Unter dem Motto "Zukunft schon jetzt" werden an der Universität Oldenburg die neuen Abschlüsse Bachelor (BA) und Master (MA) für alle Lehramts- und Magisterstudiengänge sowie einen Teil der Diplomstudiengänge zum Wintersemester 2004/05 eingeführt. Damit stellt die Universität als erste niedersächsische Hochschule ihr Studienangebot nahezu komplett um. Sie garantiert damit internationale Standards und gestaltet heute mit, was die Wissenschaftsminister in den Bologna-Beschlüssen 2001 verbindlich festgelegt haben: die Einführung der BA/MA-Abschlüsse in allen Hochschulen der EU bis 2010.
Die Universität habe sich in einem großen Schritt der Zukunft gestellt und die wohl tiefgreifendste Studienreform, die je den deutschen Hochschulen abverlangt wurde, in kürzester Zeit realisiert, sagte die für Studium und Lehre verantwortliche Vizepräsidentin Dr. Marion Rieken. Wörtlich fügte sie hinzu: "Wir gehen den Weg der Reform konsequent, weil wir ihn für richtig halten und heute den Gestaltungsspielraum nutzen wollen. Im zunehmend auch internationalen Wettbewerb werden wir uns damit eine gute Position sichern."
Eine besondere Bestätigung für den eingeschlagenen Weg erfuhr die Universität Oldenburg durch den Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und die Mercator-Stiftung. Die Universität wird für ihre neue praxisorientierte und fachdidaktische Konzeption der Lehramtsausbildung im Rahmen der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge in dem Programm "Neue Wege in der Lehrerbildung" gefördert. 44 Hochschulen hatten sich um die Förderung beworben, acht wurden ausgewählt.
Das Bachelorstudium führt bereits nach einer Regelstudienzeit von drei Jahren zu einem berufsqualifizierenden Abschluss. Danach entscheiden die AbvolventInnen, ob sie in den Beruf gehen oder einen Masterabschluss anstreben wollen. Auf jeden Bachelor-Studiengang baut ein Masterstudiengang auf. In den neuen Studiengängen spielt die Berufsorientierung eine zentrale Rolle. Neben fachwissenschaftlichen und interdisziplinären Kompetenzen werden auch übergreifende Qualifikationen wie Kommunikations- und Organisationsfähigkeit, Vermittlungstechniken und Fremdsprachen vermittelt.
Die internationale Vergleichbarkeit und Angleichung der Studienstruktur - nicht nur in Europa - werde künftig auch das Auslandsstudium erleichtern, weil die erbrachten Leistungen problemlos angerechnet werden könnten, betonte Rieken. Zudem eröffne das Oldenburger Bachelorstudium die Chance, sich ein Jahr zu orientieren, um dann erst die endgültige Entscheidung über das Studienziel zu treffen.
Die flächendeckende Einführung der neuen Studiengänge bietet auch im Lehramtsbereich große Vorteile. So können Studierende, die erkennen, dass der Lehrerberuf für sie doch nicht in Frage kommt, mit einem Bachelor-Abschluss leichter in andere Berufsfelder einsteigen. Die, die bei ihrer Entscheidung bleiben Lehrer zu werden, müssen eine besondere Eignung für das anschließende Masterstudium nachweisen.
Sicher sei, erklärte Rieken, dass sich künftig die Studiendauer durch den klaren modularen Aufbau des Studiums verkürzen werde. Allerdings werde sich die Universität verstärkt Gedanken darüber machen, wie man Teilzeitstudierenden, denen ein Vollzeitstudium durch berufliche Tätigkeit oder familiäre Aufgaben nicht möglich sei, größere Spielräume ermöglichen könne.
http://www.uni-oldenburg.de/studium/ba-ma
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German
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