Durch die Aktivität der Menschen verändern sich auch die Klangwelten der Erde. Darum geht es in einer neuen öffentlichen Vortragsreihe an der Universität Würzburg, die am 8. November startet.
Die Welt verändert sich dramatisch: Das Klima wandelt sich, Arten sterben, Kriege brechen aus, es gibt neue Völkerwanderungen – die Erde scheint sich in einem ständigen Katastrophenzustand zu befinden. Die Kulturwissenschaften begreifen diese Zeit als das Anthropozän – als das Zeitalter, das vom Menschen geprägt wird.
Die drastischen Umweltveränderungen beeinflussen auch die Klangwelten der Erde. Kaum eine Region bleibt von den Geräuschen menschengemachter Maschinen unberührt, Tag für Tag gehen vertraute Klänge verloren, kommen ungewohnte neue Klänge dazu.
Wie klingt das Anthropozän? Darum geht es im Forschungskolloquium „Hingehört! Der Sound des Anthropozäns“, einer Online-Vortragsreihe des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie der Universität Würzburg und der Hochschule für Musik Nürnberg.
Relevanz des sorgsamen Zuhörens in Vielfachkrisen
Die Reihe beginnt am Dienstag, 8. November 2022, 18:15 bis 19:45 Uhr. Dr. Lisa Herrmann-Fertig (Musikhochschule Nürnberg und Institut für Musikwissenschaft der Uni Würzburg) spricht zum Auftakt über das Thema „Multispecies Ethnomusicology – zur Relevanz sorgsamen Zuhörens in Vielfachkrisen“.
Fortgesetzt wird die Reihe am 22. November 2022, 12. Dezember 2022, 31. Januar 2023 und 7. Februar 2023, jeweils zur gleichen Uhrzeit. Infos über die Themen und die Einwahl via Zoom gibt es auf dieser Webseite: https://www.phil.uni-wuerzburg.de/eevk/veranstaltungen/hingehoert/
Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. Eine Fortsetzung im Sommersemester 2023 ist geplant.
Vom Singen, Brummen und Vibrieren
In der Vortragsreihe werden auch viele grundlegende Themen angesprochen: Wie und was hören wir Menschen überhaupt bewusst? Hören wir hin oder überhören wir unsere Umwelt? Was nehmen wir von den Klängen, dem Singen, Summen, Brummen, Vibrieren des uns umgebenden Lebens wahr? Wie arbeiten Kunstschaffende mit Umweltveränderungen, welchen Eingang findet das Anthropozän in die Musik?
„Gemeinsam mit Vortragenden aus der Ethnomusikologie, der Musikwissenschaft, den Human-Animal und Sound Studies, der Landscape Architecture, Klanganthropologie, Sound Art, Ecomusicology und Biologie möchten wir die Klänge unserer Zeit besser verstehen“, sagt Professorin Michaela Fenske, Leiterin des Würzburger Lehrstuhls für Europäische Ethnologie.
Mitorganisatorin Dr. Lisa Herrmann-Fertig: „Wir hören den Klang verschwindender Gletscher, lauschen den schwindenden Gesängen der Vögel und diskutieren, inwiefern wir als Zuhörende aus dem Noch- oder Nichtmehrhören neues Handeln generieren.“
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Music / theatre
transregional, national
Organisational matters
German

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