idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/04/2022 16:21

Düfte könnten positiven Verlauf einer Psychotherapie unterstützen

Romy Held Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)

    Lässt sich der Erfolg einer psychotherapeutischen Behandlung im Schlaf unterstützen? Und wenn ja, wodurch? Diesen Fragen widmete sich eine Studiengruppe der Universität Lübeck. In einer aktuellen Untersuchung testeten sie wie der Einsatz von Duftstoffen sich auf das Lerngedächtnis auswirkt. Diese Studie wird u.a. im Symposium „Neue schlafbezogene Ansätze zur Behandlung neuropsychiatrischer Störungen“ zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) im November in Wiesbaden vorgestellt.

    Innerhalb eines Jahres leidet bundesweit jeder vierte Mensch an einer psychischen Erkrankung. Tendenz steigend. 2 bis 3 von 100 Menschen leiden dabei unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Diese klingt bei etwa 30 Prozent in den ersten Monaten selbst wieder ab. Ist das nicht der Fall, so benötigen die meisten Betroffenen psychotherapeutische Hilfe.* Am Beispiel dieser Erkrankung wurde nun untersucht, ob sich in der Therapie Erlerntes auch durch Schlaf festigen kann.

    „Eine Psychotherapie ist letztlich ein Lernprozess“, erklärt Mojgan Ehsanifard, wissenschaftliche Mitarbeiterin der AG Schlaf und Mentale Gesundheit am Zentrum für Integrative Psychiatrie in Lübeck. Sie war an der Studie beteiligt und beschreibt das Vorgehen: „Wir haben Menschen mit belastenden Erinnerungen während der Therapie einen Duft riechen lassen, der ihnen angenehm war und mit dem keine vorigen Erinnerungen verbunden waren. Dieser Duft wurde am selben Tag während des Schlafes noch einmal freigesetzt.“ Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Gehirn das Erlernte mit diesem Duft koppelt. Es unterstützt also die Erinnerung an das Gelernte und lässt sie immanent werden. Was sich nach ersten Erkenntnissen bei allen Teilnehmern dieser Gruppe positiv auf den Therapieerfolg ausgewirkt hat.

    Die Auswertung der Studie läuft derzeit noch. Weitere Ergebnisse präsentiert Mojgan Ehsanifard in ihrem Vortrag „Mit Düften im Schlaf die psychotherapeutische Behandlung aversiver Erinnerungen verbessern“ auf dem Jahreskongress der DGSM vom 10.-12.11. 2022 im RheinMain CongressCenter Wiesbaden. Medienvertreter sind herzlich zur Teilnahme am Kongress eingeladen! Zur Akkreditierung senden Sie bitte eine Mail an romy.held@conventus.de!

    * Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN); https://dgppn.de/schwerpunkte/versorgung.html


    Contact for scientific information:

    Kontakt zur Studiengruppe erhalten Sie via Mail an romy.held@conventus.de.


    More information:

    http://www.dgsm-kongress.de
    http://www.dgsm.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).