bei der Behandlung einer tiefen Venenthrombose und/oder Lungenembolie ist die Frage, ob und wann die Gerinnungshemmung beendet werden soll. Wird diese Therapie zu früh abgesetzt, besteht die Gefahr eines Rezidivs. Fast 40 Prozent der Männer und mehr als 10 Prozent der Frauen sind in den ersten fünf Jahren davon betroffen. Wird die Gerinnungshemmung
dagegen fortgesetzt, besteht die Gefahr schwerer Blutungen - ausgelöst zum Beispiel
durch Verletzungen. Dies trifft auf ein bis zwei Prozent der Fälle im ersten Jahr zu.
Prof. Dr. med. Jan Beyer-Westendorf, Leiter des Bereiches Thromboseforschung und Gerinnungsstörungen am UniversitätsGefäßCentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der TU, Dresden
versus
Dr. med. Katja Mühlberg, Oberärztin am Venenzentrum der Universitätsklinik Leipzig
„Krebs-assoziierte Thrombose – Tablette, Spritze oder beides?“
Die Behandlung einer Thrombose bei Krebspatienten stellt eine besondere Herausforderung dar – auch weil bekannt ist, dass die Standardbehandlung der Gerinnungshemmung bei einer Krebserkrankung möglicherweise weniger wirksam ist und gleichzeitig das Blutungsrisiko erhöht sein kann. Das Risiko, dass die klassische Thrombosebehandlung nicht anschlägt, kann bis zu 20 Prozent betragen und die
Gefahr von Blutungen bis zu zehn Prozent. Eine Therapieoption für diese PatientInnen ist, die Gerinnungshemmung durch Heparine, die allerdings täglich unter die Haut gespritzt werden müssen, dafür aber nicht über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden müssen. Oral wirksame Gerinnungshemmer dagegen, die als Tabletten eingenommen werden können, können aber möglicherweise im Magen-Darm-Trakt leichter Blutungen auslösen.
Prof. Dr. med. Ingrid Pabinger-Fasching, Chair of the European Alliance of Thrombosis and Haemostasis, (ETHA), Medizinische Klinik I, Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Medizinische, Universität Wien
versus
Prof. Dr. med. Hanno Riess, Seniorprofessor Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämostaseologie, Charité Berlin
Über das Aktionsbündnis Thrombose
Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Führende Fachgesellschaften und die Deutsche Gefäßliga engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.
Anmeldung erbeten unter: Infobüro Aktionsbündnis Thrombose c/o Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e. V. Haus der Bundespressekonferenz Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin
Pressekontakt: Nina Langbehn, Katarina Pyschik
E-Mail: info@risiko-thrombose.de
Telefon: 030/208 888-31
Prof. Dr. med. Rupert Bauersachs, Frankfurt
http://www.risiko-thrombose.de
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Press events, Transfer of Science or Research
German
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