idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/24/2022 11:30

CAMPFIRE-Symposium: neue Ammoniak-Technologien beflügeln Energiewende und schaffen Versorgungssicherheit

Stefan Gerhardt Referat Kommunikation
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.

    Am 21. Oktober 2022 trafen sich rund 100 nationale und internationale Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Politik und Forschung zum CAMPFIRE-Symposium 2022 im Ozeaneum Stralsund. Unter dem Motto „Grüne Ammoniak Technologien für Energiesicherheit, Klimaschutz und Wirtschaftswachstum" präsentierten Unternehmen ihre Pläne für neue Anwendungen und Umsetzungskonzepte. Ammoniak ist ein idealer Speicher von Wasserstoff und kann auch als Treibstoff für Schiffe und Züge dienen.

    Die aktuelle Gaskrise belegt die dringende Notwendigkeit der Energiewende, weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Eine zentrale Rolle wird dabei Ammoniak spielen. Der aus der Düngemittelindustrie bekannte Ammoniak (NH3) dient weltweit immer mehr als Energieträger für grünen Strom und Wasserstoff. Er ermöglicht den Einsatz von Wasserstoff in vielen Bereichen, da sich Ammoniak viel einfacher, effizienter und kostengünstiger speichern und transportieren lässt. Als zweitmeist produzierte Chemikalie der Welt wird Ammoniak bereits in großen Mengen um die Weltmeere verschifft und an Land per Pipeline, Bahn und Laster zu den Kunden transportiert. Aus erneuerbarer Energie produzierter grüner Ammoniak gilt daher zunehmend als Gamechanger der Energiewende und Schlüssel für die Versorgungssicherheit.

    CAMPFIRE-Symposium zur Kommerzialisierung von Ammoniak-Energietechnologien

    Das diesjährige Symposium des CAMPFIRE-Bündnisses setzte den Fokus auf die weltweite unternehmerische Umsetzung von Ammoniak-Technologien und neu entstehende Wasserstoff-Wertschöpfungsketten. CAMPFIRE wird vom Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. koordiniert. Gemeinsam mit mehr als 70 Partnern entwickelt das Bündnis neue Technologien für die Erzeugung und den Import von grünem Ammoniak und dessen Einsatz als Energiespeicher und Kraftstoff. In Stralsund trafen sich auf Initiative von CAMPFIRE regionale, nationale und internationale Partner, um sich über die globalen Entwicklungen im neuen Energiesektor Ammoniak auszutauschen. Im Mittelpunkt standen Präsentationen von namenhaften, marktführenden Unternehmen wie Thyssenkrupp, Solarlite, Maersk Zero Carbon Shipping, Hereaus Deutschland, YARA Clean Ammonia sowie der Ammonia Energy Association. Die Vorträge und Diskussionen drehten sich um Technologien für die Erzeugung und den Transport von Ammoniak, dessen Rückwandlung zu Wasserstoff sowie den Einsatz als Kraftstoff an Bord von Schiffen. Besondere Highlights waren die Vorstellung des finnischen Green Ammonnia-Projekts „Green NortH2 Energy“ und des „Daure Geen Hydrogen“ Projekts in Erongo, Namibia. Ein wichtiger Input für den Markhochlauf von Wasserstoff aus der Perspektive eines Investors wurde den Teilnehmern durch Senco Hydrogen Capital vermittelt.

    Grüner Ammoniak als Wirtschaftstreiber für Mecklenburg-Vorpommern

    Den Technologiehochlauf von grünen Ammoniaktechnologien aus Mecklenburg-Vorpommern erläuterte Jens Wartmann, Leiter der Strategie und Technologie im CAMFIRE-Bündnis den Teilnehmenden. Geplant sind mit den Startups Green Ammonia Power, AmmoPro und der CAMPFIRE AG erste Ausgründungen aus dem Bündnis. Jens Wartmann erläutert: „Beim derzeitig rapiden Markthochlauf von Ammoniak rechnen wir damit, dass bereits innerhalb eines kurzen Zeitraums eine Technologieführerschaft für unsere regionalen Unternehmen und ihre Geschäftspartner erreicht werden kann. Bereits ab 2025 sollen nachhaltige Geschäftsmodelle für Ammoniak-Technologien möglich sein.“

    Die Sprecherin und Koordinatorin des CAMPFIRE-Bündnisses Dr. Angela Kruth ergänzt: „Nach einer sehr dynamischen Forschungs- und Entwicklungsphase unserer technologischen Lösungen für das zukünftige Ammoniak-Energiesystem, freuen wir uns nun auf die unternehmerische Realisierung unserer Ziele und die Vermarktung von Hochtechnologie aus der Region. Unsere neuen Start-Ups sollen im Verbund mit regionalen Unternehmen sowie durch Partnerschaften mit der Großindustrie und Investoren zukünftig Technologien für Power-to-Ammonia und Ammonia-to-Power fertigen und weltweit exportieren. Das wirtschaftliche Potenzial für die Region ist hoch und umfasst die Branchen Anlagenbau, Energietechnik, Energiehandel, Sondermaschinenbau, Schiffbau und Automatisierungstechnik.“

    Die Besucher des CAMPFIRE-Symposiums konnten sich vor Ort auf einer Ausstellung über Brennstoffzellen-Systeme, Ammoniak-Cracker sowie Schlüsselkomponenten von Elekrolyseuren und Ammoniak-Produktionsreaktoren informieren. Weitere Lösungen präsentierten die regional produzierenden Unternehmen Sunfire Fuel Cells GmbH und Gesmex Exchangers GmbH sowie die geplante Ausgründung ‚Plasmafilm‘ aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie.

    Über CAMPFIRE

    Das durch den Bund finanzierte CAMPFIRE-Bündnis wurde 2018 im Rahmen des BMBF-Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gegründet. Es leistet eine Initialzündung für einen nachhaltigen Strukturwandel in der Region Nord-Ost durch den Aufbau innovativer Pfade und die Erschließung von wirtschaftlichen Vorteilen für hier ansässige kleine und mittelständische Unternehmen. Die mittlerweile über 70 Partner setzen Technologien für die Erzeugung und den Import von grünem Ammoniak und dessen Einsatz als Kraftstoff für die Schifffahrt und Energiespeicher um. Die CAMPFIRE-Technologieentwicklung wird derzeitig mit rund 55 Millionen Euro im Rahmen des BMBF WIR! Programms, im Leitvorhaben TransHyDE im BMBF Ideenwettbewerb „Grüner Wasserstoff“, im Horizon2020 FETProActiv sowie im BMWK IGF AiF gefördert. Durch CAMPFIRE wurden in den letzten Jahren starke Partnerschaft von regionalen kleinen und mittelständischen Unternehmen mit einer finanzkräftigen Großindustrie und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie eine internationale Sichtbarkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Uckermark im Themenfeld Ammoniak und Wasserstoff geschaffen.


    Contact for scientific information:

    Dr. Angela Kruth
    Koordinatorin & Sprecherin CAMPFIRE
    Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP)
    Tel.: +49 3834 554 3860
    Fax: +49 3834 554 301
    Mail: angela.kruth@inp-greifswald.de
    https://wir-campfire.de/

    Jens Wartmann
    Leiter Strategieentwicklung und Technologie CAMPFIRE
    Zentrum für BrennstoffzellenTechnik GmbH (ZBT)
    Tel.: +49 203 7598 3336
    Fax: +49 203 7598 2002
    Mail: j.wartmann@zbt.de
    https://wir-campfire.de/


    More information:

    https://wir-campfire.de/


    Images

    Dr. Angela Kruth, Sprecherin und Koordinatorin des CAMPFIRE-Bündnisses, begrüßt die Teilnehmer des CAMPFIRE-Symposiums am 21. Oktober 2022 im Ozeaneum Stralsund
    Dr. Angela Kruth, Sprecherin und Koordinatorin des CAMPFIRE-Bündnisses, begrüßt die Teilnehmer des C ...
    Anne Zschächner
    INP

    Teilnehmende des CAMPFIRE-Symposiums informierten sich am 21. Oktober 2022 im Ozeaneum Stralsund über die Kommerzialisierung von Ammoniak-Energietechnologien
    Teilnehmende des CAMPFIRE-Symposiums informierten sich am 21. Oktober 2022 im Ozeaneum Stralsund übe ...
    Anne Zschächner
    INP


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Energy, Environment / ecology
    transregional, national
    Scientific conferences, Transfer of Science or Research
    German


     

    Dr. Angela Kruth, Sprecherin und Koordinatorin des CAMPFIRE-Bündnisses, begrüßt die Teilnehmer des CAMPFIRE-Symposiums am 21. Oktober 2022 im Ozeaneum Stralsund


    For download

    x

    Teilnehmende des CAMPFIRE-Symposiums informierten sich am 21. Oktober 2022 im Ozeaneum Stralsund über die Kommerzialisierung von Ammoniak-Energietechnologien


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).